Falscher Polizist“ geht der Polizei ins Netz

Marsberg Die Polizei in Marsberg konnte am Dienstagabend einen Mann festnehmen, der sich als „falscher Polizist“ ausgab.

Um 20.00 Uhr klingelt das Telefon eines 67-jährigen Mannes aus Marsberg. Auf dem Display erscheint die 02992 – 110. Der Mann geht ans Telefon. Am Hörer meldet sich ein Mann. Er gibt sich als Polizist aus. Ein Einsatzkommando habe zwei Einbrecher gefangen. Ein weiterer sei auf der Flucht. Da man bei den anderen beiden Tätern seine Adresse gefunden habe, ginge man von einem bevorstehenden Einbruch bei dem Marsberger aus. Um den Mann zu schützen, wolle man seine Wertgegenstände und sein Bargeld abholen und sicher aufbewahren bis der dritte Einbrecher gefasst ist. Dem 67-Jährigen ist die Masche nicht unbekannt. Er wählt den Polizeinotruf 110 und schildert den Beamten der Leitstelle gegen 20.45 Uhr den Sachverhalt. Parallel dazu einigt sich der Mann mit dem „falschen Polizisten“ auf die Abholung seiner Wertgegenstände. Der Marsberger soll die Wertsachen in einer Tasche vor dem Wohnhaus deponieren. Die Leitstelle der Polizei koordiniert nun die Kräfte. Beamte aus Brilon und Meschede werden nach Marsberg verlagert, um die Kollegen zu unterstützen. Um 22.48 Uhr fährt ein Mietwagen vor das Wohnhaus des Mannes. Ein dunkel gekleideter Mann steigt aus. Er geht zur Wohnungstür und greift zur Tasche. Dann erfolgt die Festnahme durch die Polizeibeamten. Die Beamten nehmen einen 26-jährigen Bosnier mit Wohnsitz in Gelsenkirchen fest. Er wird vorläufig festgenommen. Sofort wird die Kriminalpolizei hinzugezogen. Nach Entscheidung der Staatsanwaltschaft Arnsberg wurde der Mann am Mittwochnachmittag entlassen. Die Staatsanwaltschaft hat keinen Haftbefehlsantrag gestellt, da kein Haftgrund begründet werden konnte. Insbesondere hat der Beschuldigte seit längerer Zeit einen Wohnsitz im Ruhrgebiet.