Meschede. Beim Südwestfalentag der Jungen Union am Tag der Deutschen Einheit wurde Dr. Bernd Schulte nach sieben Jahren als Bezirksvorsitzender mit stehenden Ovationen aus dem Amt verabschiedet. Auf ihn folgt der 27-jährige Kreuztaler Johannes Winkel. Der Doktorand und wissenschaftliche Mitarbeiter erhielt 98 Prozent der Stimmen.
In seiner Rede bedankte sich Schulte bei vielen Mitstreitern aus Südwestfalen, aber auch aus dem Landes- und Bundesverband, die nach Meschede angereist waren. Er betonte, dass die Parteien nicht ihren Gestaltungsanspruch verlieren dürfen: „Der ganze Apparat der Jungen Union, all die Verfahrensfragen, die Verbandsorganisations¬fragen, die Personalfragen sind nie Selbstzweck, sondern immer nur Mittel für das eine Ziel: Weil wir unsere Heimat Südwestfalen gestalten wollen.“ Dazu müsse man auch aktiv für das, was man für richtig halte, einstehen: „Im Grundgesetz steht nicht, dass die Parteien dem nach komplizierten Verfahren demoskopisch prognostizierten Willen des Volkes hinterherlaufen sollen – sie sollen aktiv an der Bildung dieses Willens mitwirken.“
CDU ist Volkspartei der Mitte
Er betonte außerdem, dass die CDU selbstbewusst ihre Rolle als Volkspartei der Mitte wahrnehmen müsse: „CDU-Politik heißt, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen – und das bedeutet, mit einem weiten Herzen all das Gute und Richtige zu erkennen, aber dann mit klarem Verstand auch ehrlich zu sagen, was davon geht und was nicht.“
Johannes Winkel hob in seiner Rede das Erfolgsmodell für Südwestfalen hervor, das aus einer Kombination von einzigartiger Naturlandschaft und starker, mittelständisch geprägter Unternehmen bestehe. „Die Politik muss den Wald als Klimaschützer Nr. 1 stärker fördern“, forderte Winkel. „Für die Junge Union steht aber auch fest: Es gibt nicht nur eine ökologische, sondern auch eine ökonomische Verantwortung für die kommenden Generationen. Deshalb setzen wir auf die Eigenschaften, die dieses Land zum Exportweltmeister gemacht haben und die Voraussetzung für unseren starken Sozialstaat sind: Ingenieurskunst und Offenheit für neue Spitzentechnologien.“ Aus Sicht der jungen Generation sei aber auch eine flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet „nicht nur Daseins- sondern Dableibevorsorge“.
Ralph Brinkhaus zu Gast
Hauptredner des Südwestfalentags war der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ralph Brinkhaus. Er wies in seiner Rede darauf hin, wie wichtig, das Engagement der jungen Generation sei. Hinsichtlich der aktuellen politischen Diskussion betonte Brinkhaus den Stellenwert des Klimaschutzes, warnte aber zugleich davor, „nur noch über ein Thema zu sprechen“. Ebenfalls müsse die CDU wieder einen stärkeren Fokus auf die Wirtschaftspolitik legen.
In den neuen Bezirksvorstand gewählt wurden neben dem Vorsitzenden Winkel als stellvertretende Vorsitzende Sandra Wahle (Olsberg) und Maximilian Wulf (Möhnesee), sowie Ann-Sophie Siebert (Olpe), die neue Geschäftsführerin ist. Zum Schriftführer wurde Lukas Kraft (Brilon) gewählt, Birte Hackbarth (Menden) wurde als Pressesprecherin im Amt bestätigt. Ergänzt wird der Vorstand durch die Beisitzer Max Beckmann (Olpe), Niklas Hartwig (Lüdenscheid), Victoria Honsel (Möhnesee), Niklas Kost (Ense), Gloria Müller (Lüdenscheid), Torben Rassenhövel (Lippstadt), Maximilian Reinberger (Lippstadt), Niclas Siebrecht (Marsberg), Adam Walczak (Sundern), Björn Wollmeiner (Siegen) und Janis Zimmermann (Arnsberg).
Die jungen Südwestfalen freuten sich über zahlreiche Gäste wie den Generalsekretär der CDU Deutschlands, Paul Ziemiak MdB, der Bernd Schulte seinen besonderen Dank für viele Jahre freundschaftlicher Zusammenarbeit aussprach. Auch die Bundes- und Landesvorsitzenden der Jungen Union, Tilman Kuban und Florian Braun, waren zur JU Südwestfalen gekommen, um dem Verband für die verlässliche Zusammenarbeit zu danken.
Großer Bahnhof
Weitere Gäste aus der Region waren der Landrat des Hochsauerlandkreises Dr. Karl Schneider, Meschedes Bürgermeister Christoph Weber, der CDU-Bezirksvorsitzende und Parl. Staatssekretär Klaus Kaiser MdL, der heimische Kreisvorsitzende und Parl. Geschäftsführer Matthias Kerkhoff MdL, sowie die Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. Patrick Sensburg aus dem Hochsauerland und Volkmar Klein aus Siegen, der das Amt des Bezirksvorsitzenden in seiner JU-Zeit ebenfalls bekleidet hatte. Ferner waren die Landtagsabgeordneten Jochen Ritter aus Olpe, Heiner Frieling aus Ense, Jörg Blöming aus Geseke und Marco Voge aus Balve.
Die JU Südwestfalen ist mit rund 4.500 Mitgliedern aus den Kreisen Hochsauerland, Mark, Olpe, Soest und Siegen-Wittgenstein die größte politische Jugendorganisation und drittstärkste politische Kraft in Südwestfalen.