Übungstag im Außengelände des IdF NRW

Sundern (Hochsauerland) Mit 25 Kameraden und 5 Fahrzeugen besuchte der Löschzug Sundern am vergangenen Samstag das Übungsgelände des Instituts der Feuerwehr in Münster-Handorf. Das Institut der Feuerwehr (IdF) ist die zentrale Ausbildungsstätte zur Aus- und Fortbildung von Feuerwehrangehörigen (Führungskräfte) und Mitgliedern von Krisenstäben in NRW.

Schon im Vorfeld haben sich sechs Kameraden des Löschzuges mit der Ausrichtung des Übungstages am Institut der Feuerwehr befasst, und entsprechende Vorbereitungen getroffen. So wurden Einsatzübungen geplant und Übungsziele definiert. Ebenfalls wurde sichergestellt, dass eine entsprechende Einsatzbereitschaft von mindestens 21 Kameraden trotz der Ferien- und Urlaubszeit an diesem Tag in Sundern für den Einsatzfall verfügbar ist.

Gegen 06.00 Uhr ging es dann für die ersten Kameraden los. Der GW-Logistik als Versorgungsfahrzeug und der KdoW machten sich mit sechs Kameraden auf den Weg nach Münster-Handorf, um den Tag vorzubereiten. Die übrigen Teilnehmer folgten dann um 06.30 Uhr mit zwei Löschfahrzeugen und dem Einsatzleitwagen der Feuerwehr Sundern.

Nachdem alle Kameraden und Fahrzeuge im Außengelände eingetroffen waren, gab es zuerst ein gemeinsames Frühstück. Belegte Brötchen, Kaffee und frisches Obst standen bereit. Anschließend gab es vom Chefplaner Carsten Fischer genauere Infos über den Tagesablauf und eine kleine Einweisung in das Außengelände und dessen Übungsmöglichkeiten.

Für den Vormittag waren ausschließlich Übungen in Gruppenstärke (jeweils ein Löschfahrzeug und neun Feuerwehrkameraden), sowie für den Nachmittag zwei Übungen in Zugstärke (2 Löschfahrzeuge + Einsatzleitfahrzeug) geplant.

Um 9.00 Uhr machte sich die erste Gruppe für die bevorstehenden Übungen bereit. Auf einer Baustelle stürzte ein Arbeiter in eine ca. 3 Meter tiefe Baugrube. Aufgrund des Absturzes erlitt der Bauarbeiter Pfählungsverletzungen durch Moniereisen. Somit mussten die Übungsteilnehmer bereits bei der ersten gestellten Aufgabe einiges an Fingerspitzengefühl und Feuerwehrwissen einsetzen, um eine möglichst schonende, patientenorientierte Rettung durchzuführen.

Die zweite Gruppe, die sich bereits ausgerüstet hatte, musste einen Verkehrsunfall, an dem zwei Fahrzeuge und zwei Radfahrer beteiligt waren, abarbeiten. Problematisch war hierbei, dass ein unfallbeteiligter Radfahrer unter einem Fahrzeug eingeklemmt war. Auch diese Lage wurde – nach anschließender Manöverkritik und Einschätzung der Übungsleitung – erfolgreich und zielführend absolviert.

Weiterhin mussten die Übungsteilnehmer noch einen kleinen Wohnungsbrand und einen weiteren Gebäudebrand in einer Schrebergartenkolonie unter Kontrolle bringen, sowie diverse Lagen der Technischen Hilfe abarbeiten.

Nach dem Mittagessen und einer kurzen Verschnaufpause wurden gemeinsame Übungen durchgeführt, d.h. alle anwesenden Übungsteilnehmer übten im Zugverband und mussten die gestellte Lage gemeinsam abarbeiten.

Die Abschlussübung führte die Übungsteilnehmer dann in die Hauptstraße Nr. 6 des Übungsgeländes. Hier war im 2. Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses ein Brand ausgebrochen. Bereits auf der Anfahrt konnte eine starke Rauchentwicklung (dargestellt unter dem Einsatz von Nebelmaschinen) wahrgenommen werden. Bei der ersten Lageerkundung durch den Einsatzleiter wurden mehrere Personen auf Balkonen angetroffen, die Ihre Wohnung aufgrund der starken Rauchentwicklung im Treppenhaus nicht mehr verlassen konnten. In der betroffen Brandwohnung wurden nach Rücksprache mit den übrigen Hausbewohnern vermutlich noch drei Personen vermisst. Unter Einsatz von Atemschutzgeräten wurde der Brandherd sowohl über tragbare Leitern von der Gebäuderückseite sowie durch das Treppenhaus lokalisiert und die entsprechenden Personen aus der Brandwohnung gerettet. Die übrigen Bewohner des Mehrfamilienhauses wurden während der Löschmaßnahmen auf den Balkonen betreut und teilweise über tragbare Leitern gerettet. Leider stand den Übungsteilnehmern die Drehleiter des Löschzuges nicht zur Verfügung, da diese natürlich für den Ernstfall an der Feuerwache in Sundern verblieben ist.

Die sehr zeitaufwändige Einsatzübung im Mehrfamilienhaus war Höhepunkt und gleichzeitig Ende der Ausbildung in dem Außengeländes des IdF. Gegen 19.00 Uhr trafen die Teilnehmer wieder in Sundern an der Feuerwache ein. Und hier stellte sich heraus, dass auch die Einsatzplanung für den Tag erfolgreich war. Denn während der Abwesenheit der Übungsteilnehmer wurde der Löschzug Sundern und die daheimgebliebenen Feuerwehrkameraden an diesem Samstag zu drei realen Einsätzen (u.a. Verkehrsunfall in Sundern-Amecke) alarmiert.

Fazit des Übungstages: Wir haben wieder viel gelernt – es war für alle Teilnehmer ein beeindruckender Tag.

Am Sonntag machten sich dann noch die Löschgruppen aus Hellefeld und Stockum auf den Weg nach Münster-Handorf, um ebenfalls das reichhaltige Übungsangebot wahrzunehmen.