Sundern-Amecke (Hochsauerland) Bürgermeister Lins äußerte in der vergangenen Woche in der Tagespresse etwas schulmeisterlich, dass die Mitglieder der Bürgerinitiative Amecke 21 trotz der Bemühungen von Verwaltung und Politik noch nicht alles verstanden hätten, was im Zusammenhang mit der Ferienhausanlage Amecke geplant sei. Offensichtlich liegt hier ein erhebliches Versäumnis des Bürgermeisters vor, der durch teils widersprüchliche Aussagen an die Öffentlichkeit tritt, bzw. der Öffentlichkeit bisher keinen reinen Wein eingeschenkt hat, was in Amecke überhaupt geplant ist. Das betrifft nicht nur die Frage wie und von wem die angebliche Ferienhausanlage nun eigentlich betrieben werden soll. Es betrifft vor allem auch die Frage, was aus dem Versprechen wird, dass für die Sunderner Bevölkerung ein Freibad erhalten bleibt, wenn eine Ferienhausanlage kommt. Als Bürgermeister Lins im November 2009 eine umfangreiche Unterschriftenliste für den Erhalt des Freibades durch die Amecker *Saubermänner* überreicht wurde, hieß es in der Tagespresse: *Bürgermeister Detlef Lins beruhigte die beiden. Auch er setze sich für den Erhalt des Bades ein. Und wenn es im kommen Sommer geschlossen bleiben muss, sei das nicht das Ende.* Im Dezember 2010 wurde dann in einer Ratssitzung durch Vertreter der S.A.B GmbH eine Präsentation für ein Freizeitbad und ein entsprechendes Finanzierungskonzept vorgestellt. Das *Aquasphere* genannte Bad mit Sauna und Wellnessbereich sollte 11,5 Mio Euro kosten, davon 1,2 Mio Investitionskostenzuschuss durch die Stadt. Bei der S.A.B handelt es sich um eine private Gesellschaft, die für Kommunen Projekte entwickelt (z.B. das Oversum in Winterberg). Dieser mehrheitliche Beschluss (es gab damals 4 Gegenstimmen)wurde dann im September 2012 vollkommen über den Haufen geschmissen. Die 1,2 Mio Euro sollen nun nicht mehr in das Schwimmbad sondern in das Regionaleprojekt Promenade am Vorbecken/Gesundheitspfad fließen. Dies wurde beschlossen unter der Voraussetzung, dass eine rechtsverbindliche Vereinbarung mit dem holländischen Investor abgeschlossen wird, in der festgelegt wird, dass der Investor/Betreiber ein kombiniertes Frei- und Hallenbad auf alleiniges Risiko errichtet und die Stadt ein Mitspracherecht bei der Größe des Bades und der Gestaltung des Eintrittspreises erhält. Dieser Beschluss wurde im Rat (bei 2 Enthaltungen ) einstimmig gefasst. Bis heute liegt dem Rat allerdings die Vereinbarung mit dem Investor nicht vor, statt dessen gibt es Ausflüchte des Bürgermeisters, es handele sich um eine rein privatwirtschaftliche Investition. Im Planungsausschuss am 25.10.2012 vertrat Franz- Josef Rogoll den erkrankten Investor und sagte *Der Investor sei vertraglich verpflichtet worden ein Schwimmbad in der Größe 12 x 25 m zu bauen. Die Vereinbarung sehe vor, das Schwimmbad ganzjährig zu marktüblichen Preisen zu betreiben.* Von der Beschlusslage des Stadtrates, ein kombiniertes Frei- und Hallenbad zu errichten, ist plötzlich keine Rede mehr, genauso wenig von einem Mitspracherecht bei der Gestaltung des Eintrittspreises für die Sunderner Bevölkerung. Aber in einem war sich Herr Rogoll in der Sitzung sicher: Nachdem im Winter die Bäume gerodet würden wäre im Frühjahr Baubeginn der Erschließungsanlagen.
Matthias Schulte- Huermann Ratsmitglied Bündnis 90/Die Grünen