Elternbefragung zur U3-Betreuung – Wunsch und Bedarf im HSK sind hoch
Hochsauerlandkreis. Auf Initiative von SBL-Kreistagsmitglied Reinhard Loos beteiligte sich der Hochsauerlandkreis in diesem Jahr endlich an einer Elternbefragung zur U3-Betreuung. Sie wurde bundesweit in 92 Kommunen durchgeführt, von der TU Dortmund und dem Deutschen Jugendinstitut.
Das Ergebnis ist in der Verwaltungsvorlage Drucksache 8/902 dokumentiert und wird den Mitgliedern des Kreisjugendhilfeausschusses in der Sitzung am 19.09.2013 vorgestellt. Hier ein kleiner Überblick:
41,1 Prozent der Befragten schickten den ausgefüllten Fragebogen an das Erhebungsinstitut zurück. Das ist ein gutes Ergebnis und liegt höher als im Kreis Soest.
Der Betreuungswunsch für unter Dreijährige variiert in den einzelnen Städten und Gemeinden im Bereich des Kreisjugendamtes zwischen einer Spannbreite von 51,7 % in Brilon und 32 % in Eslohe und der Betreuungsbedarf zwischen 41,8 % Prozent in Brilon und 25,9 % in Eslohe. Der Unterschied ergibt sich daraus, dass nach den Erkenntnissen der Forscher “nicht alle Wünsche in eine konkrete Nachfrage nach Betreuungsplätzen münden”. Zudem gibt es noch weitere Zahlen für den „Bedarf mit reduzierter Gewährleistungsverpflichtung“. Dieser Begriff wird so erläutert: „Der Wert wurde auf die Kinder im Alter von 0 bis 1 Jahr reduziert, für die ein qualifizierter Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz besteht, weil z.B. beide Eltern erwerbstätig sind.“ Hier wird also ein wesentlicher Teil der unter 1jährigen Kinder herausgerechnet, weil für sie kein Anspruch auf einen Betreuungsplatz besteht. Da sehen die Zahlen so aus: Brilon 40,5 %, Bestwig 38,5%, Meschede 36,6%, Marsberg 36,4%, Medebach 34,6%, Olsberg 34,0%, Winterberg 31,2%, Hallenberg 27,3%, Eslohe 25,2 %.
Die Gegenüberstellung des „Bedarfs mit reduzierter Gewährleistungsverpflichtung“ im Vergleich zur tatsächlichen Betreuungsquote im Kindergartenjahr 2012/13 ergibt ein unterschiedliches Bild. In vielen Kommunen fehlen Kita-Plätze für U3-Kinder, in wenigen anderen ergibt sich ein rechnerischer Überhang.
Fehlquote
in Bestwig – 6,2 %
in Brilon – 5,8 %
in Eslohe – 4,5 %
in Hallenberg – 1,8 %
in Marsberg + 3,8 %
in Medebach -12,6 % !
in Meschede – 6,4 %
in Olsberg + 0,8 %
in Winterberg +19,3 %!
Ein anderes und zwar wesentlich ungünstigeres Bild würde der Vergleich Betreuungswünsche/tatsächliche Betreuungsquote ergeben. In Brilon würden demnach
16,93 % U3-Plätze fehlen, in Eslohe 11,3 %. Olsberg geriete ins Minus von 8,1 %. Marsberg wäre bei minus 6,5 %. Lediglich in Winterberg bliebe es bei einem satten Plus von 11,1 %.
31% der Befragten im HSK wünschen sich ein Betreuungsvolumen von mehr als 30 Stunden pro Woche, weitere 32% eine Betreuungszeit zwischen 20 und 30 Stunden wöchentlich.
So viel steht fest, der Betreuungswunsch wird weiter steigen. Der Hochsauerlandkreis kann unter diesen Voraussetzungen der weiteren Entwicklung zuversichtlich entgegen sehen. So ungefähr steht es im letzten Satz der Drucksache 8/902.
Quelle: Sauerländer Bürgerliste (SBL)