Jeder vierte Märker hat einen Migrationshintergrund. 23.000 Zuwanderer kamen allein in den vergangenen zwanzig Jahren als Spätaussiedler aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion in den Märkischen Kreis. Wie gehen die Fachleute aus den Bildungseinrichtungen mit dieser kulturellen Vielfalt und den unterschiedlichen Erziehungs-konzepten um? Um sich dieser Frage zu nähern, hatte das Kommunale Integrationszentrum des Märkischen Kreises mit Prof. Dr. Manuela Westphal von der Uni Kassel eine Expertin in Fragen der Migration und interkulturellen Bildung eingeladen.
Nach dem sehr informativen Vortrag, der die unterschiedlichen Wertvorstellungen im Erziehungsverhalten in vielen Familien aus Osteuropa herausstellte, waren sich die Zuhörer in der nachfolgenden Diskussion einig, müssten die Profis aus den Bildungseinrichtungen noch viel stärker auf die Eltern zugehen, um eine vertrauensvolle Beziehung zu ihnen aufzubauen. Dabei sei es überaus wichtig, die Eltern aus den unterschiedlichen Kulturkreisen wertzuschätzen und das gegenseitige Interesse zu fördern und dabei die kulturelle Vielfalt in der Einrichtung einfach zu leben, etwa, indem sich die Eltern die Lebensbedingungen, die Bräuche und Gepflogenheiten der Herkunftsländer gegenseitig vorstellen.
Die Besucher nahmen sich anschließend noch die Zeit, um die Ausstellung „Volk auf dem Weg – Geschichte und Integration der Deutschen aus Russland“ im Lüdenscheider Kreishaus zu besichtigen.