Am Wochenende startet die RWE-Thermografiebefliegung über der Stadt
Arnsberg. Voraussichtlich in der Nacht von Sonntag auf Montag ist es endlich soweit: Das Flugzeug für die Thermografiebefliegung der Stadt wird erstmals abheben. „Im Moment herrschen sehr gute Wetterbedingungen“, erklärt der städtische Klimaschutzmanager Sebastian Witte. „Denn Voraussetzung für die Befliegung der Stadt und gelungene Wärmebilder sind Temperaturen bis maximal 5 Grad Celsius, ein trockenes, windstilles Wetter sowie schneefreie Dächer. Damit kann es nun endlich losgehen.“ Nachdem alle grundlegenden Bedingungen erfüllt sind, wird die speziell ausgerüstete zweimotorige Cessna 402B in der Nacht vom 7. auf den 8. April erstmals starten. In rund 1.400 Metern Flughöhe über NN werden die Piloten insgesamt 57 Flugschleifen über der Stadt drehen. Das nimmt zwei Nächte in Anspruch. Mit der Thermografie-Befliegung, die den Titel „Klimaschutz beflügelt“ trägt, geht die Stadt Arnsberg gemeinsam mit ihrem Partner RWE Deutschland bei der Energiewende voran. Auf Basis von Wär-mebildern aus der Luft werden im Rahmen des ambitionierten Projektes die Energieeinsparpotenziale und energetischen Zustände aller Gebäudedächer in Arnsberg aufgezeigt. „Hierzu hat die Stadt die europäische Spezialfirma Eurosense beauftragt, die mit einer an einem Flugzeug installierten Spezialkamera die Erdoberfläche thermografisch erfasst“, erklärt Sebastian Witte weiter. Anschließend werden die erhobenen Daten vom TÜV Rheinland ausgewertet, was circa sechs Monate in Anspruch nehmen kann. Die informativen Briefe, in denen der Einzelne mehr über den energetischen Zustand seines Gebäudes erfährt, kann der Eigentümer dann in anschaulich und ausführlich aufbereiteter Form voraussichtlich im September anfordern bzw. abholen. „Wir planen, die Informationen passend zur diesjährigen Arnsberger Klimaschutzwoche und zur Messe Bauen & Energie bereitzustellen“, erklärt Sebastian Witte. Finanziell gefördert und konzeptionell unterstützt wird das Projekt Thermografiebefliegung von der RWE Deutschland AG. Das Energieunternehmen aus Essen hatte die Befliegung im vergangenen Jahr bereits mit der rheinischen Stadt Rheinbach durchgeführt und dort wichtige Erfahrungen gesammelt. „Die luftgestützte Thermografie hilft dabei, Effizienzpotenziale in Gebäuden zu erkennen und somit gezielt Energie und CO2-Emissionen einzusparen“, erklärt Projektleiter Bernd Albrecht von der RWE Deutschland. Ziel des Projektes ist es, die Bürgerinnen und Bürger für das Thema Energieeffizienz zu sensibilisieren und Gebäudeeigentümer auf mögliche energetische Sanierungsoptionen aufmerksam zu machen. Wichtig dabei: Jeder erhält ausschließlich die Daten seines eigenen Hauses – damit erfährt nur der jeweilige Eigentümer selbst, wie es um den energetischen Zustand seines Gebäudes bestellt ist. „Der Datenschutz wird ganz groß geschrieben“, sagt Bürgermeister Hans-Josef Vogel. „In dem Verfahren geht es den Projektbeteiligten nicht darum, für sich Informationen einzelner Gebäude zu sammeln, sondern die Informationen sollen den Bürgern nutzen. Die Bilder sollen ein Angebot an Bürger und Kommune sein, um Energie und Geld zu sparen und somit einen wichtigen und richtigen Schritt auf dem Weg zur Energiewende zu vollziehen.“