Arnsberg/Sundern. Seit mehr als vier Wochen ist Krieg in der Ukraine. Er bringt Schrecken und Tod. Millionen von Menschen sind auf der Flucht. Wir sehen die Bilder im Fernsehen. Wir sehen die jungen Frauen mit kleinen Kindern, deren Männer im Krieg kämpfen, ältere Menschen auf der Flucht. Wir spüren die große Not der Menschen. Viele Flüchtlinge erreichen mittlerweile auch die Bundesrepublik Deutschland und auch die Kommunen in Arnsberg und Sundern.
Spendenaufruf Ukraine Hilfe – Unterstützung vor Ort in Arnsberg und Sundern
Zusammen mit den Städten Arnsberg und Sundern hat der Caritasverband einen Spendenaufruf gestartet, um hier vor Ort den Flüchtlingen direkt und unkompliziert helfen zu können. Mittlerweile sind 122.000 € (Stand: 28.03.) an Spenden eingegangen. Unterstützt auch durch diverse Spendenaktionen: von der Hutsammlung von Schützenvereinen, Sammlungen bei Fußballspielen, Waffelverkäufen sowie Sportveranstaltungen bis zu Firmenspenden und anderen Aktivitäten.
Die Spenden werden in enger Abstimmung mit der Stadt Arnsberg und der Stadt Sundern an die ukrainischen Flüchtlinge als „Ankommensgeld“ durch die Kommunen als erste Unterstützung ausgezahlt. Weiterhin erhalten die geflohenen Menschen bedarfsgerechte Hilfe im Einzelfall z.B. bei der Ausstattung der Wohnung etc.
„Wir empfangen die Menschen aus der Ukraine bei uns in Arnsberg mit offenen Armen und möchten die Ankunft in der Stadt so komfortabel gestalten, dass sich alle schnell wohlfühlen. Die Geflüchteten mussten ihr Hab und Gut in ihrer Heimat zurücklassen und es mangelt ihnen vor allem erst mal an Geld. Die Spendenaktion des Caritasverbandes Arnsberg-Sundern e.V. für die Betroffenen in unseren Kommunen ist deshalb eine riesengroße Hilfe, den Start vor Ort zu erleichtern und sich ein Stück sorgenfreier in der neuen Umgebung einzuleben. Deshalb bedanke ich mich ausdrücklich bei allen, die die Aktion mit Spenden unterstützen. Jeder Beitrag zählt!“, so Ralf Paul Bittner, Bürgermeister Stadt Arnsberg.
„An Fassungslosigkeit dürfen und können wir uns nicht gewöhnen. Die tagtäglichen Berichte aus der Ukraine führen zu großer Hilfsbereitschaft. Das ist gut und tröstlich. Jede Hilfe zählt und wird gebraucht. Ich danke allen, die gespendet haben oder in anderer Art und Weise helfen. Wir dürfen aber jetzt nicht nachlassen – nicht an den täglichen Tabubruch in der Ukraine gewöhnen. Wir brauchen mehr Spenden, mehr Hilfe und mehr Wohnraumangebote für die Schutzsuchenden. Wir dürfen uns an die Situation nicht gewöhnen!“, beschreibt Klaus-Rainer Willeke, Bürgermeister der Stadt Sundern, die herausfordernde Situation.
Hilferuf aus der Ukraine und von der polnischen Grenze: Bitte um Aufnahme von Menschen mit Behinderung aus Einrichtungen in der Ukraine
„Aktuell erreicht die deutsche Caritas zudem auch ein dramatischer Hilferuf der Caritas Ukraine und Caritas Polen. Dabei geht es um die Versorgung von geflohenen Menschen mit Behinderungen. Zahlreiche Sozial- und Gesundheitseinrichtungen werden derzeit bombardiert. Viele soziale Einrichtungen haben sich deshalb mit ihren Bewohner*innen auf den Weg gemacht und fliehen vor den Angriffen“, erläutert Christian Stockmann, sozialfachlicher Vorstand, die aktuelle Lage. Deshalb appelliert der Caritas Fachverband (CBP), dass die geflohenen Menschen mit Behinderungen in Deutschland von sozialen Trägern aufgenommen werden. Aktuell befinden sich mit Hilfe der Caritas über 200 Menschen mit Handicaps in Begleitung ihrer Betreuer*innen auf dem Weg nach Deutschland. Viele weitere warten in Lwiw noch auf ihre Evakuierung.
11 Menschen mit Behinderung in Sundern aufgenommen
„Wir beteiligen uns als Einrichtungen der Behindertenhilfe des Ortscaritasverbands Arnsberg-Sundern auch an dieser Hilfsaktion und haben jetzt zwei Kleingruppen von Menschen mit Behinderung auf der Flucht in Sundern aufgenommen“, beschreibt Stefan Holl, Verbundleiter Behindertenhilfe des Caritasverbandes, die Unterstützung des Caritasverbandes.
Am Sonntagabend kamen 11 Menschen mit Behinderung im Alter von 13 bis Mitte 30 Jahren und 2 ukrainische Betreuerinnen in Sundern-Allendorf an. Die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit geistiger Behinderung lebten in altersgemischten familienähnlichen
Strukturen in Kleingruppen (vergleichbar mit den hiesigen SOS-Kinderdörfern). In Zeiten des Chaos durch den Krieg geben diese altvertrauten Strukturen den Menschen auch auf der Flucht den Halt, den diese zur Bewältigung der aktuellen Situation benötigen. Deshalb sollen die Gruppen auch in dieser Familienstruktur in Deutschland zusammen bleiben.
Viele ehrenamtliche Unterstützer, Mitglieder der Kirchengemeinde und der Ortsvorsteher, Franz Clute, haben in einer großartigen Aktion in kurzer Zeit die Unterkunft in Allendorf für die geflohenen Menschen hergerichtet und alles Nötige organisiert. Clute konnte dann zusammen mit den Caritas-Vertretern die Gruppe um halb neun mit einer kleinen Begrüßung freundlich empfangen.
„Danken möchten wir der Stadtverwaltung Sundern und Herrn Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke, die uns bei den Vorbereitungen und rechtlichen Rahmenbedingungen in den letzten Tagen geholfen haben. Herzlichen Dank auch der Kirchengemeinde in Allendorf und Pfarrer Stephan Siebert, vertretend für die Kirchengemeinden im Pastoralen Raum Sundern für ihre zugesagte Unterstützung, die Menschen im Pfarrhaus unterzubringen. Besonderen Dank auch an Ortsvorsteher Franz Clute und seine Unterstützer in Allendorf für das großartige Engagement in den letzten Tagen“, bedanken sich Christian Stockmann und Frank Demming, Fachbereichsleiter, im Namen des Caritasverbandes. Den Umständen entsprechend geht es den Geflohenen gut, sie waren aber auch nach der langen Fahrt und ihren Erlebnissen sehr müde. Die Begegnung miteinander war sehr offen und herzlich. Die 11 jungen Menschen und zwei Bettreuerinnen waren sehr froh, endlich angekommen und in Sicherheit zu sein. Sehr unkompliziert konnten am Sonntagabend die Zimmer von der Gruppe bezogen und eine kurze Einführung in das Haus vorgenommen werden. Auch für das Frühstück am Montagmorgen wurde vor Ort schon gesorgt.
„Caritas heißt: „Not sehen und handeln“ und das tun wir alle, egal ob bei der Caritas oder im bürgerschaftlichem Engagement gemeinsam vor Ort, im Kriegsgebiet, an der Grenze und an vielen Stellen in Deutschland, wo geflohene Menschen begleitet und aufgenommen werden. Vielen Dank allen Engagierten an den vielen Stellen ihres Einsatzes.
Vielen Dank auch für die Bereitschaft der Caritas-Kolleg*innen in unseren Einrichtungen, die seit 2 Jahren Corona-Pandemie stark gefordert sind und sich jetzt auch in dieser Not bei der Unterstützung der geflohenen Menschen mit Handicap einbringen“, so Stockmann.
Spendenaufruf Ukraine Hilfe
Um den geflohenen Menschen aus der Ukraine eine schnelle und unbürokratische Hilfe zukommen zu lassen, hat der Caritasverband kurzfristig ein Spendenkonto in Zusammenarbeit mit den Städten Arnsberg und Sundern eingerichtet, um schnelle Hilfe zu ermöglichen.
Spendenkonten des Caritasverbandes:
Caritasverband Arnsberg-Sundern e.V.
Sparkasse Arnsberg-Sundern
IBAN: DE50 4665 0005 0001 0000 66
BIC: WELADED1ARN
Stichwort: Ukraine Hilfe Caritasverband Arnsberg-Sundern e.V.
Volksbank Sauerland eG
IBAN: DE03 4666 0022 0113 7084 00
BIC: GENODEM1NEH
Stichwort: Ukraine Hilfe
Bitte immer den Spendenzweck angeben und die Adresse bei der Überweisung für wen die Spendenbescheinigung ausgestellt werden soll.
(Quelle und Vorschaubild: Caritasverband Arnsberg-Sundern)