Rückblick auf den Berufsinfotag „your UpDate 2023“

Wirtschaftsförderung und Unternehmen freuen sich – trotz mäßiger Besuchszahlen am Abend – über einen insgesamt erfolgreichen Berufsinfotag „your UpDate 2023“ am vergangenen Mittwoch in der Schützenhalle in Sundern.  (Foto: Wi.Sta Sundern-Sorpesee)

Sundern. „Das größte Lob, das Sie als Veranstalter bekommen können, ist, wenn die Schüler auch nach Ende der Zeit sitzen bleiben und weiterarbeiten. Wir mussten einige Jugendliche regelrecht rausscheuchen, damit der nächste Durchgang rechtzeitig starten kann.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich eine Lehrerin nach dem ersten Durchgang des Berufsparcours in der Schützenhalle am vergangenen Mittwoch. Dort fand der zweiteilige Berufsinfotag „your UpDate 2023“ statt, der mit dem Berufsparcours am Vormittag begann.

Ab 8.30 Uhr waren die neunten Klassen von Hauptschule und Gymnasium für zwei Stunden in der Schützenhalle in Sundern, um praktische Aufgaben verschiedener Berufe auszuprobieren. Anschließend folgten die Jahrgangsstufen 8 und 9 der Realschule, die ebenfalls die Ärmel hochkrempelten, um anhand der vorbereiteten Arbeitsproben zu erfahren, welche Aufgaben sich hinter einzelnen Berufsbezeichnungen verbergen und wo die individuellen Fähigkeiten und Interessen liegen.

Das Anschließen und Ablesen eines digitalen Wasserzählers, das Bauen eigener Nistkästen, das Verlegen von Pflastersteinen oder das Zusammenbauen von Stromkreisläufen – die Aufgaben dabei waren vielfältig und haben durchweg einen positiven Eindruck bei Schülern und Lehrern hinterlassen.

Berufsparcours – praktische Erfahrungen, die in Erinnerung bleiben

Ein Azubi der Firma Karl F. Buchheister aus Stockum berichtete im Gespräch, dass er sich noch heute daran erinnern könne, welche Aufgaben er damals im Berufsparcours absolviert habe, als er vor einigen Jahren selbst noch Schüler war und der Berufsparcours noch mit wenigen Unternehmen in den Gemeinschaftsräumen von Hauptschule und Gymnasium stattgefunden habe. Seitdem ist das Angebot deutlich erweitert worden. In diesem Jahr haben über 30 Unternehmen knapp 60 Arbeitsproben vorbereitet und damit mehr als 40 verschiedene Berufe vorgestellt.

„Wir hatten sämtliche Tische, die in der Schützenhalle zur Verfügung stehen, im Einsatz. Das Interesse der Betriebe sich zu präsentieren ist groß“, berichtet Julia Heer Veranstaltungsorganisatorin und Wirtschaftsförderin der Wista. „Aber vielmehr noch als die reine Anzahl, möchte ich die Qualität der Arbeitsproben herausstellen. Es ist wirklich toll zu sehen, welche Aufgaben sich die Betriebe überlegen und was dafür auf die Beine gestellt wird.“

So brachten die verschiedenen Unternehmen aus der Gesundheitsbranche u.a. ein Pflegebett, Rollstühle, Reanimationspuppen, einen Personenlift und Altersimulationsanzüge mit. Teilnehmende Betriebe aus dem Dienstleistungsbereich stellten Arbeitsproben an ihren Laptops und die jeweilige Software zur Verfügung und im handwerklichen Bereich waren sogar ein Auto sowie ein Bagger im Einsatz.

Die Firma Gebrüder Schulte präsentierte beispielsweise den Beruf des Stanz- und Umformmechanikers. Die Schülerinnen und Schüler konnten in der vorbereiteten Arbeitsprobe Blechstreifen mit Hilfe einer Roll- und Walzbank u.a. zu einem Handyhalter formen und diese anschließend mit nach Hause nehmen. „Uns fällt auf, dass besonders viele Mädchen sich heute für diesen Beruf interessieren und sich ganz selbstverständlich an die Arbeitsprobe setzen. Es ist für sie gar kein Thema, dass es sich um einen vermeintlichen ‚Männer-Beruf‘ handelt. Das finde ich richtig klasse“, so ein Mitarbeiter der Firma Schulte.

Schön zu sehen war außerdem, dass nicht nur berufsbezogene, sondern zum Teil auch lebenspraktische Erfahrungen geboten wurden, wie das Messen des Ölstands am Auto, das Erstellen von Steuererklärungen oder auch die Bedienung von Akkuschraubern und anderen Werkzeugen.

„Ich habe den Berufsparcours in diesem Jahr zum ersten Mal begleitet und bin total begeistert, was den Jugendlichen hier geboten wurde“, berichtet Thomas Cramer, Lehrer an der Hauptschule, der auch die Ausbildungsmesse am Abend noch einmal besucht hat. „Meine Schülerinnen und Schüler kamen im Nachgang zu mir und haben stolz berichtet, welche Aufgaben sie absolviert haben. Wir sind im nächsten Jahr gerne wieder dabei.“

Gute Gespräche am Abend – Besucherzahlen mit Luft nach oben

In der Zeit von 17.00 bis 19.30 Uhr hat sich die Ausbildungsmesse als zweiter Veranstaltungsteil angeschlossen. Hier konnten sich die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Eltern sowie weitere Interessierte im persönlichen Gespräch näher über die verschiedenen Ausbildungs- und Jobmöglichkeiten informieren. Die Besucherzahlen waren dabei jedoch etwas geringer als im vergangenen Jahr. Nadine Abel, Mitarbeiterin im Personalmanagement bei Franz Miederhoff stellte fest: „Die Veranstaltung ‚your UpDate‘ lohnt sich für uns trotzdem jedes Jahr. Wir knüpfen hier erste Kontakte zu Jugendlichen, die wir im Nachgang bei einem Unternehmensbesuch noch einmal vertiefen. Allerdings wäre es schön gewesen, wenn mehr Interessierte am Abend
gekommen wären“.

Katrin Rautert von Lübke & Vogt erinnerte daran, dass die Veranstaltung im letzten Jahr erstmalig wieder ein Präsenzangebot nach der Coronapandemie war und das Bedürfnis der Menschen, sich persönlich zu informieren, dadurch vermutlich noch einmal größer gewesen sei. Und auch wenn sie sich für dieses Jahr ebenfalls einen regeren Zulauf gewünscht hätte, waren sie und ihr Team mit den geführten Gesprächen dennoch zufrieden.

Das konnte auch Christopher Schlinkert, Fachbereichsleiter der Stadt Sundern bestätigen. „Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir als Stadtverwaltung unser vielfältiges Angebot an Ausbildungsmöglichkeiten präsentieren konnten. Gerade durch das breite Spektrum an Ausbildungsberufen bietet das Format des Berufsinfotages der Wi.Sta GmbH einen einzigartigen Rahmen. Eine frühe Berufsorientierung und Ausbildung von eigenen Nachwuchskräften ist für uns ein wichtiger Baustein bei der Entwicklung der Stadtverwaltung Sundern. Wir werden im nächsten Jahr wieder dabei sein.“

„Insgesamt war ich mit dem Verlauf der Veranstaltung zufrieden“, so auch Julia Heer. „Für die Firmen hätte ich mir aber gewünscht, dass mehr Interessierte ihren Weg in die Schützenhalle finden, denn wir haben engagierte und spannende Arbeitgeber in Sundern und der Region. Für das nächste Jahr überlegen wir uns von der Wi.Sta bereits, welche weiteren Angebote wir für die Ausbildungsmesse an Abend entwickeln können, um die Besucherzahlen zu steigern. Denn der nächste Berufsinfotag kommt bestimmt!“

 

 

 

 

 

 

 

(Quelle: Wi.Sta Sundern-Sorpesee)