Sundern / Langscheid. (Hochsauerland) Anfang Februar hat die Sorpesee GmbH die Schulen und Vereine im Stadtgebiet angeschrieben mit dem Hinweis, das Hallenbad von 1. Juni bis zum 31. August schließen zu wollen. Hierzu gibt es weder einen Beschluss der Gesellschafterversammlung noch einen Beschluss des Rates oder der zuständigen Ausschüsse. „Es ist nicht hinnehmbar, dass die Sorpesee GmbH, die das Hallenbad im Auftrag der Stadt Sundern betreibt, ohne Rücksprache das Hallenbad für drei Monate schließt“, kritisiert Michael Stechele, SPD Fraktionsvorsitzender dieses Verhalten. „Dieser Vorgang belegt einmal mehr, dass wir uns intensiv um unsere städtischen Beteiligungen kümmern müssen.“
Die Sorpesee GmbH betreibt im Auftrag der Stadt Sundern sämtliche öffentlichen Bäder. In den vergangenen Jahren ist das Leistungsangebot, insbesondere im Bereich des öffentlichen Schwimmens immer weiter eingeschränkt worden. Der gravierendste Einschnitt erfolgte durch die Schließung des Freibades in Amecke. Dieser Schließung hatte der Rat im Dezember 2010 schweren Herzens zugestimmt, da Bürgermeister Lins zugesagt hatte, dass spätestens 2012 ein neues Bad eröffnet würde. Zwischenzeitlich wurde auch das öffentliche Schwimmen in Hachen eingestellt.
Gerade in den Sommerferien besteht ein Bedarf für Kinder und Jugendliche die nicht in den Urlaub fahren und auch nicht auf die Nachbarstädte ausweichen können. Noch härter trifft es die Schulen und Vereine. „Der angedachte Zeitraum außerhalb der Ferien ist nicht akzeptabel“, betont Michael Stechele. Die SPD unterstützt die Proteste der Vereine, Schulen und der Initiative der Gäste des Hallenbades. Die SPD Fraktion hatte versucht dieses Thema in den zuständigen Ausschüssen der Stadt Sundern auf die Tagesordnung zu setzen. Dies hat der Bürgermeister aber abgelehnt. Für die SPD völlig unverständlich. Jetzt soll es in der Sitzung des Rates am 23. April besprochen werden.
Zum Auftragsgeschäft der Sorpesee GmbH gehören aber viele weitere Aufgaben, z.B. die Pflege der Promenaden am Sorpesee. „Für das gesamte Auftragsgeschäft erhält sie jährlich einen Zuschuss von mehr als einer Millionen Euro. Und wenn man mit diesem Geld nicht auskommt muss die Stadt sogar noch nachschießen“, stellt Stechele weiter fest. „Wir müssen den Vertrag verändern und wir müssen über die Standards für diese Aufgaben nachdenken. Besser einen Rasenschnitt an der Promenade weniger als eine weitere Schulschwimmstunde einzusparen.“ Die SPD sieht hier noch Potential und fordert eine Kommission für Qualität und Leistungsbewertung, die die Qualitäts- und Leistungsstandards mit dem Geschäftsführer verhandelt. Über die Ergebnisse soll einmal jährlich der Rat entscheiden.