Als Altena die Hauptstadt des New Jazz war
3000 Musikfans auf dem überfüllten Burghof, Besucherschlangen vor den Burgtoren und vollbesetzte belgische Reisebusse, die auf die Heimreise geschickt werden mussten, weil alle Eintrittskarten ausverkauft waren. Ungewöhnliches geschah Anfang der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts auf der Burg Altena. Unerhörte Klänge schallten durch das ehrwürdige Gemäuer, so eigenartig und außergewöhnlich, wie es nur zu Beginn der 70er Jahre möglich war. Wer meint, hier wäre die Rede von frühen Burgrock-Veranstaltungen, liegt falsch! Denn zwei Jahrzehnte vor dem Burgrock wurde in Altena ein Kapitel Musikgeschichte geschrieben, an das sich heute kaum jemand noch erinnert, und von dem Menschen, die später geboren wurden, meist noch nie etwas gehört haben – als Altena die Hauptstadt des New Jazz war. Die New Jazz-Meetings auf der Feste oberhalb der Lenne hatten Kultstatus.
In seinem gleichnamigen Vortrag erinnert Udo Sawinski, ein ehemaliger Altenaer, an diese fast vergessene Kulturgeschichte und daran, dass von 1970 bis 1974 weltbekannte New-Jazz-Musiker in der Burgstadt zu Gast waren. Noch heute schwärmen damalige Besucher von der besonderen Atmosphäre der Konzerte. Als erste Spielstätte, die sich ausschließlich dem New Jazz verschrieb, wurde auf der Burg ein Trend gesetzt, der bundesweit für Aufsehen sorgte.
Der Vortrag mit Orignialdokumenten, Musikbeispielen und ganz viel Hintergrundwissen findet am Mittwoch, 3. Juli 2013, um 19.30 Uhr, im Anschluss an die Mitgliederversammlung der „Freunde der Burg Altena“ im Festsaal des Burgrestaurants statt. Der Eintritt ist frei, Gäste sind willkommen.
Weitere Informationen bei Dr. Christiane Todrowski, Fachdienst Kultur und Tourismus, Mär-kischer Kreis, Telefon 02352/966-7055.