Erstmals seit 1995 im März weniger als 12.000 Arbeitslose
Die Arbeitslosigkeit ist in Siegen-Wittgenstein und Olpe im März leicht gestiegen. Mit 11.620 Personen waren 93 Menschen mehr arbeitslos als im Vormonat. „Der leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit ist für den März eher ungewöhnlich. Normalerweise sinkt die Arbeitslosigkeit“, analysiert Dr. Bettina Wolf den Arbeitsmarkt. Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Siegen ist aber nicht überrascht: „Im Februar, und damit ungewöhnlich früh, ist die Arbeitslosigkeit dafür stark gesunken. Außerdem zeigt der Jahresvergleich, dass wir trotz des kleinen Anstiegs eine sehr gute Arbeitsmarktlage haben.“
Vor einem Jahr waren noch 741 Menschen mehr arbeitslos. Damit waren erstmals seit 1995 in einem März weniger als 12.000 Männer und Frauen arbeitslos. Der leichte Anstieg hat jedoch keinen Einfluss auf die Arbeitslosenquote. Sie beträgt weiter 5,0 Prozent. Im März 2015 lag sie noch bei 5,4 Prozent.
2.688 freie Stellen – 7,2 Prozent mehr als vor einem Jahr
Der Arbeitgeber-Service der Agentur hat im Februar 1.050 neue Stellen eingeworben. Das sind 21 neue Stellen mehr als im Vormonat. Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen steigt im Jahresvergleich um 7,2 Prozent auf 2.688. „Seit fast zwei Jahren haben wir durchgehend über 2.000 offene Stellen im Bestand“, berichtet Dr. Bettina Wolf. Das zeige, dass die wirtschaftliche Lage in der Region einerseits sehr gut sei, aber andererseits die Unternehmen zunehmend Probleme haben, ihre freien Stellen zu besetzen. „Viele Unternehmen suchen regelmäßig Mitarbeiter, Fachkräfte haben daher immer noch sehr Chancen auf eine berufliche Perspektive“, schildert Dr. Wolf.
Langzeitarbeitslosigkeit sinkt im Jahresvergleich
Im Rechtskreis der beiden Jobcenter (SGB II) waren im Februar 7.468 Menschen arbeitslos. Das sind 215 Personen mehr als im Februar, aber 382 weniger als vor einem Jahr. Im Rechtskreis der Arbeitsagentur (SGB III) sinkt die Zahl der Arbeitslosen verglichen mit Februar um 122 Personen auf 4.152 Männer und Frauen. Vor einem Jahr waren 359 Personen oder 8 Prozent mehr arbeitslos. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist in beiden Rechtskreisen im Jahresvergleich gesunken: Im März 2015 waren noch 177 Personen mehr langzeitarbeitslos. „Gemeinsam mit den beiden Jobcentern Kreis Siegen Wittgenstein und Kreis Olpe unterstützen wir die Langzeitarbeitslosen mit gezielten Qualifizierungen und Förderungen. So können wir sie dank der hohen Nachfrage nach Fachkräften erfolgreich in Arbeit vermitteln“, erklärt die Agentur-Chefin.
Arbeitslosigkeit steigt im Kreis Siegen-Wittgenstein leicht an
Im März waren in Siegen-Wittgenstein 8.302 Menschen ohne Arbeit, 54 mehr als im Februar. Die Arbeitslosenquote beträgt weiter 5,4 Prozent. Letztes Jahr lag die Quote bei 5,8 Prozent, damals waren 555 Personen mehr arbeitslos. Von den Arbeitslosen sind im März 5.525 Personen Kunden des Jobcenters Kreis Siegen-Wittgenstein. Das sind 117 Personen mehr als im Februar, aber 283 weniger als im Vorjahr.
Arbeitslosenquote im Kreis Olpe steigt leicht auf 4,3 Prozent
Die Zahl der Arbeitslosen steigt im Kreis Olpe im März leicht um 39 Personen auf 3.318 Personen. Die Arbeitslosenquote erhöht sich daher von 4,2 auf 4,3 Prozent, im Vorjahr lag sie bei 4,5 Prozent. Verglichen mit März 2015 sinkt die Zahl der Arbeitslosen jedoch um 186 Personen. Das Jobcenter Kreis Olpe betreute im März 1.943 Arbeitslose. Das sind 98 Personen mehr als im Februar, aber 99 weniger als im letzten Jahr.
Arbeitslosigkeit bei Ausländern steigt leicht
Die Arbeitslosigkeit bei Ausländern ist im März leicht um 150 Personen oder 6,3 Prozent angestiegen. Damit sind in den beiden Kreisen 2.538 Menschen mit ausländischem Pass ohne Job. „Die beiden Integration Points in Siegen und Olpe haben in den vergangenen Wochen sehr viel Zulauf erhalten. Der Zuzug von geflüchteten Menschen ist daher eine Ursache für diesen Anstieg“, begründet Dr. Wolf die höhere Ausländer-Arbeitslosigkeit. Dieser Anstieg überrasche aber nicht ergänzt sie und erklärt: „Wir werben dafür, dass die Geflüchteten noch während ihres Asylverfahrens zu uns in den Integration Point kommen. Nur so können wir sie schon frühzeitig qualifizieren und fördern, um sie genau wie alle anderen Arbeitslosen fit zu machen für den Arbeitsmarkt.“