Arnsberg/Sundern. Beim Thema Sport gehen die Meinungen bekanntlich auseinander. Die einen können nicht mit ihm, die anderen nicht ohne ihn. Sport kann allerdings auch mit Risiken verbunden sein, das zeigen zahlreiche Beispiele auf deutschen Sportstätten.
Mit AED-Geräten können Laien Leben retten
In Deutschland sterben jedes Jahr etwa 100.000 Menschen an einem plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand. Oft sterben sie, weil ihnen vor Eintreffen des Rettungsdienstes nicht rechtzeitig oder gar nicht geholfen wird. Dabei haben Betroffene eine realistische Überlebenschance, wenn Ersthelfer sofort lebensrettende Maßnahmen einleiten und nach dem Herz-Stillstand sofort mit einer Herzdruckmassage beginnen und ein AED-Gerät (Automatisierte Externer Defibrillator, kurz: AED) möglichst innerhalb der ersten drei Minuten zum Einsatz kommt. Darum ist die Erste Hilfe so wichtig – vor allem durch Laien, denn es kann jedem, jederzeit und an jedem Ort widerfahren. Auch sportliche und durchtrainierte Personen kann es treffen – so beispielsweise den dänischen Fußball-Nationalspieler Christian Eriksen, der während eines Spiels bei der Fußball-EM 2021 einen Herzstillstand erlitten hatte und mit Herzdruckmassage und Defibrillator wiederbelebt werden konnte.
Genau aus diesem Grund möchte die Stiftung der Sparkasse Arnsberg-Sundern gemeinsam mit der Björn Steiger Stiftung dafür sorgen, dass mehr Defibrillatoren an Sportstätten in Arnsberg und Sundern zu finden sind. Mit der Björn Steiger Stiftung hat die Sparkassenstiftung einen kompetenten Partner an ihrer Seite, denn diese hat sich die Verbesserung der Notfallhilfe in Deutschland zur Aufgabe gemacht und fördert unter anderem die Ausstattung mit AED-Geräten samt Schulungsangeboten in Wiederbelebungsmaßnahmen.
„Schnelle Hilfe ist das A und O bei einem plötzlichen Herzstillstand. Ein Defibrillator kann der dann so dringend benötigte Lebensretter sein“, erklärt Ernst-Michael Sittig, Vorstand der Sparkassenstiftung. „Uns liegt besonders am Herzen, mit der Anschaffung und Errichtung von öffentlich zugänglichen Laien-Defibrillatoren zur Verbesserung der direkten Notfallhilfe an den Sportstätten in Arnsberg und Sundern beizutragen.“
Stiftung der Sparkasse Arnsberg-Sundern und Björn Steiger Stiftung stellen Fördergelder in Höhe von 25.000 Euro zur Verfügung
Beide Stiftungen möchten zehn heimischen Sportvereinen jeweils einen Defibrillator ermöglichen und stellen dafür gemeinsam 25.000 Euro zur Verfügung. Das Gesamtpaket pro Verein umfasst einen Wert von rund 3.000 Euro und beinhaltet ein AED-Gerät, eine Tauschkassette nach AED-Einsatz, einen Wandkasten zur Innenmontage sowie die Schulung der Vereinsmitglieder. Alle Vereine, die sich für einen Defibrillator bewerben möchten, müssen lediglich einen Eigenanteil von 500 Euro beitragen. Bewerben kann sich jeder gemeinnützige Sportverein, der eine eigene Sportstätte betreibt. Die Stiftungen freuen sich auf eine Vielzahl von Bewerbungen aus der Welt des Sportes – egal ob Fußball, Handball, Minigolf, Surfen oder auch anderer Sportarten. Bei mehr als zehn Bewerbern entscheidet das Los.
„Das Engagement der Stiftung der Sparkasse Arnsberg-Sundern beim Thema Herzsicherheit verdient Anerkennung und ist von großer Bedeutung. Ein Defibrillator ist klein, aber er kann Leben retten. Daher ist es für unsere Stiftung ein besonderes Anliegen, aktiv zu helfen und für mehr Herzsicherheit zu sorgen“, sagte Ingo Figgen, Regionalbeauftragter der Björn Steiger Stiftung und dankte im Namen der Stiftung für die Initiative und die gute Zusammenarbeit. „Das Projekt kann nur mit starken Partnern und Sponsoren vor Ort nachhaltig umgesetzt werden, damit Defibrillatoren an allen neuralgischen Punkten zur Verfügung stehen. Davon profitieren wir alle“, so Figgen weiter.
Die Sparkassenstiftung nimmt Bewerbungen ab sofort entgegen. Alle Sportvereine in Arnsberg und Sundern können sich bis zum 08.07.2022 unter stiftung-spk-arnsberg-sundern.de/kontakt um einen Defibrillator bewerben.
Stiftung der Sparkasse Arnsberg-Sundern
Unser Herz schlägt für die Region. Wir sind mit den Menschen, die in unserem Geschäftsgebiet wohnen, eng verbunden. Daher engagieren wir uns für unsere Region weit über unsere kredit-wirtschaftlichen Leistungen hinaus und übernehmen Verantwortung in Gesellschaft und Region. Wir engagieren uns zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger und der heimischen Wirtschaft und sichern und stärken die Attraktivität und die Lebensqualität in unserem Geschäftsgebiet. Unsere Sparkassenstiftung fördert vor allem gemeinnützige und gleichzeitig förderungswürdige Anliegen und Projekte und übernimmt damit Mitverantwortung für die Gestaltung und Förderung des Gemeinwesens.
Björn Steiger Stiftung
Auf dem Heimweg vom Schwimmbad wurde der achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde bis der Krankenwagen eintraf. Björn starb am 3. Mai 1969
nicht an seinen Verletzungen, er starb am Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli 1969 die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Meilensteine dieses Engagements sind z. B. die Einführung der bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufnummern 110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen und der Aufbau der Luftrettung. Aktuelle Initiativen widmen sich insbesondere dem Kampf gegen den Herztod, der Breitenausbildung in Wiederbelebung, der Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für den Notfall und dem Frühgeborenentransport.
Die Initiative „Herzsicher“ der Björn Steiger Stiftung
Der Kampf gegen den Herztod ist schon lange ein Kernthema der Björn Steiger Stiftung, die sich seit mehr als 50 Jahren bundesweit für eine bessere Notfallhilfe einsetzt. Seit der Zulassung von AED-Geräten in Deutschland im Jahr 2001 hat die Stiftung rund 29.500 Defibrillatoren mit stiftungseigenen Projekten in Umlauf gebracht. Sie betreut außerdem weitere 14.500 Geräte, die von anderen Organisationen übernommen wurden. Seit 2013 stattet die Stiftung im Rahmen der besonderen Initiative „Herzsicher“ ganze Landkreise, Städte und Gemeinden mit Laien-Defibrillatoren aus und schult die Bevölkerung in Wiederbelebungsmaßnahmen. Geplant ist die flächendeckende Umsetzung im gesamten Bundesgebiet mit dem Ziel, je 1.000 Einwohner mindestens ein AED-Gerät öffentlich verfügbar zu machen.
AED – Defibrillator
Ein AED-Gerät bringt mithilfe von Stromimpulsen und in Kombination mit einer Herzdruckmassage ein aus dem Takt geratenes Herz wieder in den richtigen Rhythmus. Die kleinen tragbaren Geräte sind ohne Gefahr von Laien bedienbar. Im Ernstfall kann sie jeder ohne medizinische Vorkenntnisse bedienen und sofort Leben retten. Das AED-Gerät leitet den Helfer akustisch unmissverständlich Schritt für Schritt an. Es prüft selbständig, ob der Einsatz überhaupt notwendig ist und mit welcher Intensität die Stromstöße zur Reanimation abzugeben sind.
(Quelle: Stiftung der Sparkasse Arnsberg-Sundern)