Arnsberg. Das Integrations-Projekt der Arnsberger Feuerweher erfreute sich jetzt erneut der Aufmerksamkeit von ministerieller Ebene: Am 21. Januar besuchte der Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Thorsten Klute, die Arnsberger Feuerwehr, um sich dort über das Integrations-Projekt der Wehr zu informieren. Der Gast aus Düsseldorf kam jedoch nicht allein, sondern wurde von einer Mitarbeiterin des Ministeriums sowie von dem Vorsitzenden des Verbandes der Feuerwehren in NRW, Dr. Jan Heinisch und Frau Christina Koß als Vertretung des NRW-Projekts „FeuerwEHRensache“ sowie dem Feuerschutzdezernenten der Bezirksregierung Arnsberg, Thorsten Meyer, begleitet. Die Gruppe wurde im Arnsberger Feuerwehr-Museum „Brennpunkt“ von Bürgermeister Hans-Josef Vogel, dem Leiter der Feuerwehr Arnsberg Bernd Löhr und seinem Stellvertreter Martin Känzler sowie von dem zuständigen städtischen Fachbereichsleiter Helmut Melchert begrüßt. Außerdem standen der Vorsitzende des für die Feuerwehr zuständigen Fachausschusses Hubertus Mantoan sowie FeuerwehrPressesprecher und Projekt-Koordinator Peter Krämer der hochrangigen Landesdelegation für Auskünfte zur Verfügung. Arnsberger Feuerwehr stellt sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung
Nach einleitenden Worten von Bürgermeister Vogel und Wehrführer Löhr stellte Projekt-Koordinator Krämer das Integrations-Projekt vor, das die Brandschützer der RuhrStadt Anfang 2011 gestartet haben. Die Arnsberger Feuerwehr will sich im Rahmen dieses Projekts auf verschiedenen Handlungsebenen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gegenüber den in Arnsberg lebenden Menschen mit Zuwanderungsgeschichte stellen und gleichzeitig den Herausforderungen des demografischen Wandels begegnen. Das Projekt ist breit aufgestellt und weit mehr, als ein bloßes Instrument zur Werbung von Feuerwehr-Nachwuchs. So steht herbei auch die Information von Migrantinnen und Migranten über das überwiegend ehrenamtlich getragene Feuerwehrwesen in Deutschland und ihre Einbeziehung in die Brandschutzaufklärung im Vordergrund. Zudem sollen die Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Zuwanderungsgeschichte über die Möglichkeiten der aktiven ehrenamtlichen Teilhabe im Feuerschutz informiert werden. Und schließlich ist auch die Sensibilisierung der eigenen Feuerwehrangehörigen für den interkulturellen Dialog zwischen Feuerwehr und Menschen mit Zuwanderungsgeschichte ein Ziel des Projekts. Dieser ganzheitliche Ansatz brachte neben überregionaler Beachtung auch als ein ganz konkretes Ergebnis das Einsatz-Wörterbuch der Feuerwehr der Stadt Arnsberg hervor. Diese mehrsprachige Praxishilfe für Einsatz-Situationen, in denen die Feuerwehr mit Menschen kommunizieren muss, die wenig oder gar kein Deutsch sprechen, fand das Interesse mehrerer deutscher Feuerwehren und war Gegenstand breiter medialer Berichterstattung. Integrations-Projekt ist Leuchtturm, der in das Land ausstrahlen soll Staatssekretär Klute zeigte sich in dem anschließenden Gespräch beeindruckt von den Integrationsbemühungen der Arnsberger Wehr und ihren hierbei gemachten Erfahrungen und spiegelte den Einsatzkräften seinerseits die Sicht auf die erörterten Problemstellungen aus der Perspektive des NRW-Fachministeriums. Er bezeichnete das Arnsberger Projekt als „Leuchtturm“, der in das ganze Land ausstrahlen und andere Feuerwehren zur Nachahmung ermuntern solle. Klute: „Hier zeigt sich beispielhaft, wie sich eine Feuerwehr in den Dienst der Integration und der gegenseitigen Verständigung stellen kann.“ Wehrführer Löhr ergänzte, dass es gerade vor dem Hintergrund einiger besorgniserregender gesellschaftlicher Entwicklungen, die in diesen Tagen zu beobachten seien, von besonderer Wichtigkeit sei, dass auch die Feuerwehren ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden müssten. Löhr: „Wir müssen Flagge zeigen für eine tolerante und weltoffene Gesellschaft, denn schließlich sind wir ein Teil von ihr.“ Arnsberger coachen andere Feuerwehren bei der Integration Die Feuerwehr Arnsberg nimmt mit ihrem Integrations-Projekt zudem an dem NRWProjekt „FeuerwEHRensache“ teil, mit dem die nordrhein-westfälischen Feuerwehren zukunftsfähig aufgestellt und langfristig gestärkt werden sollen. Dr. Jan Heinisch und Christina Koß als Vertretung des Projekts erhielten Informationen aus erster Hand über die interkulturelle Öffnung der Arnsberger Wehr. Diese fungiert als CoachingFeuerwehr für andere Wehren, die an der Thematik der Integration ebenfalls interessiert sind und sich in diesem Themenbereich an dem Landes-Projekt als PilotFeuerwehren beteiligen. So können diese Wehren von den Erfahrungen der Brandschützer aus dem Sauerland profitieren und sie in ihre eigenen IntegrationsBemühungen einfließen lassen. Mit vielen neuen Eindrücken und Informationen im Gepäck machte sich die Landesdelegation nach rund zwei Stunden auf den Heimweg. Die Arnsberger Feuerwehr indes wird ihren Weg des interkulturellen Dialogs gerade in dieser Zeit motiviert weiter gehen und lädt alle Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in Arnsberg herzlich ein, ihre Feuerwehr kennenzulernen. So steht Projekt-Koordinator Krämer beispielsweise für Brandschutz-Vorträge bei interessierten Kulturvereinen gern zur Verfügung.
Ein entsprechender Kontakt kann jederzeit über die Mail-Adresse integration@feuerwehrarnsberg.de erfolgen.