Meschede-Eversberg. Es ist ein Ort, der – nicht nur optisch – Geschichte atmet: „Bei den Bauarbeiten wird deutlich, wie viele Generationen hier gewerkelt haben“, erzählt Friedel Tillmann. „Gewerkelt“ wurde auf dem Eversberger Marktplatz über viele Jahrhunderte – schließlich war hier früher einmal ein wichtiger Handelsplatz. Zurzeit wird der Marktplatz im Rahmen den Regionale-Projekts „Märkte in Südwestfalen – Miteinander handeln“ umgestaltet – das Ziel: Mehr Geschichte, mehr Wohlfühl-Qualität und vor allem – mehr Leben.
Pflastersteine werden gesetzt, Wege vorbereitet und Leerrohre für eine optimale Stromversorgung verlegt: Die Arbeiten auf dem Marktplatz laufen auf Hochtoren. Die Konturen des „neuen“ historischen Marktplatzes sind aber schon jetzt erkennbar. „Der gesamte Platzraum soll sich künftig als Einheit präsentieren“, erläutert Marc Böhm, der für die Stadt Meschede die Bauleitung übernommen hat. Die bisherige Trennung in Straßen-, Platz- und Fußwegflächen wird dabei aufgehoben: „Sowohl von der Gestaltung wie auch von der Funktion her wird der Marktplatz ein einheitlicher Gesamtraum“, ergänzt Ortsvorsteher Willi Raulf.
Der gesamte Platzbereich wird mit heimischer Grauwacke gepflastert. Der – dann höhengleiche – Straßenbereich wird eingeengt, „für Busse bleibt der Platz aber weiter befahrbar“, erläutert Marc Böhm. Bei der Pflasterung selbst wird eine historische Technik verwendet: „Dabei stützen sich die Pflastersteine gegenseitig ab – so wird eine sehr hohe Stabilität erzeugt“, erklärt Bauleiter Böhm, „das haben schon die alten Römer so gemacht.“ In den Randbereichen des Marktplatzes werden Bodenstrahler in die Pflasterung eingelassen. „Sie strahlen die umliegenden Gebäude an – das erzeugt abends ein ganz besonderes Ambiente“, so Stefan Fust. Zudem werden acht Rotdorn-Bäume gepflanzt.
„Trotz des langen Winters liegen wir sehr gut in der Zeit“, erklärt Friedel Tillmann. Insgesamt kostet die Umgestaltung des Eversberger Marktplatzes rund 220.000 Euro. 70 Prozent der Summe werden aus Regionale-Mitteln gefördert, die restlichen rund 65.000 Euro stammen aus – und das ist die Besonderheit – Eigenmitteln und Eigenleistung aus dem Ort Eversberg. „Diese Maßnahme wäre nicht zustande gekommen, wenn hier nicht die Bereitschaft zur Unterstützung wäre“, macht Marc Böhm klar. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger würden sich mit kleinen und auch größeren Summen für den Marktplatz engagieren – dies zeige die hohe Identifikation mit diesem „historischen Zentrum“ Eversbergs, betont Willi Raulf: „Für die Bevölkerung ist es wichtig, dass sich der Ort weiterentwickelt.“
Der „neue“ Marktplatz soll dazu einen wichtigen Beitrag leisten: „Zum einen wollen wir einen lebendigen Ort schaffen, ein kommunikatives Zentrum“, sagt Willi Raulf, „und zum anderen werten wird das Wohnen im gesamten Umfeld auf.“ Deshalb sei es auch wichtig, dass der Platz mit Leben erfüllt werde – auch durch Veranstaltungen. Willi Raulf: „Ich bin überzeugt, dass hier etwas wachsen wird.“ Bis zum Eversberger Schützenfest rund um Fronleichnam sollen die Arbeiten beendet sein – dann können Bürgerschaft und Besucher den Marktplatz erstmals in Augenschein nehmen. Marc Böhm: „Es wird eine Riesen-Bereicherung für den Ort.“