Zuerst müssen die Altlasten weg
Märkischer Kreis. (pmk) . Mit dem ersten Spatenstich begannen die Bauarbeiten zur Renaturierung der Volme in Meinerzhagen. In gut drei Monaten sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Der Anfang ist gemacht: Landrat Thomas Gemke, Kreisdirektorin und Regionale-Beauftragte Barbara Dienstel-Kümper sowie Meinerzhagens Bürgermeister Erhard Pierlings rammten die Spaten in die Erde und gaben so den Startschuss für naturnahe Verlegung der Volme im Rahmen des Regionale-Projekts „Ein Kreis packt aus“ auf dem Gelände „Schleifkotten“ in Meinerzhagen. „Wir wollen heute die Flüsse wieder sehen“, erklärte Landrat Thomas Gemke. Deshalb sei das Regionale-Projekt „Ein Kreis packt aus“ so wichtig. Bei der Volme gehe es auch darum, Überschwemmungsflächen zu schaffen. 450.000 Euro kostet die Baumaßnahme, 80 Prozent davon trägt die Europäische Union. Den Rest, 90.000 Euro, trägt der der Märkische Kreis.
Ins Stocken geraten waren die Baumaßnahmen dadurch, dass auf dem Grundstück des ehemaligen „Schleifkottens“ und der späteren Eisenwarenfabrik nach Bodenuntersuchungen Altlasten in Form vom Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Schwermetalle im Boden gefunden wurden. Deshalb muss das Gelände jetzt zunächst saniert werden. Es gibt an der Volmestraße viel zu tun: Die Zufahrt muss ausgebaut, das noch vorhandene Kellergeschoss des ehemaligen Wohnhauses der Familie Cuskun entfernt werden. Der verunreinigte Boden wird abgetragen und entsorgt. „In drei bis vier Monaten sind die Bauarbeiten abgeschlossen“, erwartet Landrat Thomas Gemke.
Meinerzhagens Bürgermeister Erhard Pierlings erinnerte an die Anfänge der Überlegungen zur Flächensanierung. „Ein Unwetter beschädigte im Jahr 2007 das Haus der Familie Cuskun schwer. Es war nicht mehr zu erreichen. Ein Behelfsweg und eine Behelfsbrücke wurden gebaut. 2009 wurden die Förderanträge gestellt.“ Die Stadt Meinerzhagen konnte das Haus erwerben. „Es ist der Familie nicht leicht gefallen, ihr Zuhause aufzugeben. Dafür noch einmal meinen aufrichtigen Dank. Wir haben lange verhandelt.“ Mehrere tausend Quadratmeter Grund und Boden überließen Cevat und Aliye Coskun ohne finanzielle Gegenleistung der Bevölkerung Meinerzhagens.
„Wir sind gut unterwegs“, zeigte sich Bürgermeister Erhard Pierlings zufrieden. Mit der Regionale verknüpfen wir das obere Volmetal. Was jetzt noch schön wäre, wäre ein Radweg entlang der Volme.“ In seinen Dank schloss der Bürgermeister ausdrücklich den Märkischen Kreis und die Regionale-Beauftragte, Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper, mit ein.