Ein Leben für die Grafschaft Mark: Vortrag über Fabrikenkommissar Eversmann im Stadtarchiv Iserlohn
Iserlohn. Am Dienstag, 23. Januar, startet die stadtgeschichtliche Vortragsreihe von Stadtarchiv und Volkshochschule Iserlohn in das erste Halbjahr. Hans-Hermann Stopsack, bekannter heimatgeschichtlicher Autor und Referent aus Hemer, stellt in einem Vortrag den Fabrikenkommissar Alexander Eversmann (1759-1837) vor. Der Vortrag trägt den Zusatz „Leben und Werk eines Beamten für die Grafschaft Mark“.
Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr im Stadtarchiv in der „Alten Post“, Theodor-Heuss-Ring 5. Der Eintritt kostet vier Euro, Ermäßigungsberechtigte zahlen zwei Euro.
Friedrich August Alexander Eversmann war unter anderem Kriegs- und Steuerrat bei der preußischen Kammer in Hamm und lange Zeit Fabrikenkommissar für die Grafschaft Mark. Verheiratet mit einer Tochter der Iserlohner Kaufmannsfamilie Löbbecke wohnte er in Wehringhausen bei Hagen, um den märkischen Industriestandorten nahe zu sein. Über alle wichtigen Branchen („Fabriquen“) fertigte er Statistiken, gab Ratschläge und führte Neuerungen ein, wobei es ihm um eine Steigerung der Wertschöpfung in der Region ging. In der napoleonischen Zeit verlor Eversmann seine einflussreiche Position und wanderte nach Russland aus, wo er im Auftrag des Zaren am Ural eine Waffenfabrik aufbaute und sich um Bergwerke kümmerte. Eversmanns Leben, seine Bestrebungen und Leistungen spiegeln den preußischen Spätmerkantilismus und ermöglichen nicht zuletzt Blicke auf die Protoindustrie des Iserlohner Raums um 1800.