Sundern/Langscheid. Die Neurologische Klinik Sorpesee baut ihre Schmerztherapie weiter aus. Ab sofort können Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen auch über einen längeren Zeitraum teilstationär behandelt werden. Sie nehmen in der schmerztherapeutischen Tagesklinik über mehrere Wochen an einem multimodalen Behandlungsprogramm teil, müssen aber nicht in der Klinik übernachten. Häufig handelt es sich um Betroffene mit Wirbelsäulensyndromen, Bandscheibenvorfällen oder neuropathischen Schmerzen.
Schmerztherapie ab sofort auch teilstationär möglich
„Bisher haben wir in der Klinik nur eine vollstationäre multimodale Schmerztherapie durchgeführt, die in der Umgebung einen guten Ruf genießt“, so Dr. Holger Michel, Facharzt für Schmerzmedizin und Anästhesie in der Neurologischen Klinik Sorpesee. „Viele Schmerzpatienten benötigen eine intensive Behandlung, auch wenn sie nicht die Möglichkeit haben, mehrere Wochen in der Klinik zu übernachten. Daher haben wir unser Angebot nun erweitert.“ So können Patienten alle Vorzüge einer sogenannten multimodalen Schmerztherapie in Anspruch nehmen, schlafen aber nicht in der Klinik. Der direkte Bezug zum Alltag bleibt so erhalten, da die Betroffenen nach der täglichen Behandlung und am Wochenende zu Hause sind. „Das ist besonders für Eltern mit kleineren Kindern oder pflegebedürftigen Angehörige sehr wichtig“, erklärt Michel.
Multimodale Schmerztherapie – effektiv gegen chronische Schmerzen
Die Multimodale Schmerztherapie gilt als effektivstes Mittel gegen chronische Schmerzen. Sie ist eine Kombination aus medikamentöser und therapeutischer Behandlung. Hierbei werden medizinische, physiotherapeutische und psychologische Ansätze mit Sport und Entspannung kombiniert. Ergänzt werden diese Maßnahmen durch intensive Ergotherapie und ein individuelles Arbeitsplatztraining. „Die Multimodale Schmerztherapie kommt meist dann zum Einsatz, wenn ambulante Therapieversuche keine ausreichenden Erfolge mehr zeigen“, so Michel. „Im Unterschied zu vielen anderen Angeboten, gehört bei uns die Abklärung psychologischer und sozialer Aspekte sowie eine psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung von Anfang an zum Programm.“ Ziel dieser Therapie ist es, Betroffenen zurück in ein möglichst schmerzfreies Alltagsleben zu helfen und eine Berufsfähigkeit zu erhalten. Bei Bedarf erstellt eine Psychologin auch gemeinsam mit den Patienten eine Alltagsplanung, um das Gelernte direkt in den Alltag zu integrieren und zu überprüfen. „So werden neue Sichtweisen auf den chronischen Schmerz möglich“, ergänzt Michel. „Mögliche individuelle Behandlungen können dann bestmöglich angepasst werden.“
Zurück in einen schmerzfreien Alltag
Vor der eigentlichen Aufnahme des Patienten wird ein Gespräch mit dem Schmerzmediziner geführt. Dieser entscheidet anschließend über die Aufnahme und das genaue individuelle Behandlungskonzept. Die Therapie dauert durchschnittlich zwei bis vier Wochen. Jeder Tag wird mit einem kurzen Gespräch mit Schmerz- oder Psychotherapeuten begonnen. Anschließend stehen verschiedene Therapien auf dem Programm – Physio- und Ergotherapie, Musiktherapie, Arbeitsplatz- oder Ausdauertraining und verschiedene Entspannungsverfahren. Nach einer Mittagspause mit Verpflegung wird das individuelle Therapieprogramm fortgesetzt. Gegen 14 Uhr endet ein Therapietag in der Neurologischen Klinik Sorpesee. Voraussetzung für die Teilnahme ist die ärztliche Einweisung des behandelnden Arztes zur teilstationären Schmerztherapie.
(Quelle: Tim Wallentin Unternehmenskommunikation)