Arnsberg. Darmkrebs ist in Deutschland die zweithäufigste Krebsart, jährlich erkranken über 61.000 Menschen daran. Seit über zehn Jahren stehen im „Darmkrebsmonat“ März die Erkrankung, und insbesondere die Möglichkeiten der Vorsorge und Früherkennung im Fokus.
Sabine (55) wohnt im Hochsauerlandkreis, ist an Darmkrebs erkrankt und hat inzwischen eine entscheidende Operation gut hinter sich gebracht. Die Patientin hat dem Klinikum Hochsauerland fünf Fragen zu Ihrer Erkrankung beantwortet.
Frage: Sie sind eine lebensfrohe und sportliche Frau – wie sind Sie auf Ihre Erkrankung aufmerksam geworden?
Patientin Sabine: Ich treibe seit Jahren viel Sport, Mountain-Bike-Fahren, Joggen oder Rudern gehören zu meinen Leidenschaften. Im letzten Sommer merkte ich beim Biken, dass mir an den Bergen die Luft wegblieb. Bei einer routinemäßigen Blutuntersuchung wurde Eisenmangel festgestellt, den ich zunächst auf die Ernährung schob. Meine Hausärztin wollte mich von einer Darmspiegelung überzeugen und musste mich fast überreden! Als eine Stuhlprobe den entsprechenden Hinweis zeigte, ließ ich mich auf eine Darmspiegelung ein.
Frage: Mit welcher Erwartung sind Sie an die Untersuchung herangegangen und wie haben Sie das Ergebnis aufgenommen?
Patientin Sabine: Immer viel Sport, meistens gesund – da macht man sich doch erstmal wenig Sorgen! Aber leider wurde bei der Darmspiegelung ein Tumor entdeckt, ich erhielt im Anschluss sofort einen Termin in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie im Klinikum Hochsauerland am Standort Karolinen-Hospital in Hüsten. Ich war völlig geschockt und doch froh, dass ich bisher noch keine akuten Beschwerden hatte. Es war ein wirklich großer Tumor, der bereits fünf bis zehn Jahre gewachsen sein muss und bei der Darmspiegelung schon nicht mehr entfernt werden konnte. Da dachte ich wirklich, ich bin im falschen Film!
Frage: Mit welchen Gedanken haben Sie auf die Ergebnisse der Diagnose gewartet?
Patientin Sabine: Bis zur Vorstellung der abschließenden Befunde war es eine schreckliche Zeit: Mich quälten allerlei Gedanken und immer auch die Hoffnung, dass der Tumor vielleicht doch gutartig sein könnte – diese Hoffnung erfüllte sich aber leider nicht. Zum Glück hatte er noch nicht gestreut, und es waren auch keine Lymphknoten befallen. Bis zur Bestätigung der Diagnose war es ein Bangen von Termin zu Termin. Mir hat die stets beruhigende Zusprache des behandelnden Arztes des Klinikums sehr geholfen, mit meinen Ängsten und Sorgen besser klar zu kommen. Aus dem Bekanntenkreis hatte ich zuvor zwar von Brustkrebserkrankungen gehört, aber mögliche Krebserkrankungen bei mir selbst waren in meinen Gedanken lange weit weg…
Frage: Wie haben Sie dann geschafft, ihre Erkrankung anzunehmen und sich auf die nötige Therapie einzulassen?
Patientin Sabine: Auf die Diagnose folgte eine wirklich schwierige Zeit – sämtlich Gedanken kreisten nur um die Erkrankung. Die Gespräche mit Prof. Dr. Czymek, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie, haben mir Sicherheit gegeben, es gab eine sehr persönliche Ansprache und intensive Betreuung. Dadurch fühlte ich mich in dieser schweren Zeit gut aufgehoben. Ich habe an die Heilungschancen geglaubt und mich auch von außen nicht beunruhigen lassen. Von der Darmspiegelung bis zur Operation hat es dann keine zwei Wochen gedauert. Auch durch meine Familie und aus meinem Freundeskreis sowie von meinem Arbeitgeber habe ich viel Unterstützung bekommen. Ich denke, bei meiner Erkrankung kamen viele richtige medizinische Entscheidungen und persönliches Glück zusammen.
Frage: Die Untersuchungen der Nachsorge machen Hoffnung auf eine weitere gute Genesung. Wie stehen Sie heute zur Vorsorge bei Darmkrebs?
Patientin Sabine: Seit meiner Erkrankung achte ich noch mehr auf meine eigene Gesundheit. Ich hatte Glück, dieses Glück haben andere nicht immer. Aber ab 50 Jahren (Männer) bzw. 55 Jahren (Frauen) zahlen die Krankenkassen die Vorsorge-Darmspiegelung. Diese Chance der Krebsvorsorge sollte man nutzen.
(Quelle: Klinikum Hochsauerland)