Iserlohn. Gemeinsam mit 21 weiteren Kommunen und Wirtschaftsverbänden macht Iserlohn Druck gegen das geplante Factory-Outlet-Center in Werl. Dieses mit allen rechtlichen und politischen Mitteln zu verhindern, ist das Ziel der Kommunen, die in Hamm zu einem erneuten Treffen zusammenkamen.
Das Treffen diente dazu, die aktuelle Situation unter Beteiligung der Bezirksregierung Arnsberg, des Regionalverbandes Ruhrgebiet, des Einzelhandelsverbandes Westfalen-Münsterland sowie des Einzelhandelsverbandes Südwestfalen und der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund zu diskutieren. Darüber hinaus wurden Vorbereitungen getroffen: für eine rechtliche und fachliche Auseinandersetzung mit den Auswirkungen des Ansiedlungsvorhabens auf die betroffenen Städte und Gemeinden der Region. Neben den 22 Kommunen sprachen sich auch der Regionalverband Ruhrgebiet, der Einzelhandelsverband Westfalen-Münsterland und der Einzelhandelsverband Südwestfalen eindeutig gegen das Großvorhaben der Stadt Werl auf der „grünen Wiese“ aus.
Nach wie vor herrscht über das Vorgehen der Stadt Werl Unverständnis: Unter Einbeziehung der Stadt Werl habe man – zum Schutz der Innenstädte das Regionale Einzelhandelskonzept „Östliches Ruhrgebiet und angrenzende Bereiche“ beschlossen. Die Planungen, die die Stadt Werl offensichtlich verfolgen will, verstoßen eindeutig gegen den rechtswirksamen Regionalplan und gegen die Ziele der Landesplanung. Unter anderen die Städte Lünen, Hagen, Hamm hätten in der Vergangenheit im Sinne dieses Konsenses auf die ursprünglich geplante Ansiedlung eines Factory-Outlet-Centers verzichtet. „Nun verstößt die Stadt Werl eindeutig gegen die vereinbarten Spielregeln. Es darf nicht sein, dass Factory-Outlet-Center auf der grünen Wiese die Nachfrage nach den wichtigsten Leitsortimenten wie zum Beispiel Bekleidung und Schuhen aus den Innenstädten abziehen und die Innenstädte dadurch geschädigt werden“, betonte Oberbürgermeister Hunsteger-Petermann in Übereinstimmung mit den Bürgermeistern aus der Region.
Zwischenzeitlich hat die Stadt Werl über die Presse mitteilen lassen, dass die Grundstücksverträge unterzeichnet wurden und damit die Verfügbarkeit für den Standort des FOC signalisiert. Zeitgleich wirbt der potenzielle Investor, die Neinver Deutschland GmbH, auf ihrer Internetseite für das Projekt. Gegen die Pläne der Stadt Werl für ein Factory-Outlet-Center „auf der grünen Wiese“ gibt es seit Ende 2011 massiven Widerstand: Am 28.November 2011 wurde die „Gemeinsame Erklärung zum FOC Werl der Städte und Gemeinden“ von heute 22 Kommunen in Hamm unterschrieben und damit ein gemeinsames Handeln gegen das geplante Factory-Outlet-Center vereinbart.