Stadtmarketingsollwiegewohntweiterlaufen
Sundern. Eine halbe Stunde nach den erklärten Rücktritten der Vorstandsmitglieder Christian Willeke und Maria Hegemann, als auch der Aufsichtsratsmitglieder Magnus Bende und Peter Flügge diskutierte das Stadtmarketingteam die Situation mit Bürgermeister Ralph Brodel. Dieser beruhigte erst einmal die Geschäftsstellenleiterin Julia Koger und die langjährige Mitarbeiterin Iris Reich, dass sie durch die Rücktritte nicht plötzlich arbeitslos seien. Denn nicht nur Bürgermeister Brodel, der gleichzeitig auch Aufsichtsratsvorsitzender des Statdtmarketings ist, verstehen die kollektiven Rücktritte nicht – sie sind für die Mitarbeiterinnen ein absoluter Schock. Insbesondere dass ohne jedwede Ankündigung alles niedergelegt wird, macht Bürgermeister und Geschäftsführung fassungslos. Ebenso überrascht wurde man von der zeitgleich verschickten Presseerklärung, die man per Mail zur Kenntnis bekam. Kernsatz dort: Laut Vorlage der Ratssitzung am 12.07.2018 beabsichtigt Bürgermeister Brodel, entgegen vorheriger Abstimmung mit dem Vorstand und Teilen des Aufsichtsrates, offensichtlich mit Unterstützung einiger Fraktionen, die SMS Genossenschaft aufzulösen bzw. den städtischen Zuschuss auf null zu kürzen. „Nur, was ich nicht verstehe“, so der Bürgermeister, “gerade mit dieser Ratsvorlage soll doch ein zukunftsfähiges Stadtmarketing geschaffen werden. Da steht doch mit keinem Wort, man wolle das Stadtmarketing abschaffen. Das Gegenteil ist der Fall!“ Wörtlich steht in der Vorlage: Die Verwaltung wird beauftragt ein Gutachten in Auftrag zu geben mit der Zielsetzung, die grundsätzlichen Rahmenbedingungen für den Aufbau eines modernen und für Sundern ausreichenden Stadtmarketings zu prüfen und Handlungsempfehlungen unter Berücksichtigung der bestehenden Strukturen und Aufgabenfelder auszusprechen. Die notwendigen Mittel für die Beauftragung werden außerplanmäßig über Mehrerträge im Gesamthaushalt bereitgestellt. Wie sich aus dieser Vorlage eine geplante Abschaffung des Stadtmarketings herleiten lässt, ist für die Führung des Stadtmarketings, die Verwaltung und den Bürgermeister nicht zu verstehen. Die Mitarbeiter des Stadtmarketings haben, so wurde es sehr deutlich in der Sitzung mit dem Bürgermeister, volles Vertrauen in Verwaltung, Politik und Bürgermeister.