Arnsberg (Hochsauerland) Samstag gegen 01:50 Uhr meldete ein 22-jähriger Mann aus Arnsberg eine Verkehrsunfallflucht. Jemand hätte seinen blauen VW bei einem Unfall beschädigt. Bei Eintreffen der Polizei stand das Fahrzeug auf einem Garagenhof in Oeventrop. Der Schlüssel steckte, der Motor war noch warm und entlang der Fahrerseite wies das Fahrzeug frische Unfallspuren auf. Hinten links an der Stoßstange fehlte die Beleuchtungseinrichtung. Auf dem gesamten Garagenhof befanden sich aber keine Fahrzeugsplitter. Der junge Mann beteuerte jedoch, dass das Fahrzeug seit dem Nachmittag auf dem Hof stünde und er es nicht bewegt hätte. Er hätte nur noch einen kleinen Spaziergang in der Nacht machen wollen und dabei seien ihm die Beschädigungen aufgefallen. Auf die Frage, warum der Motor noch warm sei und der Schlüssel noch steckte, hatte er keine plausible Antwort. Er versicherte aber, der Einzige zu sein, der mit dem Auto fahre. Die äußerst unplausiblen Angaben des jungen Mannes könnten an den rund
1,36 Promille gelegen haben, die ein Alcotest bei ihm nachweisen konnte. Nach Auswertung der Sachlage stand für die eingesetzten Beamten fest, dass der 22-Jährige selbst gefahren ist und dabei irgendwo einen Unfall verursacht hat. Ihm wurde eine Blutprobe entnommen und sein Führerschein wurde einbehalten. Im Nachhinein konnte ermittelt werden, dass der Mann im Ulmenweg in einen Unfall verwickelt war. Dort war er rückwärts mit seinem Wagen gegen eine Mauer gefahren und hat sich danach unerlaubt von der Unfallstelle entfernt, ohne eine Schadensregulierung zu ermöglichen. Allerdings meldete er sich am nächsten Tag bei einer Nachbarin des geschädigten Mauerbesitzers. Warum er nach dem Unfall die Polizei rief und diese fragwürdige Version eines Unfalls erzählte, bleibt unklar. Fest steht, dass gegen den Mann jetzt nicht nur wegen Unfallflucht und Trunkenheit im Verkehr ermittelt wird, sondern auch wegen Vortäuschens einer Straftat.