SPD hinterfragt die Ökobilanz der Windkraft
Meschede. Sind Windenergie-Anlagen nun sauber oder eher nicht? Dieser Frage geht dieser Tage die SPD-Fraktion im Stadtrat nach. „Windräder stehen nicht einfach da und erzeugen Strom.“, sagt Fraktionsgeschäftsführer Kornelius Kuhlmann, „Sie müssen unter Einsatz von Energie gebaut und aufgestellt werden, hierzulande beanspruchen sie große Waldflächen, die dann für den CO2-Abbau fehlen, und am Ende müssen sie wieder abgebaut werden. Mit dem Energie-Einsatz wird CO2 freigesetzt, das die Anlagen eigentlich einsparen sollen.“
Doch mit wieviel CO2 muss die Politik eigentlich rechnen? Nach Internetrecherche enthält das Fundament einer aktuell großen Windanlage 500 – 600 m3 Beton. Zur Herstellung einer Tonne werden ca. 110kWh Strom und zusätzlich reichlich fossile Brennstoffe eingesetzt. Ähnlich verhält es sich mit Stahl, Kupfer und andere Metallen. Und: Windenergie ersetzt die fossile nicht zu 100%. Da ist auch noch die Kernenergie im Netz, da sind Windflauten und Überkapazitäten, die die Effektivität der Windkraft beeinträchtigen. „Zwischen dem unbedingten Ja zur Windenergie, wie die Grünen im Rat sie propagieren, und dem strikten Nein der FDP gibt es einen Bereich für Realpolitik, der besonnene Politiker Entscheidungen nach Abwägung von Fakten und Erfordernissen, nach Aufwand und Nutzen, vor allem aber im Sinne der betroffenen Bürger der Stadt treffen lässt.“, so Fraktionschef Jürgen Lipke. „Erst, wenn wir die Fakten kennen, können wir mit den Bürgern in Dialog treten und am Ende entscheiden.“
Deshalb soll die Verwaltung jetzt nach dem Willen der SPD-Fraktion ermitteln, wie die Öko-Bilanz nun zu erwarten ist. Mit den Wald- und Windverhältnissen hier vor Ort. Denn wenn die Einsparung nicht überzeugend ausfällt, ist die Windenergie keine ökologische, sondern nur noch eine ökonomische. „Das erforderte eine ganz andere Herangehensweise.“ Sagt Kuhlmann.