Stellungnahme des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland zur Windkraft und zum Pumpspeicherwerk Sorpeberg

 

Sundern. Bei der Auswahl der Windvorrangflächen ist zu befürchten, dass die Belange von Arten- und Landschaftsschutz nicht ausreichend berücksichtigt werden. Denn bereits in der letzten Ausschuss-Sitzung wurden die Abstände zu Schwarzstorchhorsten auf tausend Meter verringert.

Die Stadt Sundern hat in zwei Schritten ein gutes artenschutzrechtliches Gutachten erstellt. Leider wird es im Laufe des Verfahrens jetzt aufgeweicht: Die Fledermausvorkommen sollen nicht mehr so relevant sein und Naturschutzgebiete werden überplant.

Außerdem wurde der Kranichzug unserer Meinung nach nicht ausreichend berücksichtigt. Der Fachausschuss für Natur und Landschaft und somit der Landschaftsbeirat im Hochsauerlandkreis hat in seiner letzten Sitzung eine gute Entscheidung getroffen. Alle für Fledermäuse relevanten Flächen sowie sämtliche Naturschutzgebiete und die Abstandsflächen beim Schwarzstorch (3000m) und Rotmilan (1000m) dürfen nicht überplant werden.

Gemeint sind die Flächen östlich von Stemel, die Hellefelder Höhe, Auf’m Stück und ein Großteil der im Süden der Stadt liegenden Flächen, die nach dem Beschluss des Landschaftsbeirates nicht für Windkraft zur Verfügung stehen dürfen.

Weitere für Windkraft vorgesehene Gebiete befinden sich bei Amecke, Allendorf und südlich von Dörnholthausen. Es handelt sich hierbei um stark genutzte Fichtenmonokulturen, Weihnachtsbaum- und Schmuckreisig-Plantagen. Hier sollte Fläche für Windparks bereit gestellt werden.

Z. Zt. wird ein Flurbereinigungsverfahren südlich von Dörnholthausen durchgeführt. Hier sollen 3 km neue Waldwege entstehen. Anscheinend hat man hier schon damit begonnen sich mit der Windkraft zu arrangieren.

Die Entscheidung der Stadt Sundern sich nicht gegen das Pumpspeicherkraftwerk Sorpeberg auszusprechen war abzusehen.

Schließlich sind hier große Teile des Stadtwaldes betroffen. Durch die Zerstörung von 22ha Wald werden die Grundwasserströme versiegen und die besonders geschützten Biotope rund um den Sorpeberg austrocknen.

Das Unterbecken bei Glinge würde das naturschutzwürdige Ermecke- und Weidmecketal zerstören.

Der Landschaftsplan Sundern befindet sich in der Neuaufstellung. Viele ehrgeizige Ziele wie z.B. die Ausweisung von Naturschutzgebieten und der Biotopverbund im Wald würden durch ausufernde Windparks und dem Pumpspeicherwerk zunichte gemacht.

Klaus Korn