Arnsberg. Der Arnsberger Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann hat sich heute in Stemwede ein Bild von der laufenden Dieselöl-Rückholung aus dem Bohrloch „Oppenwehe 1“ gemacht. Seine Fachleute aus der NRW-weit zuständigen Abteilung Bergbau und Energie überwachen während des kompletten Prozesses die Arbeiten der Firma ExxonMobil Production Deutschland GmbH.
Die Bezirksregierung Arnsberg hatte ExxonMobil am 29.10.2012 genehmigt, das 2010 bei der Erkundungsbohrung „Oppenwehe 1“ eingebrachte Dieselöl zurückzuholen. Zum damaligen Zeitpunkt, vor dem anderslautenden Erlass der Landesregierung Nordrhein-Westfalen vom 18.11.2011, waren Erkundungsbohrungen erlaubt.
ExxonMobil hatte das Dieselöl im Zuge eines Lagerstättendrucktests eingebracht. Der spätere Rückholungsantrag erfolgte nicht aus sicherheitstechnischen oder umweltrechtlichen Gründen, sondern unter Hinweis auf Wünsche im öffentlichen bzw. politischen Raum. Derzeit, vom 12.02. bis 18.02., wird das Öl aus dem einzementierten und verrohrten Bohrloch entfernt und durch Stickstoff ersetzt.
Bei seinem Besuch am Donnerstag (14.02.) in Stemwede begrüßte Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann, dass ExxonMobil sich der öffentlichen Erwartungshaltung offenkundig bewusst sei und vor Ort jetzt dementsprechend transparent über die Arbeiten informiere.
Die Sorgen ernst nehmen
„Viele Bürger verfolgen die Diskussionen rund um das Thema Fracking mit Besorgnis. Als Bezirksregierung nehmen wir das sehr ernst. Deshalb war es mir wichtig, heute in Stemwede nicht nur mit Unternehmensvertretern zu sprechen, sondern zudem mit interessierten und auch besorgten Bürgern. Diesen Dialog müssen wir überall dort führen, wo die Menschen es wünschen“, so Bollermann.
Und: „Es handelt es sich bei der Rückholung des Dieselöls zwar um eine Vorsichtsmaßnahme. Gleichwohl werden unsere Mitarbeiter den Arbeitsprozess vor Ort lückenlos überwachen. Vor allem muss gewährleistet sein, dass das Öl vollständig zurückgeholt und das Material fachgerecht entsorgt wird. Zudem stellt die Bezirksregierung Arnsberg sicher, dass nach Abschluss der Arbeiten eine umfassende Dokumentation vorliegt, die für die Öffentlichkeit einsehbar sein wird.“
Intensiver fachlicher Austausch
Den für die Rückholung des Dieselöls nötigen Sonderbetriebsplan hatte das Unternehmen im Dezember 2011 bei der Bezirksregierung Arnsberg vorgelegt.
Nach Prüfung der Unterlagen und Ergänzung des Antrags waren im März 2012 der Kreis Minden-Lübbecke beteiligt sowie der Geologische Dienst NRW und die Gemeinde Stemwede über den Sonderbetriebsplan informiert worden. Auch hatte ein fachlicher Austausch mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) stattgefunden.
In den Fachgesprächen wurden vor allem die Aspekte Bohrlochintegrität, Mengenbilanzierung und Messtechnik erörtert. Die Ergebnisse wurden im späteren Zulassungsbescheid entsprechend umgesetzt. Kern dieser Genehmigung war insbesondere ein Überwachungskonzept, das jetzt vor Ort umgesetzt wird.