Ausstellung „Unser Denkmal“

Ausstellung „Unser Denkmal“ vom 30.März bis zum 18.Mai 2014

Arnsberg. (Hochsauerland) Präambel: Grundsätzlich soll die Ausstellung „UNSER DENKMAL. Wir machen mit. Ehrenamtliches Engagement in der Bau- und Bodendenkmalpflege“ in Arnsberg aufzeigen, wie durch intensive Zusammenarbeit von Ehrenamtlichen und Institutionen der Erhalt des kulturellen Erbes ermöglicht wird. Die Ausstellung soll für das Thema Ehrenamt in der Denkmalpflege sensibilisieren und zahlreiche neue Aspekte zeigen sowie möglichst viele interessierte Menschen ansprechen. Natürlich sollen mit der Ausstellung auch weitere Vereine, die sich ebenfalls aktiv für die Denkmalpflege engagieren, erreicht werden. Wenn hieraus Synergien zum Thema entstehen, ist das ein großartiges Ergebnis für diese Ausstellung.
Das Konzept: Die Ausstellung präsentiert in einer Wanderausstellung, in einer Broschüre und auf einer Website einige der vielen ehrenamtlich Engagierten für die Denkmalpflege und stellt diese im Zusammenhang mit ihren Denkmälern und Aktivitäten vor. Die Broschüre und die Website enthalten außerdem einen Leitfaden mit vielen Tipps und Informationen für diejenigen, die sich bereits aktiv engagieren und für Menschen, die sich in der Zukunft aktiv für die Bau- und Bodendenkmalpflege einsetzen möchten.
Die Wanderausstellung, die Informationen zur Zusammenarbeit mit Behörden und Möglichkeiten zur Qualifizierung ehrenamtlicher Denkmalpfleger in fünf „Themeninseln“ aufbereitet, tourt seit Februar 2013 durch Nordrhein-Westfalen und war bisher in 7 Städten zu sehen. Arnsberg bildet vom 30. März – 18. Mai 2014 den Abschluss der Tour. Im Ausstellungsort „Kloster Wedinghausen“ in 59821 Arnsberg werden zum Thema Fotos, Filme, Texte und Vorträge gezeigt. Aktionen bei den jeweiligen Baudenkmalen veranschaulichen innerhalb des Ausstellungszeitraumes in Arnsberg, wie sich Ehrenamtliche in der Denkmalpflege engagieren können.
„Unser Denkmal. Wir machen mit.“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des Landschaftsverbandes Rheinland, des Landschaftsverbandes Westfalen- Lippe, der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege, des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V. und des Westfälischen Heimatbundes e.V. Gefördert wird die Ausstellung mit Mitteln der Projektträger sowie der Regionalen Kulturförderung des LVR und der LWL-Kulturstiftung.
In Arnsberg wird die Ausstellung im Rahmen des Projektes Arnsberger Modell Baukultur gezeigt.
Das Arnsberger Ausstellungskonzept: Den Rahmen der Ausstellung bilden die Ausstellungsmodule, die für die Wanderausstellung konzipiert wurden. Ein lokales Modul ergänzt diese Ausstellung und wird exemplarisch für Arnsberg drei Vereine präsentieren. Es sind die Vereine: Heimatbund Neheim-Hüsten, Förderverein Rodentelgenkapelle und Freundeskreis Oelinghausen.
Darüber hinaus wird sich in Arnsberg jeder teilnehmende Verein mit weiteren Exponaten präsentieren und innerhalb der Aufsichtszeiten präsent sein, sodass die Besucher immer einen Ansprechpartner am Ort haben. Des Weiteren wird es eine feste Aufsichtsperson geben (privat gesponsert).
Die Präsentation der Vereine durch: 1. Plakate und Exponate etc. die den Verein und sein Engagement aufzeigen 2. durch Werbeflyer, Heimatbundhefte etc., damit engagierte Bürger die Aktionen des Vereins und die Kontaktdaten hierzu erhalten 3. die Präsentation der Projekte, zum Beispiel Gartenrundgang, Spaziergang durch den Kurfürstlichen Thiergarten, Kirchenführung etc. oder eine am Ort des Objektes durchgeführte Veranstaltung … 4. die einzelnen Präsentationen können innerhalb einer Führung durch die Ausstellung eingebunden werden 5. jeder teilnehmende Verein hat einen Presseartikel vorbereite, der zu gegebener Zeit den Medien zur Verfügung gestellt wird. Diese sollen vor Ausstellungsbeginn auch in den heimischen Medien publiziert werden. Hierdurch soll auf die Ausstellung neugierig und aufmerksam gemacht werden und natürlich auch auf die Vereine.
Alle Artikel werden auf der Homepage www.unser-denkmal.de und auf der Homepage der Unteren Denkmalbehörde veröffentlicht.
Eine besondere Aktion im Ausstellungszeitraum wird sicherlich im Lichthaus am Kloster Wedinghausen gezeigt. Hier wird ein historisches Fachwerkhaus, das zurzeit noch auseinandergebaut ist, wieder aufgebaut. Durch die Transparenz des Lichthauses hat der Besucher die Möglichkeit jeden Arbeitsschritt zu verfolgen.
Ein weiteres Highlight ist sicherlich, dass für jeden Verein ein Image- Film erstellt wird, der ebenfalls innerhalb der Ausstellung an unterschiedlichen Orten (Kunstraum Sepia, ehemaliges Feuerwehrmuseum am Schlossberg) gezeigt wird. Auch das Kloster Wedinghausen wird als zentraler Ausstellungsort filmisch dokumentiert.
Beginn der Ausstellung: Die Ausstellung wird am 30 März 2014 mit einer Auftaktveranstaltung eröffnet. Es soll hier aber nicht nur das Projekt vorgestellt werden, sonder ein schöner Tag für alle Beteiligten und Besucher gestaltet werden.
Rahmenprogramm: Für den Ausstellungszeitraum wird zurzeit ein Rahmenprogramm erstellt. Dieses Beinhaltet Vorträge und Führungen zum Thema. Es sollen auch durch die Untere Denkmalbehörde Führungen über aktuelle Baustellen von Denkmalgeschützten Objekten erfolgen. Hierdurch soll aufgezeigt werden, wie einzelne Bauherren sich mit der Baudenkmalpflege auseinandersetzen, denn das private Engagement innerhalb der Baudenkmalpflege ist in Arnsberg sehr groß. Des Weiteren soll hier auch aufgezeigt werden, dass privates Engagement und institutionelle Vorgaben oftmals übereinstimmen und gemeinsam viel erreichen können.
Abschlussveranstaltung: Die Abschlussveranstaltung ist für den 18. Mai 2014 terminiert. Hier sollen die Vereine nochmals die Möglichkeit haben, für sich Werbung zu machen. Es soll ein DANKESCHÖNFEST, mit kurzen Ansprachen zum Thema, mit Musikbeiträgen, Essen, Getränke und guten Gesprächen für alle Beteiligten und Besucher der Veranstaltung werden.
Die teilnehmenden Vereine: •
Arnsberger Heimatbund e.V. • Heimatbund Neheim-Hüsten e.V. • Förderverein Lichtturm Arnsberg e.V. • Kurfürstlicher Thiergarten Arnsberg • Eichholzfreunde Arnsberg e.V. • Freundeskreis Historische Sakralbauten e.V. • Freundeskreis Oelinghausen e.V. • Förderverein Rodentelgenkapelle e.V. • Förderverein Bürgergärten e.V. • Eichholzfriedhof in Arnsberg • Altstadtfreunde
Mit freundlichen Grüßen Im Auftrag
Ralf Herbrich
Ansprechpartner für die Ausstellung in Arnsberg: •
Frau Anne Bonnermann, LWL – Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, Abteilung Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 0251 591 4540, anne.bonnermann@lwl.org • Frau Stephanie Schnura, Pressestelle der Stadt Arnsberg, Tel.: 02932/201 1477, pressestelle.schnura@arnsberg.de • Herr Ralf Herbrich, Stadt Arnsberg, Kundenzentrum Planen | Bauen | Umwelt, Untere Denkmalbehörde, Tel.: 02932/201 1340, r.herbrich@arnsberg.de • Herr Edwin Müller, Tel.: 02932 31084, Handy: 0175 783 1518, mueller.edwin@gmx.de

Verein der Freunde der Altstadt Arnsberg 1991 e.V.

Ziele des „Vereins der Freunde der Altstadt Arnsberg 1991“ sind folgende:

Förderung des Umwelt-, Landschafts- und Denkmalschutzes im Bereich der Altstadt Arnsberg, Förderung heimatlichen Brauchtums und des Heimatgedankens, Förderung und Pflege gutnachbarlicher Beziehungen zwischen den Bürgern der Altstadt.

Im Rahmen der vorstehenden Satzungsziele will der Altstadtverein durch seine Aktivitäten an einer positiven Entwicklung der Heimatstadt unter Berücksichtigung deren historischer Entwicklung und Bedeutung für das kurkölnerische Sauerland mitwirken.

Neben kleineren Projekten wie der Illuminierung zahlreicher Hausgiebel und Fassaden in der Arnsberger Altstadt sind insbesondere erwähnenswert:

• der an historischer Stätte wieder eingerichtete Weinberg unterhalb des ehemaligen Schlosses • die Mitwirkung bei der Neuanlage des Rundweges um die Schlossruine • die Renovierung des Wahrzeichens unserer Stadt, des Glockenturms mit der angeschlossenen Stadtkapelle St. Georg • die alljährlichen Weihnachtskonzerte am jeweils 4. Adventssonntag • die Patenschaft des Altstadtbrunnens an der alten Wasserversorgung der mittelalterlichen Stadt, hinter dem Glockenturm

Alle Projekte ließen sich nur dank der großen Unterstützung durch viele Helfer realisieren.

„Über kulturelle Aktivitäten wollen wir die Bürgergärten in den Köpfen der Arnsberger verankern. “ Uwe Schmidtke, Vorsitzender Förderverein Bürgergärten e. V. Nachdem die Bürgerergärten in Teilen rekonstruiert worden waren, wurden diese samt Gartenhäusern am Tag des offenen Denkmals 2009 der Öffentlichkeit übergeben. Bei dieser Veranstaltung kamen der EDV-Spezialist Uwe Schmidtke, der Architekt Sven Meißner und weitere Mitstreiter auf die Idee, einen Förderverein ins Leben zu rufen, um das Areal für die Arnsberger regelmäßig zugänglich und nutzbar zu machen. Ralf Herbrich von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Arnsberg war 2011/2012 Mitglied in dem auf ein Jahr gewählten kreativen Vereinsvorstand – dem künstlerischen Beirat des geschäftsführenden Vorstands. Er fasst die Zielsetzung so zusammen: „Was nützt uns das Denkmal, wenn wir hier keine Nutzung hineinbringen? Und passend zu diesem Ort sollte es natürlich eine kulturelle Nutzung sein.“ Mit vielfältigen Aktivitäten wie Lesungen, Konzerten, Ausstellungen, Picknicks, Kürbisfest, Kindertheater, Adventssingen und Handwerkermarkt am Tag des Offenen Denkmals belebt der Verein schon seit 2010 die Bürgergärten. Themen und Aktionen müssen dabei nicht in unmittelbarem Bezug zu den Denkmälern und ihrer Geschichte stehen. Den Vereinsmitgliedern geht es vor allem darum, ein prinzipielles Interesse für das Areal zu wecken, um so Verwahrlosung und Beschädigung entgegenzuwirken. „Denn man schützt nur das, was man auch schätzt“, sagt Sven Meißner. Wichtig sind den Aktiven Veranstaltungen für Kindergarten- und Schulkinder, um früh ein Bewusstsein für diese Denkmäler und der Gartenanlage als einen besuchs- und erhaltenswerten Ort innerhalb der Stadt zu schaffen. Als Großprojekt hat sich der Förderverein die Freilegung des alten Wegenetzes in dem bis heute verwilderten Teil des Bürgergartens vorgenommen. Geleitet wird dies von dem Vereinsmitglied Bernward Wilhelmi, der als Landschafts- und Gartenarchitekt auch den historischen Pflanzenbestand wieder stärker sichtbar machen möchte: „Der Bestand ist viel zu wertvoll, als dass er untergehen dürfte.“

Eichholzfreunde Arnsberg e. V.

Der Verein der Eichholzfreunde Arnsberg e. V. wurde im Jahr 2003 durch 14 Gründer errichtet. Der Verein ist offiziell im Vereinsregister des Arnsberger Amtsgerichts eingetragen und seit Gründung durch das Finanzamt Arnsberg als gemeinnützig anerkannt. Der Verein hat sich das Ziel gesetzt, in und um das Arnsberger Eichholz herum gemeinnützige Zwecke zu fördern.

Hierzu ergibt sich aus der Satzung Folgendes: „Zweck des Vereins ist die Förderung der Kultur, des Umweltschutzes, der Brauchtumspflege und des Heimatgedankens in Arnsberg, insbesondere im Eichholzviertel (d.h. der Bereich, der sich südlich des Neumarktes in Arnsberg erstreckt). Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch: •Pflege des Eichholzwaldes •Unterstützung des Naturschutzes und der Landschaftspflege •Durchführung von Kinderschützenfesten in regelmäßigen Abständen (Fortführung der Ziele und Ideale des Kinderschützenvereins „Corea“ aus dem Jahr 1906 ) •finanzielle Zuwendungen an gemeinnützige Einrichtungen, die dem Umwelt- bzw. Naturschutz dienen •Durchführung des traditionellen Eichholzfestes für die Bürger der Stadt Arnsberg zur Unterstützung der Kindererziehung und der Kommunikation unter Bürgern“ Im Arnsberger Eichholzviertel, das viele hundert Jahre ein Teil des Klosters Wedinghausen war, wird seit mehr als 100 Jahren das Zusammenleben unter den Bürgern gepflegt. Im Jahr 1906 gab es schon einen Kinderschützenverein „Corea“. Jährlich trafen sich viele Kinder und ihre Eltern zu einem gemeinsamen Fest. Ab dem Jahr 1982 wurden von fünf Initiatoren in der Regel im Abstand von zwei Jahren Eichholzfeste als Nachbarschaftsfeste gefeiert. Die Initiatoren waren: Arnold Droste sowie Dr. Ernst Becker, Peter Havestadt, Leo Regniet und Bernd Storb. Nach mehr als zwanzig Jahren wurde schließlich im Jahr 2003 der gemeinnützige Eichholzverein gegründet. Alle zwei Jahre (zuletzt im Juli 2013) wird das Eichholzfest am Kreisparkplatz (Ecke Eichholzstraße / Laurentiusstraße) gefeiert. Weitere Aktivitäten in den vergangenen Jahren: -Restaurierung des Kinderteichs im Jahr 2007, -Reinigung des historischen Brunnens an der Bezirksregierung, -Jährliches Nikolausfest jeweils gegen Anfang Dezember, -Unterstützung der Restaurierung des Ehmsendenkmals 2011/2012, -Unterstützung des Umbaus des Eichholzsportplatzes – Schaffen eines Kunstrasenplatzes -Finanzielle Unterstützung der Sanierungsarbeiten auf dem Eichholzfriedhof Der Verein hat derzeit ca. 650 Mitglieder, davon ca. 135 Kinder bzw. Jugendliche unter 18 Jahren. Der Vorstand setzt sich seit 2003 aus vier Personen zusammen: Erster Vorsitzender: Christoph Regniet Zweiter Vorsitzender: Peter Havestadt Erster Geschäftsführer: Bernd Droste ab 2012 (bis 2012 Stefan Lohage) Zweiter Geschäftsführer/ in : Gerald Schneider ab 2012 (bis 2012 Gerlinde Graf)

Das ehrenamtliche Projekt „Erhaltung des Eichholzfriedhofs“

Der Eichholzfriedhof in Arnsberg besteht seit über 200 Jahren. Er entstand 1807-1808, als nach der Säkularisation das kurkölnische Herzogtum Westfalen 1803 an das Großherzogtum Hessen-Darmstand bzw. 1816 an das Königreich Preussen kam und Arnsberg als Regierungssitz weiter wuchs und der alte Friedhof zwischen Kloster Wedinghausen und der Stadt nicht weiter genutzt werden konnte und sollte. Der Friedhof ist eine besondere Stätte der Ruhe, der Besinnung und Erinnerung und zählt zu den bedeutenden kulturhistorischen und bemerkenswerten Orten in Arnsberg. Dazu ist er inzwischen Ort des Gedenkens an die Toten der letzten drei großen Kriege und damit zum Mahnmal für die Bemühungen um Frieden in unserer Welt geworden.

Monumentale Grabsteine, Grabdenkmäler und Skulpturen, schlichte Holz- und kunstvolle Metallkreuze, geschwungene Schmiedekunstwerke sowie Ornamente erzählen von zwei Jahrhunderten Bestattungskultur und ihrer Veränderung im Laufe der Zeiten. Ein alter und besonderer Baumbestand und ein sich teilweise wild entwickelnder Busch- und Strauchbestand betonen dazu den Parkcharakter. Dieses und die schöne Lage des Geländes verlocken zu einem Spaziergang, zum Verweilen, zur Besinnung und Meditation und zur Erkundung eines Teils der Stadtgeschichte. Denn hier ruhen herausragende Persönlichkeiten der Stadt wie Engelbert und Johann Suitbert Seibertz, Karl Feaux de Lacroix, Friedrich von Schenck, Anton Wilhelm Arndts, die Bürgermeister Löcke und Seißenschmidt und v. a.. Familiengräber alter, bekannter Arnsberger Familien wie Menge, Höynck, Edelbroich, Cosack, Tilmann, Brisken und vieler anderer lassen manche Erinnerungen wach werden.

Im Bewusstsein um die Bedeutung dieses Ortes und um diesen Schatz zu bewahren, haben einige Seniortrainer eine Gruppe von ca. 15 Männer und Frauen versammelt und für das Projekt „Eichholzfriedhof“ begeistern können.

Das Projekt verfolgt zwei Ansätze: Zum einen die möglichst weitgehende Erhaltung des Gräberbestandes, die Sanierung beschädigter und zerfallender Grabdenkmäler und Pflege verlassener Gräber. Das zweite Ziel ist die Erforschung der Lebensgeschichten dort Bestatteter bzw. die Sammlung schon vorhandenen biographischen Materials und die Dokumentation in einer Broschüre und/oder einem Sammelband. Es wurde schon einiges zu diesem Thema gefunden und gesichtet, Arbeiten zur Nachforschung laufen, lebende Nachfahren und Arnsberger Bürger mit erweitertem Wissen zur Geschichte der Stadt im 19. und frühen 20. Jahrhundert werden noch befragt werden.

Arbeiten wie das Freilegen überwachsener Denkmäler, das Aufrichten umgestürzter oder schräg stehender Grabsteine, der Bau neuer Fundamente, der Aufbau zerfallender Mauern und pflegerische Maßnahmen und Bepflanzungen von Gräbern sowie die Pflege rostender schmiedeeiserner Gitter wurden begonnen und werden weiterhin durchgeführt. Zu solchen Einsätzen können weiterhin arbeitsfreudige und praktisch geschickte Mitbürger hinzustoßen. Bisher wurden an ca. 40 Gräbern Maßnahmen dieser Art durchgeführt.

 

Heimatbund Arnsberg

Bei seiner Gründung 1922 hat der Arnsberger Heimatbund in seiner Satzung folgende Ziele festgelegt:

• Vertiefung des Heimatgedankens • Förderung des Naturdenkmalschutzes • Pflege alter Sitten und Gebräuche • Erforschung der heimatlichen Geschichte • Pflege des Stadt- und Landschaftsbildes

In den Jahrzehnten seines Bestehens hat der Heimatbund diese Ziele beim Aufspüren, Erforschen und Erhalten der geschichtlichen Kulturgüter der Stadt Arnsberg nachhaltig verfolgt und sich dabei stets den Strukturveränderungen in unserer Gesellschaft unter besonderer Berücksichtigung der Belange der jüngeren Generationen angepasst. Dieses wertvolle Erbe will er in der Gegenwart im Sinne der Stadt- und Landschaftsentwicklung mit Leben erfüllen und im pfleglichen Einklang mit Umwelt und Natur für die künftigen Generationen dauerhaft fördern und bewahren.

Damit sich die verantwortungsvolle Mitgestaltung unseres Lebensraumes lebendig und zeitgemäß vollzieht, ruft er gerade die jüngeren Generationen auf, mit ihm zusammen Brücken aus der Vergangenheit über eine lebenswerte Gegenwart in eine nachhaltige Zukunft zu schlagen.

Der Heimatbund hat sich für die Menschen, die hier leben oder die sich mit unserer Stadt und Region verbunden fühlen, in den Dienst gestellt, um mit ihrer Unterstützung die bestehenden Lebensformen, Gebräuche und Bauwerke zu erhalten und ins Bewusstsein unserer Mitmenschen zu rücken.

Er hat im Laufe seines Bestehens viele Projekte angestoßen, wissenschaftlich aufarbeiten lassen und durch finanzielle Unterstützung voran getrieben. Wichtige historische Bestände konnten so gefunden, erhalten und rekonstruiert werden. Vieles hat er auch unterstützt, was der Verschönerung und der Erhöhung der Lebensqualität unserer Stadt dient.

In den letzten Jahren wurden besonders folgende Projekte realisiert: •Mahnglocke auf dem Eichholzfriedhof • die Europablume • die Restaurierung der Stadtmadonna • die Rundweggitter und die Beleuchtung der Schlossruine •Restaurierung des historischen Bierkellers im Kloster zum Heimatbundraum • Beleuchtung der Kreuzbergkapelle •Einrichtung der kulturhistorischen Route durch den ehemaligen Kurfürstlichen Thiergarten • Erforschung und Sanierung der Rüdenburg •Betreuung des Poesiepfads in Rumbeck Jährlicher Höhepunkt ist das vom Arnsberger Hei¬mat¬bund organisierte • Osterfeuer auf dem Kreuzberg mit grandiosem Höhenfeuerwerk Veröffentlichungen des Arnsberger Heimatbundes sind: • die jährlich erscheinenden Heimatblätter •die heimatkundliche Schriftenreihe, die mehr als 35 Bücher umfasst

Heimatbund Neheim-Hüsten

Der am 23.9.1923 gegründete heutige Heimatbund Neheim-Hüsten mit mittlerweile ca. 750 Mitgliedern beschäftigte sich in den beiden Jahren 2012/13 mit zwei aktuellen Schwerpunkten:

1. Mit dem jüdischen Friedhof in Arnsberg-Neheim an der Möhnepforte und 2. Mit dem Denkmalpflegeplan

Zum jüdischen Friedhof

Dem Heimatbund Neheim-Hüsten ist es ein großes Anliegen, sich mit den ehemaligen jüdischen Mitbürgern zu beschäftigen und sie mit ihren Namen, Tätigkeiten, ihrer Kultur/Religion und ihren Leistungen wieder in das Bewusstsein unserer heimischen Mitmenschen zu bringen. Dazu hat der Heimatbund Neheim-Hüsten zahlreiche Bücher, Aufsätze und Schriften herausgebracht.

Wichtig ist den im Heimatbund engagierten Mitarbeitern aber auch, dass die noch vorhandenen jüdischen Friedhöfe in Hüsten und Neheim gepflegt und würdig gestaltet sind. Nachdem im Oktober 2012 fünf Grabsteine in der Ruhr nahe der Möhnepforte in Neheim gefunden wurden, darunter die eines Ehrenbürgers von Neheim, Noa Wolff, machten sich Vorstandsmitglieder des Heimatbundes daran, die bei der Möhnekatastrophe 1943 verschwundenen Steine wieder auf dem Friedhof zu errichten. In Zusammenarbeit mit der Oberen und der Unteren Denkmalbehörde wurden die 5 Grabsteine wieder aufgestellt. Der Friedhof selbst wird seitdem von der 2. Jägerkompanie des Jägervereins Neheim 1834 e.V. gepflegt.

Jüdischer Friedhof in Neheim an der Möhnepforte Mai 2013

Ein Denkmalpflegeplan für Neheim Augenblicklich beschäftigt sich der Heimatbund mit dem Denkmalpflegplan für Arnsberg-Neheim. Die Altstadt – das Strohdorf- und Teile der Innenstadt sollen nach Wunsch des Bundes historisch erhalten bleiben. Mit der Ausgestaltung des Planes ist die Fachhochschule Köln für Architektur, Baugeschichte und Denkmalpflege beauftragt worden. Die spannenden und interessanten Ergebnisse des Denkmalpflegeplans werden für 2014 erwartet.

Freundeskreis Historische Sakralbauten der Propsteigemeinde Arnsberg e.V Der Freundeskreis hat sich am 13.11.2003 gegründet. Ziel ist es, dabei zu helfen, die Gebäude des ehemaligen Klosters Wedinghausen samt Kirche und die weiteren Sakralbauten der Gemeinde, die Stadtkapelle St. Georg und der Kapelle auf dem Kreuzberg zu erhalten und für die Zukunft zu bewahren. Sie waren schon in der Vergangenheit Orte, die durch das geistliche Leben in ihren Mauern geprägt waren. Der Verein hat ca. 70 Mitglieder.

Graf Heinrich I. stiftete das Kloster Wedinghausen im Jahre 1170 als Sühnekloster. Heute sind noch die Kirche (Propsteikirche St. Laurentius), der Ostflügel (Kapitelsaal und Kreuzgang, in dem sich noch Reste der romanischen Ausmalung befinden), der Westflügel mit Kreuzgang (heute Stadtarchiv) und die Prälatur/Abtshaus (heute Pfarrhaus) erhalten. Prämonstratenser des Klosters Marienweerd bei Utrecht nehmen die Einladung des Grafen an, bauen eine romanische Kirche und bleiben bis zur Auflösung des Klosters durch die Säkularisation im Jahre 1803. Der nördliche Klosterflügel wird abgerissen. Dadurch wird eine Öffnung des Klosterhofes erreicht.

Das heutige Gotteshaus entsteht an der Stelle des Vorgängerbaus. Die frühgotische Kirche wird im Jahr 1254 geweiht. Der Kirchenbau ist um 1350 im spätgotischen Stil vollendet. Das älteste noch vorhandene Kunstwerk ist die Glasmalerei von ca. 1250 im Mittelband des Chorfensters. Die Kirche war nicht nur die Grablege von Graf Heinrich II. und seiner Frau Ermengardis, sondern auch der Adeligen Fürstenberger Kaspar und Friedrich, deren Denkmäler beeindrucken. Die Kanzel und die Beichtstühle im Stil des Barocks kamen aus dem Kloster Grafschaft.

Der Freundeskreis konnte bisher zur Erhaltung von Kirche und Klostergebäuden Zuschüsse zur Abtragung von Baulastverbindlichkeiten, zur Erneuerung der Heizungsanlage, zum Außenanstrich des östlichen Kreuzgangs, zu Brandschutzmaßnahmen und zur Beichtstuhlsanierung zur Verfügung stellen.

Dies Stadtkapelle St. Georg wurde im Jahr 1323 geweiht. Sie befindet sich neben dem Wahrzeichen von Arnsberg, dem Glockenturm, der Teil der Befestigungsanlage war. Die Stadtkapelle ist als Hallenkirche im frühgotischen Stil errichtet worden. Der barocke Hochaltar enthält als Altarbild eine Anbetung der Könige.

Die Stadtkapelle wurde in neuerer Zeit umfassend saniert. So wurden unter anderem neue Fenster eingebaut. Auch an diesen Kosten hat sich der Freundeskreis beteiligt, indem er eine Restschuldtilgung vornahm. Ebenso konnte die Überholung der Orgel aus Spendenmitteln übernommen werden.

Das dritte sakrale Bauwerk der Gemeinde ist die Kapelle auf dem Kreuzberg. In den 70er und 80er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde sie am Ende des Kreuzweges im neugotischen Stil errichtet. Seitdem sie durch den Heimatbund Arnsberg e.V. angestrahlt wurde, ist die Kapelle auch abends weithin sichtbar.

Höhepunkt der bisherigen Aktivitäten ist die Veranlassung der Renovierung der historischen hölzernen Sonnenuhr in der Zeit von Oktober 2011 bis Juni 2013. Sie befindet sich an der Südseite der Apsis. Die Sonnenuhr ist ein Symbol für das Leben der Chorherren im Kloster Wedinghausen. Nach dem Stand der Sonnenuhr konnten die Mönche die Gebetszeiten ablesen. Für die Erhaltung dieses Kleinods erhielt der Freundeskreis einen Zuschuss vom Landesdenkmalamt.

Lichtturm Arnsberg, mit begehbarer Camera Obscura, ist eine Erfolgsgeschichte geworden

Ein wesentlicher Baustein der Arnsberger Stadtgeschichte, mit buchstäblich positiver Strahlkraft, ist seit August 2012 der Lichtturm Arnsberg. Mehr als 3500 begeisterte Besucher haben seit der Eröffnung den Turm in der Arnsberger Altstadt besucht. Betreut werden und wurden sie dabei durch ehrenamtliche Turmführer des Fördervereins Lichtturm-Arnsberg e.V.

Ohne Frage ist dies hier ein nachhaltiges Projekt. Generationenübergreifend, zukünftig und jetzt.

Nach dreijähriger Planungsphase durch den Arnsberger Licht- und Medienkünstler Manfred Haupthoff entstand hier nach zweijähriger Umbauzeit ein Gesamtkunstwerk. Eingebaut im Turm ist eine begehbare Camera Obscura. Hier wird die Außenwelt nach innen gespiegelt wird; die schwere Turmhülle wird symbolisch transparent. Der Turm kehrt sich um, früher als Gefahrenabwehr und Schutz, heute offen und durchlässig. Die neue Funktion des Turms wird durch einen blauen Lichtstrahl in den Abendhimmel auch nach außen erfahrbar. Durch die gelungene Kombination aus historischer Bausubstanz und modernster Technik entstand hier nicht nur eine deutliche Zäsur, sondern auch eine neue Nutzung im historischen Kontext, eine wohl einzigartige Symbiose aus Historie und Moderne. Am erfolgreichen Umbau des Turms war neben heimischen Handwerksbetrieben auch eine Medienfirma aus der Nähe von Gummersbach beteiligt.

Das erste Obergeschoss beinhaltet den Eingangsbereich mit Informations- und Kassenbereich. Das zweite Obergeschoss ist Ausstellungsraum, eine fotografische Galerie mit künstlerischen Bildern der Camera Obscura. Das dritte Geschoss beinhaltet die eigentliche Camera Obscura und wird so zum Herzstück des Turmes. Hier befindet sich der Besucher im Innern einer Kamera, in der sich die Außenwelt abbildet. Das vierte Obergeschoss wird für eine multimediale Medienpräsentation genutzt.

Insgesamt entstand so ein unverwechselbares künstlerisches Raumerlebnis im historischen Kontext, welches nicht nur den Ort prägt, sondern auch über die Stadtgrenzen hinaus die touristische Be-deutung Arnsbergs stärkt und zu einer baulichen „Visitenkarte“ wird.

Darüber hinaus zeigt die Umnutzung des alten Wehrturms aus dem Jahr 1293 zu einem Lichtturm mit Camera Obscura, dass im Zusammenwirken von Kommune und bürgerschaftlichem Engagement nicht nur ein für die Historie der Stadt Arnsberg wichtiges Baudenkmal für zukünftige Generationen erhalten bleibt, sondern dass durch die attraktive Nutzung der alte Turm zum kulturtouristischen Ort wird.

Ehrenamtliches Engagement für ein historisches Kleinod „Wird das Kloster Oelinghausen abgerissen?“ lautete eine Presse-Schlagzeile in den 1970er Jahren. Die stark vom Verfall bedroht Klosteranlage und die begrenzten finanziellen Möglichkeiten der kleinen Pfarrgemeinde St. Petri führten 1983 zur Gründung des Freundeskreises Oelinghausen e.V. (FKÖ). Seither kümmert sich der FKÖ in intensiver Weise um den Erhalt und die Pflege des weit über die Grenzen des Sauerlandes hinaus bekannten Baudenkmals „Kloster Oelinghausen“. Große und kleine Projekte wurden angegangen und mit hohem persönlichen Engagement der Mitglieder umgesetzt. Dazu zählen: Finanzielle Beiträge zur Renovierung der Klosterkirche und der Klosteranlage, Renovierung der historischen Orgel, Gründung eines Klostergartenmuseums mit Museumsgarten, Restaurierung der Klostermauer, Renovierung von Kunstgegenständen, Veranstaltungen und Führungen zur Kirche, Kunst und Geschichte Oelinghausens sowie die weitere Erforschung der Klosteranlage. Als Teil des „Runden Tisches Oelinghausen“ (Kirchengemeinde, Schwestern SMMP und FKÖ) und in enger Zusammenarbeit mit der örtlichen und überörtlichen Denkmalpflege leistet der FKÖ bis heute einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Anlage und erfüllt die alten Mauern mit Leben.

Förderverein Rodentelgenkapelle e.V.

Die der heiligen Maria Magdalene und Luzia geweihte Rodentelgenkapelle in Bruchhausen wird erstmals im Jahre 1424 auf einer Urkunde erwähnt und 1464 nach der Zerstörung durch ein Hochwasser der Ruhr wieder aufgebaut.

Sie war über Jahrhunderte ein im Sauerland bekannter Wallfahrtsort. In ihrer wechselvollen Geschichte hat sie den Ort Bruchhausen maßgeblich geprägt. Von 1897 bis zum Neubau der Pfarrkirche im Jahr 1926 war sie das Gotteshaus für Bruchhausen und zeitweise auch Niedereimer. Der Förderverein Rodentelgenkapelle e.V., gegründet im Jahr 2009, möchte das historische Denkmal für die Zukunft für Bruchhausen und für Arnsberg erhalten und zum „Begegnungszentrum Rodentelgen Bruchhausen“ ausbauen.

Seit seiner Gründung im Jahr 2009 hat der Förderverein, der mittlerweile mehr als 120 Mitglieder zählt, zahlreiche und umfangreiche Baumaßnahmen, teilweise in Eigenleistung durchgeführt:

Beseitigung von Feuchtigkeitsschäden (Innenputz und Kaminanlage) Tiefbauarbeiten zur Trockenlegung der Fundamente und der Außenwände Reinigung des Dachbodens und Sanierung des Dachstuhls Erneuerung der Regenrinnen Sandstrahlung des Außenputzes Sanierung der maroden Nordwand (Fachwerkwand aus 1659) Aufsetzen eines neuen Turmhahnes Erneuerung der Außenfenster (ehemalige Sakristei) Bau einer neuen, nun auch behindertengerechten Toilettenanlage Aufbau einer Bühnentechnik mit Beleuchtung und Vorhang (in Kooperation mit der Theatergruppe)

Aber dennoch ist in den nächsten Jahren viel zu tun: Die Sicherung des Glockenstuhls und die Wiederherstellung des Geläuts stehen ebenso noch an wie eine neue Beleuchtung und die für Veranstaltungen in der kalten Jahreszeit unbedingt notwendige Heizungsanlage. All diese Maßnahmen erfordern aber erhebliche finanzielle Mittel.

Der Förderverein hat aber nicht nur bauliche Akzente gesetzt, sondern auch zahlreiche Veranstaltungen in der Kapelle durchgeführt, um eine breite Öffentlichkeit in der gesamten Stadt Arnsberg anzusprechen. Das ist in sehr erfreulichem Maße gelungen. Die seit 2011 jährlich stattfindenden Kapellenfeste im Sommer und die Lucienfeste im Advent, wenn die Kapelle stimmungsvoll von außen angestrahlt ist, stoßen auf große Resonanz bei Jung und Alt. Auch die bisherigen „Baustellenkonzerte“ mit den örtlichen Chören oder Musikgruppen und auch Vortragsabende fanden ein breites Publikum.

Sehr viele Besucher kamen auch zu den Aufführungen der Theatergruppe der Kolpingsfamilie, zuletzt zur Premiere der eigens für Rodentelgen geschriebenen Komödie „Die weiße Frau von Rodentelgen“, in der die alte Sage von der Entstehung der Kapelle aufgegriffen wird. Der alte Wallfahrtsgedanke nach Rodentelgen wurde ebenfalls wieder belebt: So fand nun die schon 2. Radfahrerwallfahrt unter dem Motto „Gott kommt unter die Räder – Komm mit!“ statt. Wieder fanden sich 250 Teilnehmer von Meschede bis Sundern in Rodentelgen ein. Eine Pilgerwanderung der Bruchhauser Jacobspilger führte in Erinnerung an die Wallfahrten zur heiligen Luzia wegen der schlimmen Ruhrepidemien in den vergangenen Jahrhunderten auf historischer Route von Warstein zur Rodentelgenkapelle.

Eine regelmäßige Nutzung der Kapelle erfolgt zurzeit durch den katholischen Kindergarten St. Maria Magdalena, die Rodentelgenschule und die Theatergruppe. So ist es gelungen, nicht zuletzt auch durch die breite Öffentlichkeitsarbeit des Fördervereins, die Rodentelgenkapelle wieder ins Bewusstsein zu rücken und mit Leben zu füllen.

Kurfürstlicher Thiergarten Arnsberg Erlebnisvielfalt in Natur und Historie

Vor knapp tausend Jahren wurde auf dem Arnsberger Schlossberg eine Burg errichtet. Der seitdem mehrmals zerstörte, wieder auf- und umgebaute Gebäudekomplex diente schließlich den Kurfürsten im Herzogtum Westfalen als kurkölnische Residenz. Im 17. Jahrhundert wurde das vom Zerfall bedrohte Gebäude von Kurfürst Maximilian Heinrich zum repräsentativen Jagd- und Lustschloss umgestaltet. Wie es damals auch in anderen Regierungssitzen Mode war, legte auch er einen „Thiergarten“ an.

Vom Schlossberg mit seinem Gefolge herunter reitend konnte der Kurfürst nach Überquerung der Ruhr dieses 250 Hektar große mit Wall und Zäunen eingefriedete Gebiet erreichen, um dort das Wild zu hegen, es zu jagen und zu beobachten. Der für seine Verschwendungssucht bekannte, den Prunk liebende Kölner Kurfürst Clemens August war der Letzte, der Schloss und Thiergarten gerne nutzte und großzügig ausbaute.

In dem heutigen, fast vollständig bewaldeten und an den Arnsberger Stadtteil Obereimer angrenzenden Areal konnten Relikte ausfindig gemacht werden, die teils von Jahrhunderte alten Siedlungs-, Bewirtschaftungs- und Montantätigkeiten zeugen.

Es entstand ein über zwölf Kilometer langer Wanderweg, der besonders historisch Interessierte an zurzeit 41 gekennzeichnete Stationen vorbeiführt, die auf alte und auch neuere geschichtliche Hinterlassenschaften aufmerksam machen. An den Stationen inzwischen angebrachte QR-Codes ermöglichen Smartphone-Nutzern entsprechende Kurzinformationen.

So stößt man hier im einstigen Thiergarten auf Zeugnisse mittelalterlichen Erzabbaus, Holzkohlenherstellung zu dessen Verhüttung und der dazu notwendigen Transportwege. Im Gelände erkennt man Aushebungen von ehemaligen Fischteichen und Wassergräben zur Versorgung der Schlossküche und eine künstlich aufgeschüttete Anhöhe, die den kurfürstlichen Gesellschaften zur Jagd und Beobachtung des Wildes diente. Auch Hinterlassenschaften aus den letzten Kriegszeiten sind zu finden. Den kulturhistorischen Höhepunkt stellt die Ruine der Rüdenburg dar, die vor über tausend Jahren hoch über Arnsberg jenseits der Ruhr gegenüber dem heutigen Schlossberg errichtet worden war.

Wer sich auf diese fast einmalige Vielzahl historischer Zeugnisse einlässt, durchwandert gleichzeitig ein zu allen Jahreszeiten reizvolles Gebiet von äußerst vielfältiger Naturschönheit. Wege und natürliche Pfade führen durch wild-romantische Täler und auf Anhöhen, deren Abwechslungsreichtum durch Bachläufe und vor etwa hundert Jahren künstlich angelegte Teiche noch akzentuiert wird. Fast vierhundert Jahre alte, mächtige Bäume haben noch die Zeit der Kurfürsten erlebt.

Inzwischen machen spezielle Erlebniswanderungen die Thiergarten-Route noch attraktiver. Geführte Wanderungen auf den zwölf Kilometern, organisiert z.B. vom Arnsberger Verkehrsverein oder vom Sauerländischen Gebirgsverein, werden schon länger angeboten und sollen wegen der regen Nachfrage noch ausgeweitet werden. Ständiges Suchen nach weiteren historischen Spuren im Thiergarten hat bereits zu einer Ausweitung der Route geführt und wird ihr Konzept weiterhin aktuell und lebendig erhalten.