Arnsberg. Zur Radwegeplanung in der Stadt Arnsberg erreichte die Blickpunkt-Redaktion folgender Leserbrief mit dem Titel „Rad-Verkehrsplanung in Arnsberg Hüsten“ von Karl Rosenbaum:
„Der Ruhrtal-Radweg verspringt in Hüsten hinter’m Möbelmarkt Richtung Freizeitbad Nass. Weiter gelangen die Radelnden über die Hockenbergstraße auf die Wagenbergstraße. Der hier nicht unerhebliche Lieferverkehr, bei häufig einseitig zugeparkter Straße, lässt den ersten schweren Unfall beim Einbiegen nur eine Frage der Zeit sein. Der Streckenabschnitt zwischen Ende Wagenbergstraße und Rathaus erlebt schon bei normalem Wetter seine Auslastungsgrenze.
Hier möchte ich die Idee einer vom Autoverkehr entkoppelten Radverkehrsroute zur Entlastung des o.g. Ruhrtal-Radweges aufgreifen:
Aus Richtung Arnsberg kommend, fahren die Radelnden geradeaus über die Fußgängerbrücke entlang der RLG-Gleise, weiter geradeaus und queren das Kirmes-Festplatzgelände, um links unter der Ruhrbrücke den Weg Richtung der Vereinsheime des TUS Hüsten und des Schäferhunde-Vereins, bis an das Röhrufer zu nehmen.
Hier kommt die Idee einer kostengünstigen Röhr-Querung zum Tragen: Wie in der Foto-Animation beispielsweise dargestellt, werden zwei ausgemusterte Plateau-Sattelauflieger über die Röhr gelegt. Getragen und abgestützt werden diese durch eine Spundwandsäule, verkleidet durch „tragende“ Cortenstahl-Delphine. Kunst im Fluss also, die m.E. eine Genehmigung wesentlich vereinfacht. (Bessere Ideen sind hier willkommen.)
Nach Querung des begehbaren Kunstwerks „Delphin-Sattel-Röhrbrücke“ verspringt der Weg nach rechts. Entlang der Ufer-Mauer einer Spedition wird eine kurzes Stück geförderte Ruhr-Renaturierung den Flussverlauf ökologisch verbessern. Unmittelbar danach gelangen die Radelnden im Bereich hinter der Tennishalle auf den vorhandenen, bis dato zugewucherten Weg, der ihnen die Möglichkeit gibt, über die Fußgängerbrücke am Ende der Kurt-Schumacher-Straße den Ruhrtal-Radweg zu erreichen.
Unterhalb der B229n-Brücke schlummert ungenutztes Potenzial: mit geringen Kosten/Nutzen-Verhältnis könnten hier Ideen, wie die Realisierung einer geschichtlichen Industrie-Kultur-Route umgesetzt werden. Eine Installation, ähnlich der Opfer der Möhnewiesen im Ohl, könnte an die Geschichte der Hüstener-Gewerkschaft erinnern (siehe Fotomontage, Idee W.Ruhnert). Weiter würde hier eine Wege-Verbindung zur Hüttenstraße entstehen können, die auch vom Thankgrim-Denkmal-Verein e.V. mit dessen Planungen, Hüsten und Unterhüsten durch einen Heimatgeschichtlichen Rundweg zu verbinden, gefordert wird.
Wissend, dass diese Ideen den Weg durch eine Naturschutzgebiet fordern, weise ich darauf hin, dass die Wegführung überwiegend vorhanden ist.
Zur Zeit hat sich hier eine einseitige Brombeer-Monokultur entwickelt. Im Zuge einer Maßnahme sollte der Natur durch Blühflächen zur Entwicklung einer Artenvielfalt geholfen werden.
Die vorgeschlagene Routenführung eröffnet nach Realisierung weitere, entkoppelte, wesentliche Radwege-Planungen, zum Beispiel die Anbindung eines Röhrtalradwegs.
Dem Argument der Überflutung an fünf Tagen im Jahr möchte ich entgegenhalten: 360 Tage ist der Weg frei, abzüglich 10 Tage Kirmes.“
(Ein LESERBRIEF von Karl Rosenbaum)