Hochsauerlandkreis. Das Interesse am Zertifikat „Familien-Freundliches Unternehmen Hochsauerlandkreis“ ist groß. An der Auftaktveranstaltung für die zweite Runde der Vergabe des Zertifikates in der Fachhochschule Südwestfalen in Meschede nahmen 50 Firmenvertreter teil. Bislang liegen schon sieben Anmeldungen vor. Noch bis zum 14. Juni haben Unternehmen die Möglichkeit, sich für den Zertifizierungsprozess zu bewerben.
Firmen bei der Umsetzung familienbewusster Maßnahmen unterstützen und ihnen gleichzeitig ein Instrument an die Hand geben, mit dem sie ihre familienfreundliche Betriebskultur auch nach außen kommunizieren können – das sind die Ziele des Zertifikats. Landrat Dr. Karl Schneider ermunterte die Firmen zur Teilnahme: „Nutzen Sie die Chance, nach außen hin offensiv darzustellen, dass es gelingt, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen“.
Prof. Dr. Anne Jacobi von der FH Südwestfalen nahm Bezug auf eine ihrer Studien zum Thema Lebensqualität: „Familienfreundlichkeit wird im Sauerland bereits groß geschrieben und ist ein bedeutender Standortfaktor. Da ist es besonders wichtig, dass sich auch die Unternehmen diesem Thema nicht verschließen.“ Diese Notwendigkeit betonte auch Alexandra Wachendorfer, die den Zertifizierungsprozess als Fachberaterin begleitet: „Über 50 Prozent aller Beschäftigten haben Betreuungsaufgaben – sei es für Kinder oder pflegebedürftige Angehörige. Familienorientierung im Unternehmen trägt dazu bei, dass Leistungsträger nicht „ausbrennen“ und sich langfristig bestmöglich auf die Arbeit konzentrieren können“.
Wie eine familienbewusste Betriebskultur aussehen kann, erläuterte Friedhelm Kesting, Betriebsleiter bei der Rembe GmbH Safety + Control. Das Briloner Unternehmen gehört zu den elf Betrieben, die im vergangenen Jahr erstmals im Hochsauerlandkreis zertifiziert wurden. Flexible Arbeitszeiten, individuelle Eingliederung nach der Elternzeit sowie die Unterstützung von Beschäftigten bei persönlichen oder familiären Schwierigkeiten waren nur einige Beispiele. „Wir sind nicht nur ein Familienunternehmen – wir unternehmen was mit Familie“, so sein Fazit.
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises und das Kompetenzzentrum Frau und Beruf Hellweg-Hochsauerland sind die Projektpartner für das Zertifikat. Weitere Informationen zum Verfahren und den Kosten gibt es im Internet unter www.wfg-hsk.de. Dort können auch die Bewerbungsunterlagen heruntergeladen werden.