Olsberg. Neue Perspektiven für eine städtebaulich enorm wichtige Fläche rücken in greifbare Nähe: Die Stadt Olsberg hat das Grundstück des früheren Olsberger Krankenhauses erworben. Die entsprechenden Kaufverträge mit der französischen Korian-Gruppe sind unterzeichnet. „Ein Meilenstein“, so Olsbergs Bürgermeister Wolfgang Fischer, „und trotzdem liegt noch ein langer Weg vor uns.“
Hintergrund: Bereits seit Jahren hatte sich die Stadtverwaltung bemüht, Perspektiven für das brach liegende Areal zu entwickeln. Im Jahr 2009 wurde dort der Krankenhausbetrieb endgültig aufgegeben. Inzwischen hatte die Stadt Olsberg auch zahlreiche Gespräche mit der Eigentümergesellschaft des etwa 10.800 Quadratmeter großen Grundstücks geführt, auf dem sich neben dem aufgegebenen Krankenhausgebäude auch ein ehemaliges Schwesternwohnheim und Parkplatz befinden. Im Februar 2017 hat der Stadtrat dann den Grundsatzbeschluss gefasst, das Grundstück zu erwerben. Nach intensiven weiteren Gesprächen und Vorbereitungen ist der Kauf nun vollzogen worden. Über den Kaufpreis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart.
Seit dem Grundsatzbeschluss des Rates hat die Stadt Olsberg zudem das Areal sowie das Gebäude auf mögliche Altlasten untersuchen lassen. Ergebnis: „Es gibt keine unüberwindbaren Hindernisse, die eine Nachfolgenutzung unmöglich machen würden“, so Bürgermeister Wolfgang Fischer. In einem nächsten Schritt hat die Stadt Olsberg nun einen Förderantrag beim Land Nordrhein-Westfalen gestellt, um so finanzielle Unterstützung für die städtebauliche Entwicklung der Fläche zu gewinnen. Nach Möglichkeit solle dabei auch der Abriss oder Teilabriss der bestehenden Gebäudesubstanz angestrebt werden, erläutert Wolfgang Fischer – „es wird auch von den Vorstellungen künftiger Investoren abhängen, in welchem Umfang Gebäude abgerissen werden.“
Die künftige Entwicklung des Krankenhaus-Grundstücks soll nun Thema in einer der nächsten Sitzungen des Stadtrates werden. Es gehe darum, so Wolfgang Fischer, Ziele zu definieren, die zum einen auf dem Areal umsetzbar seien und zum anderen positive Impulse für die gesamte Stadt auslösen können. Denkbar seien zum Beispiel Nutzungen wie eine Tagespflege oder barrierefreies Wohnen in einer mehrgeschossigen Bauweise – „so können wir im Stadtgebiet auch einen Beitrag leisten, den demographischen Wandel zu gestalten“, unterstreicht Wolfgang Fischer.
Ein weiterer wichtiger Aspekt: Mit dem Erwerb des Krankenhaus-Grundstücks kann die Stadt Olsberg nun auch eine dauerhaft gesicherte Zufahrt zu den benachbarten Schulen sicherstellen, betont Thomas Rösen vom Fachbereich Bauen und Stadtentwicklung – bislang handelte es sich bei der Zufahrt zu der Kardinal-von-Galen-Grundschule um ein Provisorium.
Nun liege es an der örtlichen Politik, die weitere Planung für das Krankenhaus-Grundstück zu konkretisieren, so Wolfgang Fischer. Doch bereits in diesem sehr frühen Stadium hätten schon interessierte Investoren im Olsberger Rathaus „angeklopft“ und Interesse bekundet. Wolfgang Fischer: „Das ist ein Indikator dafür, dass wir nun ein sehr spannendes Projekt angehen werden.“