Schwere Verkehrsunfälle sollen verhindert werden – Aktuell nur noch zwei Unfallhäufungsstellen im Kreis Olpe
Olpe – Im März kam die Unfallkommission des Kreises Olpe zur jährlichen Vorher-Nachher-Untersuchung der Unfallhäufungsstellen zusammen.
Bei der Konferenz im Olper Polizeigebäude unter der Leitung von Heinz Kirchhoff, Leiter Fachdienst Straßenverkehr des Kreises Olpe, analysierte die Expertenrunde die umgesetzten Maßnahmen an den Unfallhäufungsstellen im Kreisgebiet.
Vertreten sind in dem Gremium unter der Federführung der Kreisverwaltung die Verkehrsexperten der Städte und Gemeinden im Kreis Olpe, der Bezirksregierung Arnsberg sowie der Straßenbaulastträger und der Polizei. Die Kommission untersucht Unfallursachen, wenn die Polizei bei der Auswertung feststellt, dass an ein und derselben Stelle immer wieder gleichgelagerte Unfälle passieren. Die Unfallkommission arbeitet Maßnahmen aus, um weitere Verkehrsunfälle an den Häufungsstellen zu verhindern.
„Es ist eine ständige Aufgabe der Unfallkommission des Kreises Olpe, Verkehrssicherheit zu produzieren. Dabei sollen regelmäßige Analysen, Besprechungen, Ortstermine und die jährliche Vorher-Nachher-Untersuchung dazu führen, dass weniger Verkehrsunfälle geschehen. Dass uns dies im Kreis Olpe besonders gut gelingt, zeigt sich daran, dass in den vergangenen Jahren nahezu 80 Unfallhäufungsstellen entschärft wurden, “ betonte Heinz Kirchhoff in seiner diesjährigen Stellungnahme.
Bei der diesjährigen Vorher-Nachher-Untersuchung standen sieben Örtlichkeiten besonders im Blickpunkt der Verkehrsexperten.
Eine Unfallhäufung wurde in der Vergangenheit in Finnentrop-Heggen an der Einmündung der Hülschotter Straße (K5) zur Hollenbocker Straße erkannt. Dort stießen in mehreren Fällen abbiegende Autofahrer mit bevorrechtigten Motorradfahrern zusammen. In den Jahren 2012 und 2013 ereigneten sich dort insgesamt 8 Verkehrsunfälle. Die Unfälle hatten ein Todesopfer, 2 Verletzte und Sachschäden in Höhe von 20.000 € zur Folge. Auf Vorschlag der Unfallkommission wurde dort eine überfahrbare Mittelinsel auf die Fahrbahn gebracht sowie die Fahrbahnmarkierungen und Verkehrszeichen erneuert. Nach Fertigstellung der Maßnahmen ereignete sich nur noch ein leichter Verkehrsunfall an dieser Stelle.
Eine weitere Unfallhäufungsstelle konnte in Drolshagen an der Einmündung Benolper Straße/Gerberstraße entschärft werden. Hier übersahen Linksabbieger von der Gerberstraße in die Benolper Straße häufig die bevorrechtigten Verkehrsteilnehmer auf der Benolper Straße. Es ereigneten sich im Jahr 2013 insgesamt 5 Verkehrsunfälle mit einem Leichtverletzten und 27.500 Euro Sachschäden. Ein häufiger Grund für die Vorfahrtverstöße war die schlechte Sicht auf die Benolper Straße durch parkende Pkw. Die Sicht wurde durch Umbaumaßnahmen an der Einmündung deutlich verbessert. Seit dem Umbau ereignete sich im Jahr 2014 dort nur noch ein leichter Verkehrsunfall.
Auch die Unfallhäufungsstellen auf der B 236 in Höhe des Bahnübergangs bei den Kalkwerken in Grevenbrück und auf der K 7 zwischen Grevenbrück und St. Claas konnten durch geeignete Maßnahmen (u.a. Verbesserung der Griffigkeit der Fahrbahnoberflächen) entschärft werden.
Kopfschmerzen bereitet den Verkehrsexperten aber derzeit wieder die Einmündung Bruchstraße (L512) / Droste-Hülshoff-Straße in Olpe. Trotz der Einrichtung von Verkehrszeichen hat sich die Unfallsituation in diesem Bereich nicht entspannt. Hier geschehen immer wieder Auffahrunfälle an der beampelten Einmündung. Mit dieser Unfallstelle wird sich die Kommission in der näheren Zukunft noch eingehend beschäftigen. Hier sind aller Voraussicht nach bauliche Veränderungen erforderlich, um die Unfallzahlen an dieser Stelle zu senken.
Aktuell gelten nur noch die B517 im Bereich Kirchhundem-Eichacker und die L687 (Lenscheider Straße) von Rönkhausen in Richtung Wilde Wiese als Unfallhäufungsstellen im Kreis Olpe.
Im Bereich der L687 (Lenscheider Straße) ereigneten sich allein im Jahr 2014 insgesamt 14 Verkehrsunfälle mit 5 Schwer-, 1 Leichtverletzten und 57.000 Euro Sachschäden. Dort waren häufig Motorradfahrer an den Verkehrsunfällen beteiligt. Nach zahlreichen Maßnahmen in den vergangenen Jahren, u.a. Einrichtung von Geschwindigkeitsbegrenzungen und Überholverboten, wurden im August 2014 an der unfallträchtigen L687 Rüttelstreifen auf die Fahrbahn aufgebracht.
Für eine Analyse der Unfallsituation seit der Einrichtung der Rüttelstreifen standen der Unfallkommission auf Grund des kurzen Zeitraums noch keine validen Daten zur Verfügung. Diese Unfallhäufungsstelle wird aber von den Experten weiter im Auge behalten, nach einer eingehenden Analyse wird dann über weitere Maßnahmen nachgedacht.
Dies gilt ebenfalls für die derzeit noch bestehende Unfallhäufungsstelle auf der B 517 in Kirchhundem-Eichacker, wo im vergangenen Jahr die Fahrbahn erneuert wurde und in diesem Jahr eine stationäre Geschwindigkeitsmessanlage eingerichtet wird.
Die Mitglieder der Unfallkommission bekräftigten zum Abschluss ihren Willen, auch die wenigen, übrig gebliebenen Unfallhäufungsstellen in der nächsten Zeit in den Griff zu bekommen und die Sicherheit im Straßenverkehr im Kreis Olpe weiter zu verbessern.