– 130 Feuerwehrangehörige informieren sich über Inhalte
Arnsberg. (Hochsauerland) 130 Feuerwehrmänner und –frauen aus den Einheiten der Freiwilligen Feu- erwehr der Stadt Arnsberg nutzten am Samstag, den 12. Januar eine fünfstündige Informationsveranstaltung, um sich intensiv über Inhalte und Auswirkungen der Ende November 2012 vom Rat der Stadt Arnsberg beschlossenen Fortschreibungsfassung des Brandschutzbedarfsplans der Ruhr-Stadt zu informieren. Dieser von jeder Kom- mune aufzustellende Plan schreibt die für die Sicherstellung eines ausreichenden Brandschutzes erforderliche personelle und materielle Ausstattung und Organisation der Feuerwehr einer Gemeinde fest. Wehrführer Bernd Löhr begrüßte um 09:00 Uhr zusammen mit seinen Stellvertretern Harald Kroll und Martin Känzler, dem zuständigen städtischen Fachbereichsleiter Helmut Melchert und dem von der Stadt Arnsberg beauftragten Gutachter Hans Roy, welchem die Federführung der Fortschreibung oblag, die interessierten Wehr- leute sowie den Vorsitzenden des zuständigen städtischen Ausschusses Hubertus Mantoan im Arnsberger Sauerlandtheater. Nach kurzen einleitenden Worten des Wehrführers stellte Gutachter Roy in einem kurzweiligen Vortrag ausführlich den Werdegang und die Inhalte des aktualisierten Brandschutzkonzepts der Stadt dar. Hierbei ging er intensiv auf Aspekte des Bevölkerungswandels und der demografi- schen Rahmenbedingungen ein, die die Arnsberger Feuerwehr in den kommenden Jahren vor große Herausforderungen stellen werden. Er machte den Anwesenden deutlich, dass bedeutende strukturelle Veränderungen im Aufbau der Wehr erforder- lich sein werden, um auch in Zukunft einen ausreichenden und schlagkräftigen Feu- erschutz sowie eine effiziente Gefahrenabwehr zu gewährleisten.
59821 Arnsberg, den 12. Januar 2013 Anschrift: Ennertstr. 8 Auskunft erteilt:
Hilfsfristen und Zielerreichungsgrade bestimmen Ausrichtung der Wehr Als bestimmende Faktoren bei der zukunftsfähigen Ausrichtung der Arnsberger Wehr strich Gutachter Roy die Begriffe Hilfsfristen und Zielerreichungsgrade heraus. Als Hilfsfrist wird die Zeit bezeichnet, die zwischen dem Eingang eines Notrufes bei der Feuerwehr-Leitstelle und dem Eintreffen des ersten Feuerwehrfahrzeugs an der Ein- satzstelle vergeht. Unter dem Zielerreichungsgrad versteht man den prozentualen Anteil der Fälle, in denen die Feuerwehr mit einer mindestens zehnköpfigen Mann- schaft innerhalb der Hilfsfrist vor Ort eintrifft. Zur Ermittlung des Zielerreichungsgrades werden festgelegte Einsatzarten herangezogen, bei denen die Feuerwehr mindes- tens in der vorgenannten Stärke alarmiert wird. Aufbauend auf diesen Informationen stellte Hans Roy in der Folge die in dem Brand- schutzbedarfsplan aufgeführten vielschichtigen Maßnahmen vor, die in mehreren Abschnitten bis zum Jahr 2018 dazu beitragen sollen, den Zielerreichungsgrad inner- halb der Stadt Arnsberg zu erhöhen. Kernpunkte hierbei waren zum einen die erst- malige Festlegung einer Mindest-Mannschaftsstärke von 12 ausgebildeten und ein- satzfähigen Wehrleuten in den Einheiten der Arnsberger Feuerwehr. Unterschreitet eine Einheit diesen Wert für mehr als ein Jahr, wird sie mit einer anderen Einheit zu- sammengelegt. Zum anderen sorgte der geplante Neubau eines gemeinsamen Feuerwehrgerätehauses für die Wehren aus Bruchhausen und Niedereimer im Ge- werbegebiet Niedereimerfeld für Diskussionen unter den Anwesenden. Durch diese Maßnahme soll insbesondere tagsüber die Einsatz-Effizienz im Gebiet Niedereimer- Bruchhausen-Hüsten-Herdringen durch die Einbindung von Feuerwehr-Einsatzkräften, die bei einem nahegelegenen Chemie-Betrieb und bei den ebenfalls in der Nähe angesiedelten Stadtwerken arbeiten, verbessert werden. Im Anschluss an den Vor- trag des Gutachters war dies dann auch das bestimmende Thema einer kurzen Dis- kussion über die vorgestellten Maßnahmen zur Verbesserung des Brandschutzes und der Hilfeleistung in Arnsberg.
„Noch nie wurde der Brandschutz in der Stadt Arnsberg derart transparent kommuni- ziert.“ (Wehrführer Bernd Löhr) Wehrführer Bernd Löhr zog zum Abschluss der Veranstaltung ein positives Fazit und richtete den Blick dabei auch auf den gesamten Prozess der Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans: „Mit dieser neuartigen und erstmals durchgeführten Ver- anstaltung haben wir alle Feuerwehrangehörigen in der Stadt in die Konzeptionie- rung des Brandschutzes eingebunden. Noch nie wurde der Brandschutz in der Stadt Arnsberg derart transparent kommuniziert: Angefangen bei den beiden Workshops unter Einbindung der Kommunalpolitik über zahlreiche Informationstermine bei den kommunalpolitischen Gremien, Veranstaltungen für die Feuerwehr-Führungskräfte bis hin zu der heutigen Zusammenkunft für alle interessierten Feuerwehrangehörigen. Ich danke allen, die das Gebot der Stunde erkannt haben und durch ihre Mitarbeit an diesem Prozess aktiv dazu beigetragen haben, die Struktur des Brandschutzes und der Hilfeleistung in unserer Stadt orientiert an den künftigen Herausforderungen zu- kunftsfähig weiterzuentwickeln. Denn auch hier gilt: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“