Entscheidung ohne störende Nebengeräusche
Sundern wird eine neue Beigeordnete haben. Vom Rat der Stadt wurde Dr. Jaqueline Bila bei seiner Sitzung am Donnerstagabend mehrheitlich gewählt. „Wir freuen uns Frau Dr. Bila gefunden zu haben und sie uns. Sie wird die strategisch zukunftsorientierte Ausrichtung der Verwaltung unterstützen, verantwortlich für wichtige Fachbereiche und die Stadtwerke sein und ihre juristischen und persönlichen Kompetenzen in den Verwaltungsvorstand und damit die Entwicklung der Stadt einbringen, sagte Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke heute Freitagmorgen gegenüber der Presse. Ohne störende Nebengeräusche und politische Profilierungsversuche sei die ermutigende Wahl erfolgt.
„Ich liebe meine Heimat“ hatte die gebürtige Sundernerin dem Rat vor ihrer Wahl versichert. Mit 27 Jahren sei sie 1996, als jüngste promovierte Volljuristin am Berliner Bundestag tätig gewesen, wie sie selber erklärte. Ihr Abitur schloss Bila am Arnsberger Mariengymnasium ab. Sie studierte Jura in Bonn und war während ihres Referendariats in Köln tätig. In ihrer 20-jährigen Tätigkeit am Deutschen Bundestag in Berlin, mit Aufenthalten in anderen Ländern, habe sie in den ersten zehn Jahren die verschiedensten Bereiche durchlaufen. So sei sie in der Haushaltsvergabe, Personalentwicklung oder Verwaltungstechnik tätig gewesen. „Hier habe ich mein Handwerkzeug gelernt“, versicherte sie. Im Jahr 2006 sei sie mit Mann und zwei Kindern nach Langscheid zurückgezogen und regelmäßig von dort nach Berlin gependelt. Seit 2014 ist Bila, als Beamtin des Deutschen Bundestags beurlaubt, bedingt durch ihr Engagement bei der Gründung der freien „Schule am See“ und ihrer derzeitigen Tätigkeit als Verwaltungsleiterin der von ihr mitbegründeten Grundschule in Langscheid. „Ich bin eine Teamplayerin“ sagt die Juristin von sich selber. In die Teamspitze der Stadtverwaltung, bestehend aus dem Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke, der Stadtkämmerin Ursula Schnelle und ihr als neuer Beigeordneten wird sie vermutlich ab dem September voll einsteigen. Bis dahin wolle sie noch anstehende Aufgaben an der freien Schule zu Ende bringen“, erklärte Bila. „Ich liebe es draußen in der Natur zu sein“ verriet die Juristin ihre Vorliebe für die heimische Natur. Gartenarbeit, aber auch Malen und Töpfern gehören zu ihren Hobbies.
Zwei Frauen in der Verwaltungsspitze
Eine Verwaltungsspitze mit zwei Frauen, so wie zukünftig bei uns mit Beigeordneter und Kämmerin gibt es in keiner anderen Kommune unserer Region“, merkte Ursula Schnelle an. „Nicht ausgewogen, aber durchaus in Ordnung“, befand der Bürgermeister.
Geheime Wahl
„Die Wahl der Beigeordneten war von unerlässlicher, langer Notwendigkeit und wir haben die Auswahl in Ruhe vorbereitet und getroffen, bekräftigte er die Entscheidung des Rates, Dr. Jaqueline Bila zur Beigeordneten zu wählen. 24 der insgesamt 33 anwesenden Ratsmitglieder hatten am Donnerstagabend in geheimer Wahl für die Volljuristin gestimmt. Es gab fünf nein-Stimmen, drei ungültig abgegebene Wahlzettel und eine Enthaltung. Wie SPD-Fraktionsvorsitzender Michael Stechele während der Ratssitzung erklärte, hätte die SPD lieber eine zweite Bewerberin/einen zweiten Bewerber in der Vorstellungsrunde gesehen.