„Kinder rennen Vorurteilen einfach davon“, WP vom 3. Dezember.
Brilon. Die Sportförderung von Kindern ist ein wichtiges Anliegen und das Unternehmen Speed4 begeistert Kinder für den Sport. Diesen Eindruck erweckt zumindest der Bericht der WP vom 3. Dezember. Ein kurzer Besuch von Mitgliedern der Jungen Union Brilon beim Stadtfinale am 7.12. erzeugte jedoch ein anderes Bild.
Die Kinder sollen einen knapp 16 Meter langen Parcours möglichst schnell laufen. Dieser einmalige und kurze Sprint wird dann als „Sportförderung“ verkauft. Ehrenamtliche Vereinstrainer und Sportlehrer können darüber wahrscheinlich nur mit dem Kopf schütteln. Viel wichtiger als der Sport sind aber die Werbepartner, die mit großen Banden auf sich aufmerksam machen. Auch der Veranstaltungsort, ein örtliches Autohaus, wurde sicher nicht zufällig gewählt. Dem Stadtfinale voraus gehen für die Grundschulen kostenlose Laufwettbewerbe – während der regulären Unterrichtszeit. Damit die Schüler den Parcours nicht nur einmal laufen, erhalten sie für jede Runde einen Bon, auf dem die Laufzeit und das Logo eines Werbepartners abgedruckt sind. Gegen Abgabe von zwei Bons mit identischem Firmenlogo bekommen die Kinder dann ein Werbegeschenk.
Nach unserer Einschätzung bewegt sich Speed4 mit den Laufveranstaltungen in einer rechtlichen Grauzone. Das Schulgesetz NRW verbietet Werbung, die nicht schulischen Zwecken dient, grundsätzlich. Aus unserer Sicht steht bei diesen Laufveranstaltungen nicht die Sportförderung im Vordergrund, sondern die Werbung für die Speed4-Partner. Deshalb werden wir eine Diskussion zu dem Thema in der nächsten Sitzung des Schul- und Sportausschusses beantragen. Nach unserer Meinung sollten die Stadt und die Schulen solchen Werbe-Veranstaltungen eine Absage erteilen.
Unterzeichner für die Junge Union Brilon: Jan Hilkenbach Thomas Becker Cora Mengeringhausen Julian Willmes Lukas Kraft
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