… und am Ende sagten (fast) alle wieder „Ja“

Hochsauerlandkreis. Meschede.

Die Stadt Meschede bekommt mit dem „Haus der Musik/Volkshochschule Hochsauerlandkreis“ auch einen „Leuchtturm“. Dafür wurde und wird das Gebäude der ehemaligen Martin-Luther-Schule in der Schützenstraße kräftig aufpoliert. Die Kosten für die umfangreichen Baumaßnahmen in Höhe von 583.000 Euro schultern die Stadt Meschede (Gebäudehülle), der Hochsauerlandkreis (Innenausbau und Umbau) und das Land NRW (70-prozentige Förderung). 583.000,- Euro – Das war der Stand der Dinge bzw. der Kosten …

… bis die Eigentümerin des Objekts und Koordinatorin des Umbaus, die Stadt Meschede, dem Hochsauerlandkreis am 14.11.2014 – überraschend – eine Mitteilung über zu erwartende Mehrkosten beim Innenausbau und Umbau zusandte. Laut Aussage des von der Stadt engagierten Architektenbüros erhöhen sich die Kosten –unvorhergesehen- auf 196.000,- Euro. Tröstlich: „Unter Berücksichtigung einer möglichen weiteren Förderung aus Landesmitteln in Höhe von 70 % errechnet sich ein Eigenanteil des Kreises von 58.800,- Euro“.

Zum besseren Verständnis des Sachverhalts ein Auszug aus der Liste (siehe Vorlage 9/218 des HSK) der „bei der Planung nicht erkennbaren Ursachen für die unerwarteten Mehrkosten“:
· Abbruch der gemauerten Lichtschächte und des ehemaligen Kohleneinwurfes …
· Erneuerung der Hebeanlage für Schmutz- und Regenwasser
· Beseitigung von den in Deckenverkleidungen befindlichen Heizungsrohre
· Erhöhte Putzarbeiten bedingt durch Austausch und Anpassung der Fenster
· Neue Hauptverteilung bedingt durch die Verlegung des Hausanschlusses

Der Laie wundert sich … Warum waren diese Mängel nicht schon früher ersichtlich?

Einige Mitglieder des Kulturausschusses wunderten sich auch. Sie machten ihrem Ärger in der Sitzung des Fachausschuss am 11. März auch entsprechend Luft. Das Gremium stand vor der Aufgabe dem Kreistag, der am Freitag dem 13. März tagte, einen Beschluss zu empfehlen. Die Kreisverwaltung hatte ihnen die Entscheidung allerdings schon ein Stück weit abgenommen. Sie empfahl den Ausschussmitgliedern (per Vorlage 9/218) der Erhöhung des Finanzierungsanteils für die „unvorhergesehenen“ Baumaßnahmen am Haus der Musik/VHS Hochsauerlandkreis zuzustimmen. So geschah es dann auch!

Trotz heftiger Kritik (auch seitens einiger Vertreter der CDU) am Architektenbüro und am schlechten Informationsfluss zwischen Stadt- und Kreisverwaltung, teilte die Mehrheit der Mitglieder des Kulturausschusses offenbar die Meinung, man käme nicht umhin, die Mehrkosten zu übernehmen.

Ob die diversen „unvorhergesehenen Maßnahmen“ den Etat des Hochsauerlandkreises „außerplanmäßig“ mit 196.000,- Euro oder „nur“ mit 58.800,- Euro belasten, das ist nach einer Aussage eines Vertreters der Kreisverwaltung noch nicht geklärt. Vielleicht entscheidet sich das im Mai?

Auf die Frage des Ausschussmitglieds der Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW), ob bei diesem Bauvorhaben noch mit weiteren Überraschungen zu rechnen sei, wusste die Verwaltung so recht keine Antwort. Die Vertreterin der SBL/FW war dann auch die einzige, die, entgegen der Beschlussempfehlung der Verwaltung, mit „Nein“ stimmte. Es gab noch eine Enthaltung. Alle anderen Mitglieder des Kulturausschusses sagten am Ende „Ja“.

Heute (am 13.03.) hatte der Kreistag dazu „das letzte Wort“. Wir werden berichten …

PM der Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW)