Märkischer Kreis. (pmk). Steuerungsgruppe für die Umsetzung des Landesprojekts „Neues Übergangssystem Schule und Beruf“ im Märkischen Kreis nimmt seine Arbeit auf.
Mit dem Ziel im Märkischen Kreis eine standardisierte Berufs- und Studienorientierung ab Klasse 8 zu etablieren, trafen sich jetzt Vertreter aus Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaft, Schule, Kommunen, Schulaufsicht sowie der Bundesagentur für Arbeit und dem Jobcenter zur ersten Sitzung der Steuerungsgruppe „Neues Übergangssystem Schule-Beruf“ im Lüdenscheider Kreishaus. Der Märkische Kreis übernimmt hiermit die Kommunale Koordination für die Umsetzung des NRW Landesprojektes.
Eckehard Beck, Fachbereichsleiter Jugend und Bildung des Märkischen warb in seiner Eröffnung für ein konstruktives Miteinander und stellte kurz die Eckpfeiler des neuen Programms vor. Dazu gehören unter anderem eine individuelle Potentialanalyse mit Stärken und Ressourcen der Jugendlichen, eine systematische Berufs- und Studienorientierung ab Klasse 8 mit Berufsfelderkundungen und Praktika, spezifische Angebote für Jugendliche mit Förderbedarf und konkrete Anschlussvereinbarungen für Jugendliche der Abgangsklassen.
Jugendlichen, die sich als noch nicht ‚ausbildungsreif‘ erweisen, soll ein zielführendes individuelles Angebot gemacht werden, wie sie diese Reife und damit ebenfalls eine Ausbildungsperspektive erlangen können. Warteschleifen sollen dabei vermieden werden. Die Teilnehmer der Steuerungsgruppe begrüßten das neue Programm, das verbindlich für alle Schulformen in Nordrhein-Westfalen eingeführt werden soll.
Ein weiteres Handlungsfeld ist die Steigerung der Attraktivität des dualen Systems. Die Einstiegs- und Aufstiegschancen der betrieblichen Ausbildung sollen deutlicher gemacht werden. Auch die Anerkennung von beruflichen Kompetenzen auf Studiengänge oder die gleichzeitige Erlangung von Ausbildung und Fachhochschulreife soll erweitert werden.
Die Landesregierung hat das Projekt 2012 mit sieben Referenzkommunen gestartet. 2013 ist der Märkische Kreis mit 23 weiteren Kommunen in den Umsetzungsprozess eingestiegen, der bis 2019 in allen weiterführenden Schulen realisiert sein soll.
Für die Umsetzung hat das Land die Kreise und kreisfreien Städte mit der Kommunalen Koordinierung beauftragt. Diese Aufgabe übernimmt für den Märkischen Kreis das Regionale Bildungsbüro. Zwei zusätzliche Diplom- Sozialarbeiter wurden hiermit betraut: Birgit Schroeder hat zuvor die Jugendbildungsstätte des Märkischen Kreises geleitet, Michael Herget war vorher im Gesundheitswesen tätig.
Um das neue Übergangssystem Schule und Beruf systematisch aufzubauen, werden sie die erforderlichen Abstimmungsprozesse zwischen den Akteuren in den Kommunen, den Schulen, Berufsschulen, den Unternehmen und Wirtschaftsverbänden, der Bundesagentur für Arbeit, dem Jobcenter Märkischer Kreis und der Schulaufsicht organisieren. Zur besseren Vernetzung wurde nun die Steuerungsgruppe eingesetzt. Ihre Teilnehmer bestimmen die Schwerpunkte der Arbeit und transportieren die Inhalte der Vereinbarungen.
Berufsorientierung ist an den Schulen im Märkischen Kreis nicht neu. In allen Schulen ist ein Koordinator für die Studien- und Berufsorientierung (StuBO-Koordinator/-Koordinatorin) verbindlich. Dabei nutzen die Schulen unterschiedliche Programme zur Berufswahlorientierung. Ein Großteil der Schulen arbeitet bereits mit dem JobNavi des Regionalen Bildungsbüros. In allen Schulen absolvieren die Schüler ab der 8. Klasse Betriebspraktika. Die Zahl und die Dauer der Praktika und die Intensität der Berufs- oder Studienvorbereitung variieren bei den unterschiedlichen Schulformen. Mit dem Neuen Übergangssystem Schule-Beruf werden die Standards der Berufsorientierung für alle Schulformen der Sekundarstufe I weitestgehend verbindlich und einheitlich.