Frauenberatung Arnsberg beteiligt sich an der Kampagne #HilfenachVergewaltigung

Arnsberg. Der Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe/ Frauen gegen Gewalt e.V. (bff) fordert mit einer Kampagne dringenden Handlungsbedarf bei der medizinischen Versorgung von Betroffenen sexualisierter Gewalt. Die Frauenberatung Arnsberg beteiligt sich an der Kampagne und unterstützt diese Forderungen.

Der bff und die Frauenberatung Arnsberg führen die Kampagne #HilfenachVergewaltigung, um auf die bestehenden Lücken der medizinischen Versorgung für Betroffene sexualisierter Gewalt aufmerksam zu machen. Artikel 25 der Istanbul-Konvention, die in Deutschland geltendes Recht ist, fordert eine schnelle, unkomplizierte und umfassende medizinische, psychosoziale und rechtsmedizinische Versorgung für Betroffene sexualisierter Gewalt. Leider ist dies nicht die Realität.

  • Vergewaltigung wird bisher nicht als medizinischer Notfall behandelt und Kliniken fehlt es an Zeit und Personal, um eine angemessene Versorgung sicherzustellen.
  • Es kommt immer wieder vor, dass Betroffene abgewiesen oder weiterverwiesen werden und im schlimmsten Fall unversorgt bleiben.
  • Lange Wartezeiten und die Beteiligung an den Kosten für notwendige Untersuchungen, z.B. auf sexuell übertragbare Krankheiten oder die Pille Danach sind keine Seltenheit.
  • Betroffene werden nicht selten zu einer polizeilichen Anzeige gedrängt.
  • Oft bleiben sie unversorgt, wenn sie minderjährig sind und die Zustimmung der Eltern fehlt oder sie keine Krankenversicherung haben.

Forderung an die Politik: medizinische Versorgung nach sexualisierter Gewalt garantieren

„Die medizinische Versorgung von Betroffenen sexualisierter Gewalt ist ein essenzieller Baustein des Schutzes und der Unterstützung. Wir müssen die bestehenden Missstände in der medizinischen Versorgung dringend angehen und sicherstellen, dass Betroffene schnell, umfassend, diskriminierungsfrei und traumasensibel versorgt werden“, betont Katharina Göpner, Geschäftsführerin des bff.

Gemeinsam mit den Unterstützer*innen ruft die Frauenberatung Arnsberg vor der Gesundheitsministerkonferenz die Politik dazu auf, umgehend Maßnahmen zu ergreifen, um die medizinische Versorgung nach sexualisierter Gewalt zu garantieren. Es braucht u.a. Schulungen für medizinisches Personal, eine angemessene personelle Ausstattung der Kliniken und die komplette Übernahme der Kosten für die medizinische Behandlung, so die Frauenberatung.

Die Kampagne #HilfenachVergewaltigung ist auf der Instagram- und Facebookseite des Vereins Frauen helfen Frauen Arnsberg e.V. zu sehen. Dort sind weitere Informationen zur medizinischen Versorgung im Hochsauerlandkreis, wie die anonyme Spurensicherung, zu finden.

 

 

 


Die Frauenberatung Arnsberg berät und begleitet Opfer von sexualisierter Gewalt. Wenn Sie Unterstützung wünschen, können Sie sich bei der Frauenberatung Arnsberg melden: Telefon: 02932/ 898 77 03, E-Mail: beratung@frauen-hsk.de. Eine anonymisierte Anfrage ist über die Homepage (www.frauen-hsk.de) möglich.

 

 

 

 

 

 

 

(Quelle: Frauenberatung Arnsberg)