DM Balve: Zweiter Meistertitel für Helen Langehanenberg

Team für CHIO Aachen benannt, Neuling Fabienne Lütkemeier gewinnt Bronze
Balve (fn-press). Alles andere wäre auch eine Überraschung gewesen: Helen Langehanenberg und der westfälische Hengst Damon Hill sicherten sich bei der Deutschen Meisterschaft in Balve souverän ihren zweiten Titel. Nach dem Sieg im Grand Prix Special führte das Paar auch in der Kür das Feld mit Weile an. 87,4 Prozent lautet das Resultat. Richterin Elke Ebert honorierte die perfekte Vorstellung sogar mit glatten 90 Prozent.
 
Auch in der dritten Prüfung der Deutschen Meisterschaft präsentierte sich Damon Hill ungemein kernig, elastisch-federnd und mit meisterlichen Piaffen und Passagen. Der 13-jährige Hengst, ein Sohn des Dressurheroen Donnerhall, leistete sich keinen Fehler und verzauberte nicht nur das Publikum. Auch Katrina Wüst, Chefrichterin der Kür, war voll des Lobes: „Das war eine herausragende, ja faszinierende Vorstellung.“ 87,4 Prozent bedeuteten den klaren Sieg und den nun vierten Meistertitel. Bereits im vergangenen Jahr hatte Helen Langehanenberg mit Damon Hill die beiden Medaillen im Special und in der Kür gewonnen.
 
Hinter der neuen und alten Meisterin reihte sich wie auch im Grand Prix und im Special Isabell Werth ein. Im Sattel des Hannoveraners Don Johnson beeindruckte sie mit einer technisch extrem anspruchsvollen Prüfung. Richterin Wüst sagte: „Das ist die schwierigste Kür der Welt.“ Höchstschwierigkeiten reihen sich in rascher Folge aneinander, viele Serienwechsel werden auch auf gebogenen Linien gezeigt, Verstärkungen und Versammlung gehen quasi ineinander über: 83,3 Prozent. Isabell Werth begründete den Aufbau der Kür so: „Natürlich hängt es vom Pferd ab, was man reiten kann, aber Don Johnson ist jetzt auf diesem hohen Level. Mir macht es sehr viel Freude, eine Kür kreativ zusammenzustellen. Und ich freue mich sehr, dass das von den Richtern nicht nur erkannt, sondern auch anerkannt wird.“
 
Zum ersten Mal ritt die 23-jährige Fabienne Lütkemeier aus Paderborn in die Medaillenränge bei der Seniorenmeisterschaft. Mit ihrem Hannoveraner D’Agostino präsentierte sie eine völlig neue Kür, die sehr gut gelang und in der sie ihre reiterliche Klasse und ihr Talent einmal mehr demonstrieren konnte (79,25). Die Balver Prüfungsergebnisse haben den Dressurausschuss des Deutschen Olympiade-Komitees überzeugt, sie für das Nationenpreis-Team beim CHIO Aachen zu benennen. So wird die Studentin, die schon im vergangenen Jahr Reservistin für die Olympischen Spiele in London war, erstmals in zwei Wochen beim CHIO die deutschen Farben vertreten. Mit ihr im Team sind Helen Langehanenberg, Isabell Werth und Anabel Balkenhol. Die in Balve aus gesundheitlichen Gründen nicht gestarteten Pferde Desperados (Kristina Sprehe) und Forward Looking (Dorothee Schneider) werden sich in der zweiten Aachener Dressurtour,
 
 
der sogenannten „I-Tour“, den Richtern stellen. Da die Europameisterschaften erst Ende August im dänischen Herning ausgetragen werden, haben Bundestrainerin Monica Theodorescu und der Dressurausschuss noch einige Wochen Zeit, die Championatsequipe zu formieren.
 
Zurück nach Balve: Auf dem vierten Platz behauptete sich Ingrid Klimke mit dem erst neunjährigen Wallach Dresden Mann. Der Rappe lasst viel Potenzial für den Grand Prix Sport erkennen, braucht aber naturgemäß noch mehr Kraft und Routine (78,45). Für Girasol, die zwölfjährige württembergische Fuchsstute von Nadine Capellmann, war die neue Kür zu Loungemusik-Klängen der beste Wettbewerb des Wochenendes und wurde mit 77,6 Prozent bewertet. Anabel Balkenhol, die Bronzemedaillengewinnerin des Specials, musste diesmal mit Platz sechs vorlieb nehmen. Der 13-jährige Dablino leistet sich in der neuen Kür zu Schlagern von „Sascha“ viele kleine Macken.