Kulturmärz ganz anders – Virtuelle Beiträge bringt die Kultur zu ihren Liebhabern

 

Sunderns Kulturmärz 2021 steht vor der Tür und der Kulturring als Veranstalter hat wieder ein Programm auf die Beine gestellt in dem sich Musik, Literatur, Vorträge und eine Ausstellung zusammenfinden. Doch wie bei allem macht die Corona-Pandemie eine Veranstaltung, wie sie Kulturliebhaber in Sundern normalerweise kennen, unmöglich. „Wir haben unter den besonderen Bedingungen einen Neuanfang gewagt und uns ganz modern aufgestellt“, sagte dazu die erste Vorsitzende vom Kulturring Sundern e.V., Andrea Schulte-Lohgerber. „Statt eine Verschiebung in den Herbst in Erwägung zu ziehen, haben wir uns ganz bewusst dazu entschieden, die Veranstaltung virtuell anzubieten“, ergänzte Schriftführer Jürgen ter Braak, bei der ebenfalls virtuell stattgefundenen Pressekonferenz. Alle Veranstaltungen werden daher als Film über das Internet anzusehen und zu hören sein.

 

Ausstellung zum 90. Geburtstag von Johannes Dröge

Ein besonderer Anlass bei diesem besonderen Kulturmärz ist eine Ausstellung zum 90. Geburtstag von Johannes Dröge. Werke des Bildhauers und Staatspreisträgers werden an ihren Standorten gefilmt und zusammen mit Sequenzen aus Gesprächen mit Johannes Dröge, bildet der online gestellte Film über das Gründungsmitglied des Kulturrings am 13./14. März den Auftakt der Veranstaltungsreihe.

Alle weiteren Veranstaltungen widmen sich den 20er Jahren. Musikstile und das Lokale Geschehen, das auch in Sundern sehr spannende Zeit darstellte, sollen das Grundschema der Konzerte und Lesungen in diesem Jahr bilden.

Lesekonzert mit Themen aus Sundern in den 1920er Jahren

Den Anfang macht ein Lesekonzert. Historiker Werner Neuhaus wird über Sundern zur Zeit der Weimarer Republik erzählen, die politische Situation im katholisch geprägten Raum, das Frauenwahlrecht. Auch die Gründung von etwa einem Dutzend Sunderner Firmen von denen nun einige, wie z. B. Gebr. Schulte oder SKS, ihr 100-jähriges Bestehen feiern können, wird thematisiert. „Gemeinsam zu diesen meist im Metallverarbeitenden Bereich angesiedelten Firmen, bekam der Begriff „Röhrbarone“ seine Bedeutung“, verriet Werner Neuhaus. Musikalisch begeisterten die Menschen in ländlichen Gegenden, anders als in den großen Städten, in denen Jazz Musik zunehmender beliebt wurde, sich eher für die alten Meister. Mit romantischer oder geistlicher Musik von Bruckner oder Schubert wird Benedikt ter Braak wird die Lesung musikalisch auf dem Klavier begleiten.

Kunst und Kultur in den 20ern

Ein weiterer Online-Beitrag wird ein Vortrag von Antje Tezlaff sein. Die Sozialwissenschaftlerin und Musikerin thematisiert den Neubeginn von Kunst und Kultur in den 20er Jahre, die Entwicklung der Schallplattenindustrie, des Films, der Literatur und des Theaters. „Es gab kulturelle Impulse die bis in unsere Zeit reichen,“ so Tezlaff.

Lieder aus der Dreigroschenoper

Zu Letzt rundet ein jazziges Konzert den Kulturmärz ab. Das Quartett „Der Grüne Salon“ spielt Stücke aus Werken von Kurt Weil, mit Liedern aus der Dreigroschenoper, die die vier Musiker per Klavier, Kontrabass, Stimme und Saxophon interpretieren.

Konzert am Stück als Livemitschnitt

„Die Konzerte und Lesungen werden „live“ aufgenommen und dann ungeschnitten ins Netz gestellt“, erklärt Benedikt ter Braak zum Konzept. Im Stockumer Berghaus, der Akademie für Kunst und Kultur werden die „Drehs“ stattfinden. Über einen QR-Code, der in den, bis dahin ausgelegten Flyern oder auf der Hompage des Kulturrings zu finden sein wird, kann man sich in die Veranstaltungen einloggen. Wie immer sind die Angebote eintrittsfrei. „Doch auch diesmal sind Spenden, per Überweisung, willkommen,“ so Jürgen ter Braak.