Stellungnahme der Verwaltung zum SPD-Antrag zum Haushaltsplanentwurf 2014/15:
Marke Arnsberg – Einheitliches Stadtmarketing für Arnsberg schaffen
I.
1.
Der o.a. Antrag der SPD-Ratsfraktion zielt auf einen Ratsbeschluss der bereits auf Initiative von CDU und Bündnis 90/Die Grünen in der Sitzung am 14.05.2013 entsprechend beschlossen worden ist. Insofern ist der Antrag obsolet.
2.
Der SPD-Antrag geht davon aus, dass ein Stadtmarketing mit Auftritten auf überregionalen Messen und Börsen, in Printmedien etc. überregional beworben wird, stellt aber dafür keine Finanzmittel bereit, sondern unterstellt, dass die Wirtschaftsförderung Arnsberg die Finanzierung aus ihrem Bestand übernimmt und über eine entsprechende Kompetenz/Expertise verfügt. Mittel für personelle Ressourcen werden nicht bereit gestellt.
Zur Information: Die in diesem Jahr eingerichtete Stelle Stadtmarketing bei der Stadt Iserlohn ist nach A 15 bewertet. Dies entspricht einem Jahresverdienst von ca. 66.800 Euro zzgl. ca. 28.000 Euro Rückstellungen (Stufe 11, verheiratet). Hinzu kommen entsprechende Büro- und andere sachliche Kosten.
Die Stadt Arnsberg leistet ab 2014 eine gekürzte Beihilfe in Höhe von jährlich 688.700 Euro an die wfa, die für die besonderen im Interesse der Allgemeinheit liegenden Aufgaben (Gewerbegebiete, technische Infrastrukturen, Beratung, Kaiserhaus etc.) bereits vollständig aufgebraucht wird.
II.
Ende 2011 wurden Workshops mit unterschiedlichen Fokusgruppen (Vertreter der Fraktionen im Rat der Stadt Arnsberg; Vertreter aus Dienstleistung, Handel und Handwerk; Vertreter aus Architektur, Kunst, Kultur und Fotografie; Vertreter aus Vereinen; Vertreter aus Industrie) durchgeführt, um Kernwerte und Kernleistungen/Kernkompetenzen der Stadt Arnsberg zu identifizieren.
Auf der Grundlage der Ergebnisse aus den Workshops ist das Thema „Stadtmarke Arnsberg“ in Zusammenarbeit u.a. mit Marketing- und Kommunikationsspezialisten aus Wirtschaft und Wissenschaft, den Verkehrs- und Gewerbevereinen aus den großen Stadtteilen und den entsprechenden Fachbereichen der Verwaltung weiter bearbeitet worden. Alle Akteure haben sich bürgerschaftlich dafür engagiert. Über die Arbeit wurde im Ältestenrat berichtet.
Mit dem bereits konzipierten Stadtmarketing wird eine starke Stadt Arnsberg einheitlich mit allen Werten und Leistungen dargestellt.
– Für Wirtschaft: Außendarstellung verbessern und Nachwuchskräfte/Führungskräfte anwerben,
– Für Einwohner: Demografischen Wandel durch Zuzug mildern,
– Für bürgerschaftliches Engagement (Vereine, Initiativen): Nachwuchskräfte anwerben,
– Für Gäste/Touristen: Die Attraktivität der Stadt herausheben,
– Für digitale Auffindbarkeit/Aufmerksamkeit sorgen.
Ziel ist es, die Stadt als Ganzes stärker in das Blickfeld zu rücken. Das Marketingkonzept verfolgt eine Doppelstrategie: Die Identitäten der Stadtteile und der Dörfer Arnsbergs als Stärke zu sehen und diese Stärken ihren Entwicklungsraum zu schaffen, und zugleich die Stadt als Ganzes wahrzunehmen und wertzuschätzen.
Jenseits der Grenzen Arnsbergs finden wir Aufmerksamkeit nur als Arnsberger, nicht als Neheimer, Hüstener, Alt-Arnsberger, Oeventroper, Holzener, Rumbecker usw. Heute verlieren wir Aufmerksamkeit und damit verbundene Chancen. Die Identität der Gesamtstadt soll also durch Schaffung einer eigenständigen stadtweiten Klammer überhaupt erst entwickelt werden.
Wenn wir unsere Wahrnehmung verändern und eine neue Qualität der Vorstellung von Stadt entwickeln, erschließen sich neue Wege zur Qualität. Zielgruppen des Stadtmarketings sind damit:
– Einwohner der Stadt und ihre Vereine/Initiativen,
– Unternehmen und potenziell ansiedlungswillige Unternehmen sowie entsprechend öffentliche Verwaltungen (Bezirksregierung und Einrichtungen),
– Touristen,
– Verwaltungsangestellte und Stadtmarketingorganisationen,
– potenzielle Investoren, Pendler, Bewohner im Umland, Bund und Länder, überregionale Medien und Reiseveranstalter, Bildungseinrichtungen, soziale Einrichtungen, etc.
Im ersten Schritt ist bewusst mit Experten von außen ein neues qualitätsvolles Signet für Arnsberg entwickelt worden, das alle Teile der Stadt (Stadtteile und Dörfer) eindrucksvoll und einprägsam verbindet. Aktuell wird hierzu ein Corporate Manual inkl. Imagekampagne entwickelt.
Zeitgleich arbeiten wir zusammen mit den Akteuren an einer neuen Form der Zusammenarbeit zum Thema Stadtmarketing/Tourismus bzw. an einer neuen Organisationsstruktur eines gesamtstädtischen Stadtmarketings. Hierzu finden aktuell Gespräche statt.
Ziel ist es, im ersten Halbjahr 2014 die gemeinsam erarbeitete „Stadtmarke Arnsberg“ (Dachmarke mit Kampagne und Organisation) zu präsentieren und somit besser als Gesamtstadt auftreten zu können, um alle Standortqualitäten im Wettbewerb um Fachkräfte, Einwohner, aber auch Gäste und Touristen, herauszustellen.