„Wir sind der Zukunftsschatz“
Sundern (Hochsauerland) Mit einer Demonstration durch die Sunderner Fußgängerzone protestierten die sieben katholischen Kindertageseinrichtungen in Sundern gegen Personalkürzungen. Zum Abschluss wurden mehrere Hundert Postkarten, auf denen die Forderungen der Kitas formuliert sind, an Bürgermeister Detlef Lins übergeben. Für ihre Demonstration hatten sich die Kitas einen guten Tag ausgesucht: den Markttag in Sundern. Mit Bollerwagen, Rasseln, Trillerpfeifen und Glöckchen bewaffnet zogen rund 100 Kinder, Erzieherinnen und Eltern zwischen den Marktständen hindurch. „Zeit fürs Spiel, ist das Ziel“ und „gebt den Kindern einen Platz, denn wir sind der Zukunftsschatz“, riefen die Mädchen und Jungen. Damit sorgten die Abordnungen aus den Kitas St. Johannes und Christkönig Sundern, Allendorf, Endorf, Stockum, Hachen und Langscheid für viel Aufsehen und Gesprächsstoff. Die Erzieherinnen verteilten Handzettel, auf denen die Forderungen der Kitas standen. Hauptpunkt ist eine kostendeckende Anhebung der Kindpauschalen des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz). Da das Land die Kitas nicht entsprechend finanziert, verlieren die katholischen Tageseinrichtungen in Sundern im kommenden Jahr insgesamt 58 Fachkraftstunden. Zum Hintergrund: Die Personal- und Sachkosten einer Kita werden durch Pauschalbeträge des Kibiz finanziert. Diese Beträge werden pro Jahr um 1,5 Prozent angehoben. Allein die Personalkosten sind in den letzten Jahren jedoch um 18 Prozent gestiegen. Die Schere zwischen Kosten und Kibiz-Pauschalen wird immer größer. Im Rathaus wurde der Protestzug von Sunderns Bürgermeister Detlef Lins empfangen. Dort erläuterten Erzieherinnen die Situation und die Kinder übergaben dem Bürgermeister die von vielen Unterstützern unterschriebenen Protestpostkarten, auf denen die Sicherung der Qualität der Kitas gefordert wurde. Bürgermeister Lins lobte die tolle Aktion der Kitas. „Ihr seid das Wichtigste, was wir haben: unsere Zukunft“, versicherte er den Kindern. Auch wenn er für das Gesetz nicht zuständig sei, so versprach er doch, sich für das Anliegen der Kitas einzusetzen. Auch die Stadt sehe die Entwicklung beim Kibiz kritisch. „Ich werde die Karten an die für das Gesetz zuständigen Stellen weiterleiten“, so Lins.