Pastoralverbund Winterberg nun offiziell errichtet

Zur Errichtungsfeier des Pastoralverbunds Winterberg lud Pfarrer Norbert Lipinski am Tag Mariä Lichtmess (2. Februar) nach Niedersfeld ein. Nach dem feierlichen Einzug des Pastoralteams in die St. Agatha Pfarrkirche feierten die Gemeindemitglieder aller 12 Kirchen- und Kapellengemeinden dort eine Vesper. Dechant Michael Kleineidam ging in seiner Ansprache auf die liebgewonnene Gewohnheiten ein, von denen nicht wenige auugrund die neuen Strukturen abgelegt werden müssten. Symbolisch erhielt jede Gemeinde eine Kerze mit dem neuen Logo des Pastoralverbunds, nachdem aus jeder Gemeinde eine Fürbitte vorgetragen wurde.

Nicht nur die Kirche konnte die mehr als 250 Gottesdienstbesucher nur mit Mühe fassen, auch in der Schützenhalle Niedersfeld mussten zum zweiten Teil der Errichtungsfeier zusätzlich Stühle gestellt werden. Pastor Lipinski begrüßte die vielen Gemeindemitglieder und die Ehrengäste herzlich und äußerte die Hoffnung, dass neben der Arbeit in den kirchlichen Gremien, Gruppen und Vereinen auch viele Gemeindemitglieder an anderen Stellen Verantwortung tragen, ihre Meinung kundtun und kritisch-konstruktiv im neuen Pastoralverbund mitarbeiten. Er sprach dabei die Steuerungsgruppe an, die für zwei Jahre die ersten Schritte des Pastoralverbundes mitbestimmen soll. Bewusst seien für diese Gruppe diejenigen angesprochen, die eher passiv oder sogar kritisch den kirchlichen Strukturen gegenüber stünden.

Winfried Borgmann (Niedersfeld) munterte die Zuhörer in seinem Grußwort der Kirchenvorstände zunächst mit einem Rückblick auf den „hundertjährigen Freiheitskrieg“ der damaligen Vikarie Niedersfeld mit der Muttergemeinde Grönebach auf. Er berichtete aus der Zeit um 1800 bis 1900, in der die Niedersfelder viel Geld für eine Abpfarrung gezahlt haben. Während früher der Kampf um die kirchliche Selbständigkeit ganze Dörfer aufbrachte, sei heute nur noch eine kleine Schar bemüht, die Geschicke aktiv zu begleiten. Trotz der seelsorglichen Zusammenlegung der Gemeinden bleiben die Kirchengemeinden weiterhin rechtlich und finanziell eigenständig.

Gisela Leber (Neuastenberg) ging in ihren Grußworten der Pfarrgemeinderäte auf die Sorgen, Wünsche und Notwendigkeiten ein, die der Zusammenschluss der 12 Gemeinden mit sich bringe. Kirche sei auch von Priestern abhängig, wenngleich die Laien mehr denn je gefragt seien, sich aktiv und mutig einzubringen. Man müsse für neue Formen des Gottesdienstes aufgeschlossen sein, was sowohl für die Gemeinden, als auch für die Kirchenlehrer gelte.

Bürgermeister Werner Eickler erinnerte an die kommunale Neugliederung im Jahr 1974 und wies darauf hin, dass diese Regelung damals allen Gemeinden teils schmerzhaft aufgedrückt worden sei. Angesichts des schon längeren Prozesses der pastoralen Neustrukturierung sei die Situation in den heimischen Kirchengemeinden heute anders. Er ermunterte dazu, sich aktiv einzubringen, so zum Beispiel in der Steuerungsgruppe des Pastoralverbundes. Sowohl die politische, als auch die kirchliche Gemeinde stünde vor großen Veränderungen. Eickler bot Lipinski seine Unterstützung und die Zusammenarbeit für die nächsten Jahre an.

Pfarrer Burkhard Krieger überbrachte die Grüße der evangelischen Kirche und machte seinen katholischen Mitchristen Mut. Der Schritt zum großen Pastoralen Raum sei richtig und bringe vor allem Chancen, unter den veränderten Bedingungen heutiger Tage aktives Gemeindeleben zu ermöglichen. Er ermutigte die Verantwortlichen dazu, über die pastorale Gemeinschaft hinaus auch über weitere Zusammenschlüsse, etwa die Fusion von Gemeinden, nachzudenken.

Pfarrer Lipinski dankte allen Beteiligten für die bisherige Begleitung auf den ersten Schritten des neuen Pastoralweges. Er forderte Geduld, Offenheit und Engagement und kündigte an, dass die Gemeinden in den nächsten Wochen über eine neue Gottesdienstordnung informiert würden. „Es wird keiner zu kurz kommen, aber wir können nur das leisten, was unsere personellen und finanziellen Ressourcen hergeben“, so der Pastoralverbundsleiter.

Die kurzweiligen Grußworte wurden musikalisch durch die Stadtfeuerwehrkapelle Hildfeld untermalt, die auch zum gemütlichen Teil des Abends für eine lockere und gesprächsfreundliche Atmosphäre sorgte. Die Niedersfelder, allen voran KFD, PGR und die Schützen schufen mit leckerer Kartoffelsuppe, frisch belegten Brötchen und Kaltgetränken in einer ansprechend geschmückten Schützenhalle einen passenden Rahmen für Gespräche und Begegnung. Einige Fotos des Abends sind unter www.niedersfeld.info zu sehen