Meschede. Aus dem Biomüll wird im Kompostwerk „Hellefelder Höhe“ Kompost gemacht – im heimischen Garten verteilt sorgt dieser dann wieder für guten Boden; so der Plan. Doch die Realität bereitet derzeit in der Stadt Meschede erhebliche Probleme, es drohen kostspielige Konsequenzen. Immer mehr Restmüll verunreinigt den Abfall in der braunen Tonne stark. So stark, dass man beim Kompostwerk in Hellefeld Alarm schlägt – ab Mai 2024 wird die Anlage nach der Gesetzeslage der Bioabfallverordnung die Ladungen mit zu vielen Fremdstoffen und Fehlwürfen nicht mehr akzeptieren. Stattdessen müssen diese eigentlichen Biomüllladungen mit Mehrkosten als Restmüll entsorgt werden. Diese drastische Maßnahme soll dazu beitragen, die Bürgerinnen und Bürger verstärkt zur korrekten Mülltrennung anzuhalten, um die Qualität des Komposts deutlich zu verbessern.
Biofolienbeutel stellen ein großes Problem dar
Seit Januar gehört der Abfallentsorgungsbetrieb des Hochsauerlandkreises dem Verein „#wirfuerbio“ an. Nun unternimmt die Kreis- und Hochschulstadt Meschede einen weiteren Schritt, um das Problem der schlechten Biomüllqualität anzugehen.
Insbesondere in der Innenstadt sowie in den Bezirken im Süden und Norden der Kernstadt zeigt sich ein bedauerlicher Trend: Plastikverpackungen, Metallteile und andere Fremdstoffe finden sich immer wieder in den Biotonnen. Diese unsachgemäßen Befüllungen erschweren nicht nur die Kompostierung erheblich, sondern mindern auch die Qualität des fertigen Komposts, der ansonsten ein wertvoller Beitrag zur Bodenfruchtbarkeit wäre.
Besonders die vom Handel angebotenen kompostierbaren Biofolienbeutel stellen ein großes Problem dar. Laut Hersteller verrotten diese Beutel innerhalb von 10 Wochen, allerdings liegt die Zeit zur Kompostierung des Biomülls in der Kompostierungsanlage bei gerade einmal 2 Wochen. Gemäß dem aktuellen Abfallkalender der Kreis- und Hochschulstadt Meschede ist die Nutzung dieser Beutel auch nicht zulässig.
Aufklärungskampagne „Kein Plastik in die Biotonne“
Um diesem bedenklichen Trend entgegenzuwirken, hat sich die Kreis- und Hochschulstadt Meschede unter dem Dach des Abfallentsorgungsbetriebes Hochsauerland der groß angelegten Werbekampagne von „#wirfuerbio“ angeschlossen. Unter dem Motto „Kein Plastik in die Biotonne / Biomüll kann mehr“ setzt die Stadt auf gezielte Aufklärungskampagnen und die Bereitstellung von Informationsmaterialien, um die Bürgerinnen und Bürger für das richtige Entsorgen ihres Biomülls zu sensibilisieren. Wer sich schon jetzt weiter zu diesem Thema informieren möchte, kann sich in die Bioabfallverordnung (BioAbfV) beim Umweltministerium (www.bmuv.de) einlesen, die Homepage des Vereins #wirfuerbio (www.wirfuerbio.de) besuchen oder die Homepage www.meschede.de nutzen. Flyer können im Rathaus und im technischen Rathaus in Meschede abgeholt werden.
Biotonnenkontrollen – Biotonnen mit Fremdstoffen werden nicht entleert
In der Woche vom 13. bis 17. Mai finden deshalb Biotonnenkontrollen im gesamten Stadtgebiet statt. Sollten sich Fremdstoffe in der Biotonne befinden, werden diese Behälter mit einem Aufkleber versehen und nicht entleert. Die Bürgerinnen und Bürger haben dann Zeit die Fremdstoffe zu entfernen und können die Tonnen zum nächsten planmäßigen Abholtermin erneut zur Entleerung bereitstellen.
Die Verantwortlichen sind zuversichtlich, dass diese umfassenden Maßnahmen dazu beitragen werden, die Biomüllqualität in Meschede deutlich zu verbessern und die Umweltbelastung durch falsch entsorgte Abfälle zu reduzieren. Es liegt nun an den Bürgerinnen und Bürgern, aktiv an diesem Prozess teilzunehmen und einen nachhaltigen Umgang mit ihren Abfällen zu praktizieren – zum Wohl der Umwelt und kommender Generationen und um eine Kostenexplosion zu vermeiden.
(Quelle: Stadt Meschede)