Modellregion Südwestfalen – Die Energiewende gemeinsam gestalten

Arnsberg. Die Bezirksregierung und Südwestfalens Wirtschaft wollen bei der Gestaltung der Energiewende noch enger kooperieren – auch in einem neuen institutionellen Rahmen. Das ist das Ergebnis eines Treffens in Arnsberg, bei dem Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann heute einen energiepolitischen „Fachbeitrag der Wirtschaft“ zur Regionalplanung entgegennahm.

 

Das Positionspapier erörtert die Nutzung von Flächen und die Folgen für das Landschaftsbild im Zuge des Ausbaus Erneuerbarer Energien. Dabei greift der Beitrag das Schlagwort „Energiemodellregion“ auf. Modellhaft, so die Wirtschaft, sollen auch vorhandene Zielkonflikte gelöst werden: Es gehe darum, eine sichere Energieversorgung, wettbewerbsfähige Energiepreise, die Zukunftsfähigkeit der Industrieregion und die Stärkung des Arbeits-, Lebens- und Erlebnisraums Südwestfalen beispielhaft miteinander zu vereinbaren.

 

„Schon in der Vergangenheit ist es in unserer Region gelungen, Industrie und Natur in Einklang zu bringen. Das ist eine gute Basis: Südwestfalen hat eine hervorragende Zukunft als Industrie- und Energieregion im Grünen“, so SIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. h.c. Hans-Peter Rapp-Frick, der den Fachbeitrag am Freitag (15.03.) an RP Bollermann übergab – gemeinsam mit Vertretern der IHKs Arnsberg, Hagen und Siegen, den Handwerkskammern Dortmund und Südwestfalen, den Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Kreise Hochsauerland, Siegen-Wittgenstein, Soest und Märkischer Kreis sowie Sauerland-Tourismus und Touristikverband Siegerland.

 

„Es ist richtig, dass Sie klare Anforderungen formuliert haben“, sagte RP Dr.

Gerd Bollermann. „Wir wollen mit Industrie und Handwerk strukturpolitische Strategien entwickeln und die Energiewende dabei mit anderen Aspekten verbinden. Deshalb ist es gut, dass sie auch die Tourismusverbände bei der Erstellung des Fachbeitrages mit einbezogen haben.“ Denn: „Die Energiewende und der Tourismus sind keine Gegensätze. Im Gegenteil: Beides kann – miteinander in Einklang gebracht – das Image Südwestfalens weiter aufwerten.“

 

Auch bei dem sachlichen Teilplan „Energie“ zum Regionalplan sei das Ziel, Nutzungskonflikte zu lösen. Die Bezirksregierung wolle schon auf regionaler Ebene Planungssicherheit schaffen – durch eine gemeindeübergreifende Abstimmung räumlicher Nutzungsansprüche. Derzeit wird der aktuelle Stand eines Windenergiekonzeptes für Südwestfalen den kommunalen Planern in der Region vorgestellt.

 

„Arnsberger Energierunde“ mit Wirtschaftsvertretern

 

Auf eine übereinstimmend positive Resonanz stieß der Vorschlag, der Zusammenarbeit von Bezirksregierung und Regionalrat Arnsberg mit der südwestfälischen Wirtschaft in Form eines neuen Beratungsgremiums einen institutionellen Rahmen zu geben. Hierfür zeigte sich auch Herrmann-Josef Droege, Geschäftsführer der IHK Siegen, gleichzeitig Regionalratsvorsitzender, aufgeschlossen: „Ich sehe sehr gute Chancen, die Interessen der Wirtschaft mit den Zielen der Regionalplanung zu vereinbaren.

Ein Beirat kann dazu beitragen, die ohnehin vorhandenen Schnittmengen noch weiter zu vergrößern.“ Und auch ein Name für den neuen Gesprächskreis ist bereits gefunden: „Arnsberger Energierunde“. Weitere Akteure, zum Beispiel die Naturschutzverbände, sollen ebenfalls hierzu eingeladen werden.