Hochsauerlandkreis. Zum Thema „Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung“ trafen sich Fachkräfte von Kindertageseinrichtungen im Kreishaus Brilon. Das Jugendamt des Hochsauerlandkreises lud sogenannte „insoweit erfahrene Fachkräfte“ zur Diskussion über den Schutzauftrag ein. Da diese Aufgabe im Alltag eine große Herausforderung darstellt und oftmals Fragen und Unsicherheiten aufwirft, wurde von vielen Fachkräften ein regelmäßiger Austausch gewünscht. Verschiedene Themen, Erfahrungen und Fortbildungsbedarfe, sowie Netzwerkstrukturen wurden konstruktiv diskutiert.
Die Frage, welche Abschlüsse und Qualifikation für die Fachkräfte relevant sind, tauchte zuletzt immer wieder auf. Vor allem die Vielfalt der angebotenen Fortbildungen verschiedener Anbieter hat die Mitarbeiter der Kindertageseinrichtungen verunsichert. Die teilnehmenden Fachkräfte wünschen sich die gemeinsame Qualifizierung für die schwierige Aufgabe. „Es ist wichtig, dass sich die Fachkräfte austauschen und man gemeinsam Standards für die Einschätzung von Gefährdungssituationen abgleicht“, sagte Kinderschutzfachkraft Mirjam Schlüter nach der Veranstaltung.
Der Gesetzgeber hat mit der Verankerung des Schutzauftrages bei Kindeswohlgefährdung auch das Instrument der insoweit erfahrenen Fachkraft fokussiert. Das Kreisjugendamt hat unter Beteiligung der Fachberatungen aller Einrichtungen im Kreis folgendes festgesetzt: Aufgabe einer „insoweit erfahrenen Fachkraft“ ist die Beratung bei der Einschätzung einer möglichen Gefährdungssituation und deren qualifizierte Beurteilung in einem Team einer Tageseinrichtung. Dabei bleibt die Fallverantwortung aber im Team bzw. bei der Leitung. Die „insoweit erfahrene Fachkraft“ ist in der Regel nicht mit dem Fall betraut und ausschließlich beratend tätig