Arnsberg (hwk). Einen Scheck in Höhe von 1000 Euro konnte jetzt Gerd Heiler-Schwarz von der Diakonie Ruhr-Hellweg e. V. in Empfang nehmen. Der Betrag stammt aus der traditionellen „Weihnachtsgalerie Handwerk“, die am 1. und 2. Dezember in den Räumlichkeiten der Handwerkskammer Südwestfalen am Arnsberger Brückenplatz stattgefunden hat.
„Die teilnehmenden Aussteller haben jeweils eines ihrer Werke gespendet, welches wir dann im Rahmen einer Tombola verlost haben“, erklärt Meinolf Niemand, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Südwestfalen. Jedes Jahr unterstützt die Kammer mit dem Erlös eine soziale Einrichtung, diesmal die Obdachlosenhilfe der Diakonie Ruhr-Hellweg, die ihren Sitz in der Arnsberger Ruhrstraße hat.
Drei Sozialarbeiter, eine Verwaltungskraft und eine Mitarbeiterin im hauseigenen Cafe kümmern sich hier um die Belange der Menschen, die in besonderen sozialen Schwierigkeiten stecken. „Wir unterstützen auf vielfältige Art und Weise. Hauptsächlich versuchen wir natürlich, den Leuten ohne feste Bleibe eine neue Unterkunft zu verschaffen“, macht Heiler-Schwarz klar. „Vor kurzen haben wir zum Beispiel einem Mann eine neue Wohnung besorgt, der zuvor fast ein Jahr lang im Wald gelebt hat.“
Aber nicht nur hier greift die Institution den Bedürftigen unter die Arme. Auch wenn jemand die Praxisgebühr für den Arzt benötige, oder dringende medizinische oder anwaltliche Hilfe, werde sein Team aktiv. Darüber hinaus können beispielsweise auch Zugfahrkarten für weite Reisen finanziert werden. „Wenn einer der Obdachlosen beim Schwarzfahren erwischt wird, dann drohen ihm beispielsweise als Wiederholungstäter im schlimmsten Fall auch schon einmal drei Monate Gefängnis“, verdeutlicht der Sozialarbeiter die Brisanz.
Darüber hinaus hat sich die Obdachlosenhilfe auch auf die Fahne geschrieben, den betreuten Personen zurückzuhelfen in die Normalität und hier vordringlich in die Arbeitswelt. „Dazu gehört auch, dass wir vor allem Jugendlichen die Möglichkeit einer Ausbildung vermitteln.“
Mit besonderem Stolz berichtet er von einem Fall, wo dem Schüler einer Förderschule ein Ausbildungsplatz in einer Zimmerei besorgt wurde. „Die Angestellten haben sich wirklich den Allerwertesten aufgerissen, und den Jungen mit allen verfügbaren Mitteln auf die Gesellenprüfung vorbereitet.“ Am Tag der Prüfung waren alle viel nervöser als der Prüfling selbst. „Er hat bestanden, arbeitet mittlerweile in der Schweiz und sein Stundenlohn ist deutlich höher als 40 Euro“, freut sich Heiler-Schwarz für den ehemals Betreuungsbedürftigen.
Ein Beispiel von vielen, das eindrucksvoll belegt, wie wichtig und auch förderungswürdig der aufopferungsvolle Einsatz ist, den die Mitarbeiter der Obdachlosenhilfe tagtäglich aufs Neue betreiben.