Feuerwehr Arnsberg war am Dienstag auf SAT 1

Arnsberg (Hochsauerland) Am Dienstag, 29.04.1204 wurde ein Beitrag über das „Einsatz Wörterbuch“ der Feruerwehr Arnsberg bei 17:30 NRW ausgestrahlt

Den Beitrag finden Sie unter folgenden Link: http://www.sat1nrw.de/Archiv/Einsatz-Woerterbuch/441d11578/

Hintergrund:

Arnsberg. Das Einsatz-Wörterbuch der Feuerwehr der Stadt Arnsberg ist nun auch Gegenstand der landesweiten medialen Berichterstattung. Am Montag, den 31. März war ein Kamera-Team des Fernsehsenders Sat1 NRW an der Feuerwache in Alt- Arnsberg und hat einen Beitrag für die Sendung “17:30 Sat.1 NRW: Aktuell” gedreht. Neben Statements von Bürgermeister Hans-Josef Vogel und Feuerwehr- Pressesprecher Peter Krämer zum Hintergrund der Erstellung des Wörterbuchs hatte auch die Mannschaft der hauptamtlichen Wachabteilung einen Auftritt. Sie sprachen einige der in dem Wörterbuch enthaltenen Fragen und Anweisungen in verschiedenen Sprachen in die Kamera. Zudem machte die Kamera-Crew von Sat1 die Probe aufs Exempel und erprobte, ob sich das Einsatz-Wörterbuch auch im Notfall bewährt. Hierfür wurde zum einen eine Unfall-Szene nachgestellt, in der Brandmeister Benjamin Hugo mit Hilfe des Wörterbuchs auf Polnisch einige Fragen zum körperlichen Befinden an das Unfallopfer richtete. Zudem testete Pressesprecher Peter Krämer, ob er sich auf Russisch gegenüber der Vorsitzenden des in Neheim beheimateten Russischen Kulturvereins Nadezda, ihres Zeichens Sprachlehrerin, verständlich machen kann. Wie diese Experimente verlaufen sind und ob die Sprachbarriere überwunden wer- den konnte, das wird in dem Fernseh-Beitrag des Privatsenders verraten, der an einem der nächsten Tage ab 17:30 Uhr auf Sat1 ausgestrahlt wird. Das genaue Sendedatum stand zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels noch nicht fest. Die rund zweieinhalbstündigen Dreharbeiten waren für alle Beteiligten ein zwar herausforderndes, aber auch ein ebenso spannendes und bereicherndes Erlebnis. Die Arnsberger Wehr konnte sich somit schon mal auf die erste Bewährungsprobe des Einsatz-Wörterbuchs im Real-Einsatz vorbereiten, auch wenn dessen Gebrauch im Sinne der Betroffenen hoffentlich nicht allzu häufig erforderlich sein wird.

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Arnsberger Feuerwehr bewältigt ihre Einsätze künftig mehrsprachig
Neuartiges Einsatz-Wörterbuch soll Verständigung erleichtern

Arnsberg. Die Feuerwehr der Stadt Arnsberg geht bei der Bewältigung ihrer Einsätze neue Wege und ist ab sofort darauf vorbereitet, an Schadensstellen bei Bedarf künftig auch mehrsprachig mit der Bevölkerung in Kontakt treten zu können. Hierfür über- gab der Koordinator des Projekts zur interkulturellen Öffnung der Arnsberger Wehr, Feuerwehr-Pressesprecher Peter Krämer, am 24. März die ersten Exemplare eines „Einsatz-Wörterbuchs“ an Bürgermeister Hans-Josef Vogel und Wehrführer Bernd Löhr. Doch was steckt hinter diesem neuartigen Ansatz? Die Auswirkungen einer sich stetig wandelnden Gesellschaft machen auch vor der Arbeit der Arnsberger Feuerwehr nicht halt. So wird die Bevölkerung auch in der Ruhr- Stadt nicht nur immer älter, sondern auch immer bunter. Menschen mit vielen verschiedenen kulturellen und religiösen Hintergründen leben in Arnsberg. Sie alle gleichermaßen zu schützen, ist die Aufgabe der Feuerwehr. Im Einsatzfall können sich für die Blauröcke aber Probleme dadurch ergeben, dass Personen, die sich in einer Notlage befinden und mit denen die Wehrleute kommunizieren müssen, über nur geringe oder gar keine Deutschkenntnisse verfügen. Die Feuerwehr der Stadt Arnsberg möchte daher mit einem Einsatz-Wörterbuch insbesondere ihren Führungskräften, die in der Funktion eines Einsatzleiters in Kontakt mit Menschen kommen, die der deutschen Sprache nicht oder nur teilweise mächtig sind, eine sprachliche Hilfestellung an die Hand geben. Diese soll sie dazu in die Lage versetzen, in einer Einsatz- Situation in der jeweils erforderlichen Sprache die wichtigsten Anweisungen zu geben und Fragen zu stellen, um die für einen erfolgreichen Einsatzverlauf erforderlichen Informationen zu übermitteln und zu erhalten. Hierbei sind die in dem Wörterbuch aufgeführten Fragestellungen so formuliert, dass entweder eine „Ja/Nein“-Antwort möglich ist, welche durch Nicken oder Kopfschütteln gegeben werden kann, oder die Übermittlung der erbetenen Information durch Zeigen möglich ist.
Alle Fahrzeuge der Arnsberger Wehr werden ausgestattet Damit die Wörterbücher bei allen Einsätzen zur Hand sind, wird künftig auf jedem der insgesamt 62 Einsatzfahrzeuge der Arnsberger Feuerwehr ein Exemplar dieses mehr- sprachigen Führungsmittels mitgeführt. Mit seinem kompakten DIN A 5-Querformat passt es in jedes Handschuhfach, und durch seine übersichtliche grafische Gestaltung, für die die Arnsberger Druckerei F. W. Becker verantwortlich zeichnet, kann das Wörterbuch auch bei der besonderen Stressbelastung, die ein Feuerwehr-Einsatz für die Einsatzleiter mit sich bringt, schnell und verlässlich eingesetzt werden. Zudem er- halten die in der Stadt Arnsberg ansässigen Kulturvereine mehrere Exemplare des Wörterbuchs, damit auch dort bekannt ist, auf welche Weise die Feuerwehr in Zukunft bei einem Ernstfall mit ihren Landsleuten kommunizieren kann. Das Einsatz-Wörterbuch der Arnsberger Feuerwehr ist landesweit einzigartig. Seine Herstellung wurde mit finanziellen Mitteln der BürgerStiftung Arnsberg realisiert. Bürgermeister Vogel und Wehrführer Löhr dankten der Vertreterin der BürgerStiftung Arnsberg, Frau Petra Schmitz-Hermes, die ebenfalls an der Übergabe teilnahm, für diese Unterstützung. „Besonders in Zeiten knapper öffentlicher Mittel ist diese Form der öffentlich-privaten Kooperation richtungsweisend und ein erfolgreiches Modell der gemeinsamen Übernahme von Verantwortung für unsere Zivilgesellschaft.“, so Bürgermeister Vogel.
Einsatz-Wörterbuch wurde in interaktivem Prozess geschrieben Auch das Zusammentragen der Übersetzungen in dem Wörterbuch erfolgte im Rah- men eines neuartigen interaktiven Prozesses. Im ersten Schritt wurden die erforderlichen Anweisungen und Fragen, die in dem Nachschlagewerk Berücksichtigung fin- den sollten, durch einen Arbeitskreis aus interessierten Angehörigen der Arnsberger Wehr gesammelt. Dann kam es zu einem ersten Praxis-Test im Rahmen des „Dies Internationalis“, dem Arnsberger Fest der Kulturen am 08. Juni 2013 auf der Neheimer Marktplatte. Hier wurden Passanten mit einem mehrsprachigen Hintergrund gebe- ten, die in Tabellen vorgefertigten Sätze in ihre jeweilige Muttersprache zu übersetzen. Die Resonanz der Gäste auf diesen Aufruf der Feuerwehr war sehr erfreulich, so dass innerhalb eines Tages der Großteil des Wörterbuches mit Übersetzungen gefüllt werden konnte. Zur Ergänzung der verbliebenen sowie zur sprachlichen Verifizierung der bereits gesammelten Übersetzungen wurde das Fremdsprachenzentrum der Universität Bielefeld unter der Leitung von Frau Dr. Susanne Hecht um Unterstützung gebeten. Die Universität Bielefeld gewährte diese Unterstützung unproblematisch und kostenlos. Hierfür dankt die Arnsberger Feuerwehr der Hochschule nochmals ausdrücklich. Zudem unterstützten Frau Parthena Soulidou von der Technischen Universität Dortmund und Herr Dr. Ahmet Arslan, Islamkundelehrer aus Meschede, die Übersetzungsarbeit maßgeblich. Insbesondere Herrn Dr. Arslan gebührt ein ausdrücklicher Dank für seine wertvolle Mithilfe bei der Realisierung des Wörterbuchs. Er unterstützt das Projekt der interkulturellen Öffnung der Arnsberger Feuerwehr zudem von Beginn an ehrenamtlich durch seine fundierten Fachkenntnisse und hat sich hierdurch weit- reichende Verdienste um die kulturelle Bereicherung der Arnsberger Wehr erworben.

„Arnsberger Feuerwehr noch besser auf Ernstfall vorbereitet.“ Abschließend blickte Arnsbergs Wehrführer Bernd Löhr im Rahmen des Übergabe- Termins optimistisch in die Zukunft: „Ich freue mich sehr darüber, dass wir mit Hilfe von Institutionen und Experten, aber vor allem auch mit der Unterstützung von unseren Feuerwehrangehörigen dieses Einsatz-Wörterbuch Realität werden lassen konnten. Und ich bin schon sehr gespannt auf seine ersten Bewährungsproben im Einsatz – obgleich ich natürlich hoffe, dass dies nicht allzu oft vorkommen möge. Doch sollte dieser besondere Ernstfall eintreten, ist die Arnsberger Feuerwehr mit dem Einsatz- Wörterbuch ab sofort noch besser auf ihn vorbereitet.“