Die Zahlen des Arbeitsmarkts, der Haushalt der Stadt, das Vorgehen bei der schrittweisen Eröffnung der Schulen und das weitere Vorgehen zum Ferienpark in Amecke waren die Hauptthemen zur Monatspressekonferenz der Stadtverwaltung von Sundern.

 

 

 

Sundern. Noch sei die Lage auf dem Arbeitsmarkt in Sundern stabil, versicherte Andreas Zimny vom Jobcenter. Mit einer Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent schlage sich bisher nicht die aktuelle Corona-Krise durch. Die Tatsache, dass viele Betriebe Kurzarbeit angemeldet hätten, begünstige dabei sicher das bisherige wegfallen von Entlassungen. Bei den Arbeitslosengeld 2 Beziehern sei im letzten Monat sogar noch einen leichter Rückgang zu verzeichnen gewesen. Bisher seien im Jobcenter allerdings 80 Anträge auf ALG 2 eingegangen. Grund seien die Schließungen der Gastronomie. Da erwarte er noch einen Anstieg der Anträge auf etwa 160, so Zimny.

 

Erhebliche Ausfälle der Gewerbesteuer druch Corona

„Zum 10. April lag der Buchungsstand der Gewerbesteuer um 4,2 Mio. Euro unter der Planung“, sagte Kämmerin Ursula Schnelle zum Stand des Haushalts für das laufende Jahr. Davon seien rund 1.3 Mio. Euro direkt auf die coronabedingte Herabsetzung von Vorauszahlungen zurückzuführen, die sich auf knapp 40 Anträgen summierten. 90 weitere Anträge seien bei der Verwaltung eingegangen. Es müsse mit weiteren, erheblichen, durch Corona bedingten Ertragsausfällen gerechnet werden. Zu den laufenden Verpflichtungen wie Personal oder Infrastrukturmaßnahmen, entständen weitere, wie das zusätzliche Reinigen und Desinfizieren von Schulgebäuden, Kauf von Schutzmasken und mehr Personal beim Ordnungsamt. Daher gehe die Verwaltung auch sehr zurückhaltend mit dem planmäßigen Haushalt um und freiwillige Projekte lägen momentan auf Eis. Es werde ein regulärer Haushalt, ohne coronabedingte Finanzschäden ermittelt. Es sei aber frühestens im Mai mit einer Tendenz der Finanzschäden, die aufgrund der Krise entstanden seien, zu rechnen.

Rettungsschirm vom Land auch für Kommunen

Das Land NRW habe einen 25 Milliarden-Rettungsschirm aufgespannt, unter dem auch die Kommunen Hilfestellung erhalten sollen. Demnach könnten vielleicht coronabedingte Finanzschäden gesondert bilanziert werden. In den nächsten zwei Wochen solle festgelegt, was bei den Kommunen eingerechnet werden dürfe.
„Noch sind die Sonderregeln nicht spezifiziert, aber wir sind an dieser Stelle sehr optimistisch“ ergänzte Bürgermeister Ralph Brodel. Die NRW-Ministerin Scharrenbach kümmere sich an dieser Stelle intensiv. Es habe mit ihr und den Bürgermeistern intensive Telefonkonferenzen mit deutlichen Ansagen gegeben.

Arbeitskreis zum Ferei
Zur Sachlage beim Ferienpark in Amecke äußerte sich Fachbereichsleiter Lars Ohlig. Der Parkplatz stehe zum 01.01.202, wie schon vermutet, wohl nicht mehr zur Verfügung. Eine entsprechende Kündigung sei zu Beginn der Woche bei der Stadtverwaltung eingegangen. Im nächsten Fachausschuss würden dazu verschiedene Szenarien vorgestellt, damit ein Ersatz entwickelt werden könne.
In Zukunft solle es einen Ferienpark-Arbeitskreis geben, der über das Aussehen des Parks berate und städtebauliche Begründungen erarbeite. Mit dem Abschluss eines neuen Bebauungsplans rechnet Ohlig nicht vor dem nächsten Jahr. So sei z.B. ein neues Artenschutzgutachten zu erstellen. Da mittlerweile auf einem großen Teil des Areals der vorher vorhandene Wald abgeholzt worden sei, hätten sich andere Biotope entwickelt. Zudem sei das bisherige Gutachten nicht mehr wirksam, da es bereits neun Jahre alt sei. Gutachten dieser Art aber ca. fünf bis sieben Jahre ihre Gültigkeit behielten.
Zeitnah, möglichst bereits im Mai wolle man mit dem Arbeitskreis starten, erklärte Bürgermeister Ralph Brodel. Vertreter der Fraktionen und in weiterem Verlauf auch Tourismusexperten und die Sorpesee GmbH könnten zum Arbeitskreis gehören. Die Bürgerbeteiligung sieht der Bürgermeister, in der Corona-Zeit, über die interaktive Plattform gewährleistet.

 

 

Ein herzliches Dankeschön richtete Bürgermeister Brodel an den Fachbereich 4. Die aktuelle Situation sei herausfordernd. „Die Änderungen kommen zurzeit stundenweise“, bestätigte Fachbereichsleiter Martin Hustadt. Das Ganze sei eine Herausforderung, auf die sich so keiner habe vorbereiten können. Seit nun fast sechs Wochen bestünde ein Betretungsverbot an Kitas, aufgelockert durch eine Notbetreuung, für Eltern die in systemrelevanten Berufen arbeiten. Diese Betreuung werde auch an den Wochenenden und Feiertagen gewährleistet. Mit zehn betreuten Kindern habe man angefangen. Momentan seinen 35 Kinder in der Notbetreuung. Viele hätten Anfangs die Situation meistern können. Nun nach fünf Wochen gäbe es einen deutlichen Anstieg, der Betreuungszahlen. Die Kitas stünden täglich auf Abruf bereit. Alle acht städtischen Einrichtungen seien in Betrieb. Von jeweils zwei Fachkräften würden in den einzelnen Einrichtungen 2 bis 15 Kinder betreut.
Verbunden mit vielen Maßnahmen zur Hygiene und Einhaltung der Abstandsregeln war für die Abschlussjahrgänge der Haupt- und Realschule und des Gymnasiums am Donnerstag der Schulbetrieb wieder aufgenommen worden. Alle einzelnen Maßnahmen waren in einer gesonderten Meldung hierzu bereits veröffentlicht.
Für die Lehrer stellte die Stadt Sundern zur eigenen und zur Sicherheit der Schüler FFP2-Masken zur Verfügung. Den Schulen wurden außerdem 300 einfache Mund- und Nasenschutz-Masken zur Verfügung gestellt. Diese sollen Schülerinnen und Schüler für die Busfahrt bekommen, falls sie über keine eigene verfügen, so der Bürgermeister, der zu diesem Thema eine tolle Aktion der Jahrgangsstufe 10 der Hauptschule vorstellte. Die hatten im Vorfeld Masken mit dem Logo des „Bildungshügels“ darauf genäht.