Meschede/Hochsauerlandkreis. In Meschede gründet sich eine neue „Selbsthilfegruppe für junge Erwachsene – Herakles – Gemeinsam stark!“. Das erste Treffen findet am Montag, 18. März, ab 18 Uhr im Café Pan in Meschede statt.
Initiatorin Serena, 30 Jahre alt und alleinerziehende Mutter einer acht Jahre alten Tochter, hat aus eigener Erfahrung erlebt, wie sehr der Austausch mit anderen Betroffenen hilft und Stabilität in den Alltag bringt. Der Weg dahin war allerdings kein einfacher:
Ihr Herz raste, vor Aufregung war ihr übel und es kostete sie sehr viel Kraft und Überwindung, die Nummer ihres Hausarztes zu wählen. Doch so konnte es nicht für sie und ihre Tochter weitergehen. „Die Erkenntnis, dass ich Hilfe brauche, traf mich hart und auch wenn es mich Überwindung kostete, war es die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Ich bin meinem Hausarzt, auch heute eineinhalb Jahren später umso dankbarer, dass er meinen Zustand ernst nahm“, so Serena.
Austausch mit anderen Betroffenen sehr wertvoll
Dann die Diagnose: Mittelgradige depressive Episode. Der Hausarzt gab ihr eine Überweisung für den Psychiater und verschrieb das erste Medikament. Was darauf folgte war eine Odyssee mit Anrufen, Absagen und Wartelisten. Um Hilfe zu erhalten, begann Serena schließlich eine Online-Therapie. Die Therapeutin empfahl eine Reha-Maßnahme und Anfang Dezember 2023 war es dann soweit. „Während dieser Zeit lernte ich sehr viele tolle Menschen kennen. In der Reha lernte ich, dass ich nicht allein war, dass mir der Austausch mit anderen Betroffenen guttut und ich ihn für die Stabilität in meinem Leben brauchte“, erklärt die junge Mutter.
Fokus auf junge Menschen zwischen 18 und 40 Jahren
Die Entscheidung eine Selbsthilfegruppe zu gründen ergab sich in einem Gespräch dem Sozialarbeiter in der Reha-Klinik. Wieder zu Hause, setzte sich Serena mit der Selbsthilfekontaktstelle Hochsauerland in Verbindung. Während eines Beratungsgespräches stellte sie schnell fest, dass es im Kreis zwar mehrere Gruppen zum Thema Depression gibt, aber keine, die sich ausschließlich aus jungen Menschen zusammensetzt.
Doch weshalb gerade junge Menschen zwischen 18 und 40 Jahren? Serena erklärt: „Weil wir uns in einer ähnlichen Lebenssituation befinden, weil wir ähnliche Probleme, Ängste und Sorgen haben, weil uns durch unser digitales Leben der Bezug zum Austausch ohne digitale Medien verloren geht und die persönlichen Gespräche kaum stattfinden. Unter Gleichaltrigen fällt es zudem oft leichter sich zu öffnen, was ein unerlässlich wichtiger Schritt ist in einer Selbsthilfegruppe.“
Anmeldung und weitere Informationen gibt es bei Serena unter Tel. 0151 62659757, per Mail unter sgje.herakles.gemeinsam.stark@gmail.com oder bei der Selbsthilfekontaktstelle Hochsauerland unter selbsthilfe@arnsberg.de, Tel. 02932 201-2270.
(Quelle: Stadt Arnsberg)