Sundern. Die Fachpolitiker im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Infrastruktur hatten in der Sitzung Anfang April 2016 mehrheitlich entschieden: Wir wollen die Innenstadtentwicklung jetzt vorantreiben. Dazu gehören die Renaturierung der Röhr (Hochwasserschutz) und die Weiterentwicklung der Fußgängerzone. „Dieses planerisch in einem Guss anzugehen macht Sinn und möglichst viele kreative Köpfe daran zu beteiligen eröffnet Chancen“, stellt Jürgen ter Braak, stellvertretender Ausschussvorsitzender fest. „Ich bedauere sehr, dass die CDU diese Chance jetzt vergeben hat und sich somit einer innovativen Entwicklung in den Weg stellt“. Gleichzeitig stellt ter Braak aber auch klar, dass der Beschluss von April weiter umgesetzt wird.
Der Architektenwettbewerb ist kein neues Bürgerbeteiligungsverfahren und auch kein neues Gutachten. „Wer seine Ablehnung damit begründet, der täuscht die Bürgerinnen und Bürger“, erläutert Bernd Schwens, SPD Mitglied im Rat der Stadt Sundern. Der Wettbewerb ist eine Alternative zum normalen Vergabeverfahren, das natürlich auch Geld kostet. Die Wettbewerbskosten sind förderungsfähig, so dass die Stadt Sundern aus eigener Kasse „lediglich“ ca. 30.000 € zu zahlen gehabt hätte, und zwar aus dem dafür mit den Stimmen der CDU bewilligten Budgetansatz. Gespart hat man jetzt wenig, verloren dafür viel. „Wir hätten für wenig Geld viele Entwürfe ´aus einem Guss´ erhalten, die die sehr komplexen Themen Einkaufen, Parken, Aufenthaltsqualität, Hochwasserschutz möglichst kreativ umgesetzt hätten. Man hätte eine Vielzahl von konkreten Ideen zur Umsetzung sich scheinbar widersprechender Ziele bekommen und sich daraus diejenigen auswählen können, die man als die attraktivsten empfunden hätte“, bewertet Jürgen ter Braak den Verwaltungsvorschlag einen Ideenwettbewerb auszuschreiben. Diese Chance ist durch die Mehrheitsentscheidung im Stadtentwicklungsausschuss am 23. Juni zunächst vergeben worden. „Wir wollen den jahrelangen CDU Stillstand endlich überwinden. Die CDU versucht mit allen Mitteln eine gute Entwicklung Sunderns zu blockieren, “ bedauert ter Braak die wieder mal sichtbar gewordene Verantwortungslosigkeit. Jetzt wird ein anderer Weg gesucht werden müssen um die Entscheidung vom April umzusetzen.
Die Renaturierung der Röhr ist erforderlich weil gesetzlich vorgegeben. Das wird jetzt noch bezuschusst in einigen Jahren nicht mehr. Parkplätze bilden keine Aufenthaltsqualität. Sie werden am wenigsten von Kunden genutzt. Deshalb haben sie nachweislich in den letzten 20 Jahren keinen Beitrag zur Kaufkraftbindung geleistet. „Sunderns Einzelhandel muss die Dinge neu betrachten, wenn die CDU dazu nicht die Kraft hat. Wer den Einzelhandel stärken will muss die Innenstadtentwicklung aus der Sicht der Kunden planen“, ergänzt Bernd Schwens. Bürgermeister Brodel ist für die CDU erschreckend innovativ, der Einzelhandel zieht erfreulicher Weise mit. „Wir brauchen auch kein zweites Bremkes Einkaufszentrum in unmittelbarer Nähe des jetzigen, sondern eine Einbindung aller vorhandenen Potentiale. Auch hier fällt es der CDU unendlich schwer umzudenken“, resümiert Bernd Schwens. Aber er bleibt optimistisch, dass der im April eingeschlagene Erfolgskurs eingehalten wird.
Verantwortlich: Jürgen ter Braak, SPD, Stellvertr. Vorsitzender des Fachausschusses Stadtentwicklung