Motorradlärm ist nicht mehr hinnehmbar – nur Appelle nutzen nichts, meint die AG 60plus und der SPD-Stadtverband von Sundern
Sundern. Die AG 60plus und der SPD-Stadtverband Sundern sorgen sich seit langem, wie zahlreiche andere Initiativen auch, um die Lärmbelästigung durch allzu laute Motorräder. In einem um Unterstützung für ihre Anliegen erbittenden Schreiben an die heimischen Bundestagsabgeordneten Patrick Sensburg (CDU) und Dirk Wiese (SPD) sowie an Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke wies der Vorstand der AG 60plus Mitte Mai erneut auf die Probleme hin.
Bürgermeister Willeke verdeutlichte, dass auf lokaler Ebene nur wenig gegen die ausufernde Lärmbelästigung getan werden kann. Für verschärfte Kontrollen fehle es der Stadt zudem auch an dem erforderlichen Personal.
EU-Beschluss für Dezibel Absenkung
Auch die beiden Bundestagsabgeordneten zeigten Verständnis für die lärmgeplagten Anwohner. Während Dirk Wiese die bisher (leider) immer durch die CDU abgeblockten erfolglosen Versuche der SPD-Bundestagsfraktion darstellte, in Bundestag und Bundesrat Änderungen zu initiieren, wies Patrick Sensburg bei allem Verständnis für die Anlieger aber auch auf die Vorteile der an sich ja gewünschten Mobilität oder auch auf den positiven wirtschaftlichen Faktor für die heimische Gastronomie hin. Darüber hinaus weist Dirk Wiese darauf hin, dass gemäß einem EU-Beschluss der Grenzwert für neu zugelassene Motorräder bis 2024 auf 68 dB(A) abgesenkt werden müssen.
Kapitulation der Politik
Die Antworten der angeschriebenen Politiker zeigen nach Auffassung der Arbeitsgemeinschaft eine gewisse Kapitulationserklärung der Politik gegenüber den berechtigten Interessen unzähliger vom Motorradlärm betroffener Menschen.
In vielen öffentlichen Stellungnahmen von Behörden und Politik wird immer wieder sehr gern und sehr verständnisvoll -entgegen den oft gegenteiligen persönlichen Wahrnehmungen der Anwohner- auf die doch übergroße Mehrheit der Motorradfahrer hingewiesen, die sich einer vernünftigen und rücksichtsvollen Fahrweise verpflichtet fühlten und es lediglich „nur“ darum ginge, auf die wenigen „schwarzen Schafe“ einzuwirken und es deshalb unverhältnismäßig sei, mit der Keule der schärferen Maßnahmen eben alle zu treffen.
Fazit aus Sicht der AG 60plus: Das Problem Motorradlärm wird insbesondere von den Lobbyverbänden immer wieder verharmlost und kleingeredet – und manche in der Politik folgen offenbar nahezu willfährig diesem Argumentationsmuster.
Druck auf Bundestag verschärfen
Die Kompetenz, etwas zu ändern, liegt eindeutig beim Bund. Die AG 60plus und der SPD-Stadtverband Sundern fordern deshalb alle auf, den Druck auf alle im Bundestag vertretenen Parteien deutlich zu erhöhen, um endlich wirksame Verbesserungen zu erreichen! Nur durch strenge gesetzliche Vorgaben an die Hersteller und eine ebenso rigorose Strafbewehrung gegenüber Verkehrsvergehen und insbesondere gegenüber Kradmanipulationen lässt sich das Problem verringern. Ganz beseitigen wird man es wohl nie können, aber nur appellieren hilft nicht wirklich weiter